Zur Karriere von Erich Haunold

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura absolvierte ich das Bundesheer und ging nach Wien – ich galt als hoffnungsvoller Zehnkämpfer und war Mitglied im Österreichischen Nationalteam. Durch eine Verletzung wurde meine Karriere abrupt beendet und ich begann in der Folge, Medizin zu studieren. Nach einigen Semestern stieg ich in die Pharmabranche ein. Nach verschiedenen Positionen in mehreren Firmen wurde ich zum Business Unit Manager für den Bereich Onkologie bei Rhône-Poulenc Rorer bestellt. Nach erfolgreichem Aufbau der Abteilung wurde ich nach zwei Jahren Geschäftsführer des Unternehmens. Diese Funktion übte ich bis zur Fusion von Rhône-Poulenc und Hoechst zu Aventis Pharma aus, wo ich heute Mitglied der Geschäftsleitung bin und operativ die beiden Businessunits Onkologie und Immunologie leite. Ich bin heute für 24 Mitarbeiter verantwortlich. Aventis Österreich ist die Niederlassung des deutsch-französischen Unternehmens; wir sind für Vertriebsorganisation zuständig, betreiben aber auch klinische Forschung – vor allem am Gebiet der Onkologie, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Infektologie. Dabei arbeiten wir unter anderem mit den wichtigsten Krebsforschungsinstituten des Landes zusammen. Zu unseren Ansprechpartnern zählen sowohl Ärzte (Allgemeinmediziner, Fachärzte und Spezialisten) als auch Apotheker und Krankenhausapotheken und in zunehmendem Maße auch Patienten und Selbsthilfegruppen.

Zum Erfolg von Erich Haunold

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich meine Möglichkeiten ausgeschöpft habe. Dazu gehört auch, etwas zu vollbringen, das mir niemand zugetraut hätte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war immer mein Bestreben, neue Dinge zu tun und Herausforderungen anzunehmen – beispielsweise kreierte ich einen neuen Stand für Fachmessen, auf dem nicht das Firmenlogo, sondern ein von einem krebskranken Kind gemaltem Bild zu sehen ist, weil Aventis ohnehin von den Fachärzten mit Produkten gegen Krebs assoziiert wird. Damit wollte ich die Wichtigkeit beispielsweise der Maltherapie thematisieren. In diesem Zusammenhang habe ich eine Ausstellung mit Bildern ins Leben gerufen, die von krebskranken Kindern gemalt wurden, weil ich nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Ärzte und vor allem für die Patienten zusätzlichen Nutzen kreieren möchte. Ich habe sehr viel Freude an meiner Tätigkeit und möchte immer das beste Produkt bieten. Eine meiner weiteren Stärken liegt in meiner Motivationsfähigkeit: Es gelingt mir auch durch meine frühere Tätigkeit als Leistungssportler, die ich heute als wichtige persönlichkeitsbildende Erfahrung ansehe, meine Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen. Das Unternehmen selbst zeichnet sich durch sein Bestreben aus, Medikamente zu bieten, die eine wesentliche Weiterentwicklung in der Therapie der jeweiligen Krankheit und zum Teil auch einen Durchbruch bei vorher nicht heilbaren Krankheiten darstellen und erzielen wollen: Our Challenge is Life.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, daß ich erfolgreich war und bin – ich bin aber bei weitem noch nicht zufrieden und habe noch sehr viel vor, bin also noch auf der Suche nach dem „Big Bang“.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege sehr großen Wert auf teamorientiertes Denken und gute Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Es ist mir sehr wichtig, daß unsere Mitarbeiter sich untereinander vernetzen und nicht nur in ihrem Teilbereich Fachwissen besitzen. Die Schnittstellen zwischen Marketing, Verkauf und Medizin sind in unserem Haus sehr wesentlich und setzen eine ganzheitliche Betrachtung voraus. Fachliche Kompetenz ist dabei Grundvoraussetzung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde jedem jungen Menschen raten, nicht in einer Firma zu bleiben, sondern möglichst viele Unternehmen kennenzulernen um in den verschiedenen Unternehmenskulturen breite Erfahrung zu sammeln. Ausbildung spielt dabei eine große Rolle; wichtig ist es, nicht stehenzubleiben und sich immer wieder gezielt weiterzubilden. Weiters sollte man die Erfahrung älterer Kollegen nützen – wobei die Chancen immer rarer werden, weil die Führungspositionen von immer jüngeren Menschen besetzt sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel besteht heute darin, am Erfolg des Unternehmens weiterzuarbeiten und ihn somit aufrechtzuerhalten. Eines meiner Ziele im operativen Bereich sind die Konsolidierung und der Ausbau unserer führenden Position am Bereich der Onkologie. Meine persönlichen Ziele liegen in der Weiterbildung; derzeit absolviere ich den Master of Advanced Studies an der Donauuniversität; dieses Studium möchte ich positiv abschließen.