Zur Karriere von Gerald Reindl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volks- und Hauptschule trat ich 1977 in die HTL für Kraftfahrzeugbau ein, stieg dann in die Fachschule um und absolvierte sehr früh die Meisterprüfung. Anschließend arbeitete ich für verschiedene Kfz-Betriebe im Raum Linz. 1987 entschloß sich mein Vater, mir den Betrieb zu übergeben. Drei Monate vor der Übernahme trat ich dann erst in das Unternehmen ein. In der Zwischenzeit ist der Betrieb beträchtlich gewachsen und die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich um das mehr als drei- fache (von 6 auf 20).

Zum Erfolg von Gerald Reindl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich steht der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund. Wenn ich im Geschäft erfolgreich bin, dann habe ich auch in anderen Betätigungsfeldern gute Ergebnisse.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Unser Rezept ist die Kundennähe. Alle Mitarbeiter unseres Hauses sind in sehr starkem Maß um die Kunden bemüht. Unser Stil im Umgang mit den Kunden ist so populär geworden, daß über 44 Prozent außerhalb meines Verkaufsgebietes aus der Stadt zu uns kommen. Dies, obwohl es dort auch hervorragende Kfz-Betriebe gibt. Für uns ist der Kunde keine Nummer, wir bemühen uns in persönlichen Gesprächen ganz intensiv um ihn. Wir sind einer der wenigen Betriebe, in denen die Kunden auch Zutritt zur Werkstätte haben. Dies wird von den Kunden sehr geschätzt, ist aber eine große Herausforderung für uns. Die Anlage muß immer gepflegt sein und die Mitarbeiter müssen mit den Beobachtern zwischendurch auch sprechen und entsprechende Auskünfte geben können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war ausschließlich mein hohes persönliches Engagement. Gleichzeitig änderte ich auch die Unternehmensphilosophie und bemühte mich ganz besonders um die Kundschaft.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichste und für meine Entwicklung wichtigste Entscheidung war wohl die für die Übernahme des elterlichen Betriebes.Entscheiden Sie vorwiegend allein, oder mit Ratgebern? Früher entschied ich gern allein. In der Zwischenzeit erkannte ich, daß auch andere Mitarbeiter gute Ideen haben. Jetzt ist es so, daß ich mir vor einer Entscheidung eine Meinung bilde, mir andere Meinungen anhöre und dann endgültig entscheide.Wie erkennen Sie Chancen? Ich versuche immer wieder neue Kunden zu finden. Dies gelingt mir am besten, wenn ich viel in Gesellschaft unterwegs bin. Ich besuche alle nur erdenklichen Veranstaltungen und bin in verschiedenen Vereinen Mitglied.Strebten Sie Ihre jetzige Tätigkeit bereits in früheren Jahren an? Während der Zeit des Studiums und der unselbständigen Tätigkeit hatte ich keine Ambitionen mich selbständig zu machen.Welche Einflüsse gab es bei der Berufswahl? Ich befaßte mich schon in sehr jungen Jahren mit der Technik. Ursprünglich hatte ich vor, Sachverständiger zu werden. Durch das Angebot meines Vaters entschied ich mich jedoch für das Unternehmertum.Gibt es jemanden, der ihren Lebensweg besonders prägte? In unternehmerischer Hinsicht gibt es niemand. In der operativen Arbeit ist es mein Bruder, mit dem ich sehr gut harmoniere.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt leider auch in unserer Branche einige schwarze Schafe, die das Vertrauen der Kunden mißbrauchen. Der Pfusch ist immer noch sehr populär.Welche Rolle spielt Anerkennung für sie? Lob und Dank und Anerkennung erfahre ich immer wieder von unseren Kunden. Das freut mich und ich sehe diese Anerkennung auch als Motivation für mich und meine Mitarbeiter. Ich persönlich bekam von meinen Mitarbeitern und von den Kunden eine besondere Auszeichnung im Rahmen einer Messe: Ich wurde zum „Chef mit Herz“ gewählt.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Für diese Art von Unternehmen sind Mitarbeiter mit hoher fachlicher Kompetenz unbedingt wichtig. Ich bin in der glücklichen Lage, ein junges stark ambitioniertes Team zu haben. Es herrscht ein sehr kollegialer und loyaler Umgangsstil.Welche Rolle spielt die Familie bei Ihrem Erfolg? In meiner Karriere spielt die Familie keine Rolle. Ich versuche das Geschäft und das Privatleben streng zu trennen. Die Familie ist allerdings mein persönlicher Rückhalt und meine Zone der Entspannung.Wie erfolgt die Fortbildung? Unser Importeur bietet uns eine große Palette an verschiedenen Seminaren und Kursen. Diese werden nicht nur von mir, sondern auch von meinen Mitarbeitern regelmäßig besucht. Die Fortbildung ist deshalb für uns von großer Bedeutung, weil die Elektronik in den fortschrittlichen Automobilen immer mehr wird.Welche Rolle spielen Niederlagen für Sie? In meinen ersten Jahren als Unternehmer mußte ich einige schwierige Phasen durchstehen. Jetzt sind kleinere Mißerfolge für mich kein Problem mehr.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Meine Entspannung erfahre ich im Familienleben. Neue Kraft schöpfe ich aus dem Sport.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte ein Unternehmen aufbauen, das überschaubar bleibt und noch erfolgreicher wird. Ich möchte dann in weiterer Folge einen gesunden Betrieb an einen meiner Söhne übergeben.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine möglichst gute Grundausbildung oder ein Studium ist absolut zu empfehlen.