Zur Karriere von Sonja Vojtisek

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach der AHS maturierte ich an der Maturaschule Dr. Roland, und begann anschließend, zunächst nur aushilfsweise, da ich Volksschullehrerin werden wollte, in der neueröffneten Kunststoffensterfirma meines Schwagers zu arbeiten, und war dort vier jahre im Vertriebsinnendienst beschäftigt. Danach wechselte ich zu einer Hausverwaltung, die Tätigkeit gefiel mir zwar, aber eine sehr terminausgerichtete Beschäftigung mit vielen Leerläufen, welches mir nicht zusagte. Da sowohl ich, als auch mein Partner in unserem Beruf nicht sehr zufrieden waren, überlegten wir, was wir gemeinsam machen könnten. Mein Partner wollte schon immer eine Tankstelle führen, ich hatte zwar zunächst Bedenken, befaßte mich jedoch näher mit diesem Thema und im Sommer 2000 übernahmen wir eine Agip-Tankstelle.

Zum Erfolg von Sonja Vojtisek

Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolg bedeutet für mich, die Arbeti tun zu können, welche mir Spaß bereitet und dafür Anerkennung zu erhalten.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich denke schon. Ich war nie eine gute Schülerin und stellte in kürzester Zeit etwas auf die Beine, womit ich Erfolg habe, was mir auch die Zentrale bestätigt.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ganz wesentlich war es einen Geschäftspartner zu finden mit dem gute Zusammenarbeit möglich ist. Wir fanden die Firma Agip. Es gibt sehr große Unterschiede bei den verschiedenen Mineralölfirmen, und bevor wir uns für Agip entschieden, holten wir genauere Erkundigungen in Form von Gesprächen mit der Wirtschaftskammer bzw. den jeweiligen Firmen, ein. Wir entschieden uns für Agip, weil es ein Franchisesystem ist, das heißt ich muß mir keine Gedanken machen, was ich verkaufe, und wo ich verkaufe. Ich konnte davon ausgehen, daß es ein guter Standort ist, denn sonst hätte man nicht Millionen für den Umbau investiert. Ich bin zwar selbständig, bewege mich aber in einem fixen Rahmen, wo ich mich um bestimmte Dinge nicht kümmern muß, und dies sehe ich als großen Vorteil. Der zweite Entscheidungsgrund für die Tankstelle war unsere Überlegung, daß Tankstellen immer gebraucht werden. Um jedoch erfolgreich zu sein gehört sehr viel Selbstengagement dazu. Wir sind voll in den Arbeitsablauf integriert, und haben einen hohen Arbeitszeitseinsatz. Ich gehe davon aus, daß ich nur dann eine gute Führungskraft sein kann, wenn ich weiß wovon ich spreche, und das ist nur möglich, wenn ich bereit bin jegliche Arbeit zu verrichten. Im Gastronomiebereich sorge ich für ein nettes, gepflegtes Ambiente, denn wir sind ein kleines Caféhaus. Ich gehe auf die Kunden ein, erkundige mich nach ihren Essenswünschen, bzw. wie zufrieden sie mit dem Gebotenem sind, damit ich entsprechend bestellen kann. Ganz wesentlich ist aber meine Anwesenheit, die Zusammenarbeit mit meinem Partner und der Spaß, den ich an meiner Tätigkeit habe.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich verlasse mich dabei auf mein Gefühl, denn die Personalentscheidung, die ich nur mit dem Verstand traf, war nicht gut. Wir sind ein junges Team, meine beiden Angestellten sind verlässlich und verstehen sich privat auch gut. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis, in dem ich als Chefin akzeptiert werde.
Ihre Ziele?
Die vorgegebenen Vorgaben zu erfüllen, und wenn die Tankstelle gut geht, möchte ich eine zweite dazunehmen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Die Schwierigkeit in meiner Branche besteht darin, daß viele Mineralölkonzerne dahin tendieren, den Unternehmer nicht als eigenständig zu betrachten. Man ist zwar selbständig, hat jedoch nicht die Möglichkeit, wenn auch nur innerhalb eines gewissen Rahmens, selbständig zu entscheiden und zu handeln.