Zur Karriere von Herta Woditschka

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Lehre in einem Papierhandel stand ich vor der Entscheidung, mich selbständig zu machen oder pendeln zu müssen. Ich entschloß mich 1985, eine Papierhandlung zu eröffnen und nahm in der Folge eine Trafik dazu.

Zum Erfolg von Herta Woditschka

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich, mich in der Arbeit wohl zu fühlen und finanziell gut situiert zu sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich machte mich mit 19 Jahren selbständig und stand seit damals immer hinter meiner Arbeit und meinem Betrieb. Ich könnte mich nicht mehr als unselbständig Tätige vorstellen und ich fühle mich sehr erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich stehe mit voller Kraft hinter meinem Geschäft und arbeite sehr hart. In meiner Branche gibt es im Umkreis keinen Mitbewerber, der so viel Auswahl bietet. Ich kann mich auf jeden Menschen gut einlassen und kommuniziere gerne mit meinen Kunden. 80 Prozent meines Umsatzes mache ich mit Stammkunden. Ich nehme mir sehr viel Zeit für die Menschen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Durch die Grenzöffnung habe ich Bücher dazugenommen und bin dafür belohnt worden. Seit 2000 führe ich nun auch eine Lottoannahmestelle, was eine sehr gute Entscheidung war.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein ehemaliger Chef war sehr prägend für mich. Ich habe einige Jahre bei ihm gearbeitet, viel von ihm gelernt und in mein weiteres Leben mitgenommen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die großen Unternehmen sind den Mitarbeitern gegenüber sehr unmenschlich, da werden die Mitarbeiter nach zehn Jahren einfach gekündigt, nur weil ihnen der Betrieb keine Abfertigung zahlen will.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke nicht, das mich mein Umfeld als „die Geschäftsfrau“ sieht, sondern eher als Kumpel.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind genauso wichtig wie der Unternehmer selbst. Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, wirkt sich das sehr gut auf den Umsatz aus.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie müssen mir in erster Linie sympathisch sein. Das Zeugnis ist zwar auch sehr wichtig, aber an erster Stelle kommt das Menschliche.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, daß mein Betrieb davon abhängt, wie ich die Mitarbeiter behandle. Die Kunden spüren, wie es den Mitarbeitern in meinem Betrieb geht. Ich überlasse meinen Kollegen immer selbst, den Urlaub zu planen und sich die Zeit einzuteilen. Ich bin der Meinung, daß jeder Mensch Fehler macht und kann sie in allen Fällen verzeihen. Durch viele Kleinigkeiten und unser freundschaftliches Verhältnis motiviere ich meine Mitarbeiter sehr stark.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß sie mich als erfolgreich sehen. Sie sehen mich nicht als die Chefin, sondern eher als ihren Kumpel.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verwende sehr viel Zeit für meinen Betrieb und kann zu Hause nicht abschalten. Ich habe schon Jahrzehnte lang keinen Urlaub mehr gemacht und werde hoffentlich später einmal Zeit dafür finden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man darf sich nicht zu sehr auf den Staat verlassen, sondern sollte die Dinge selbst anpacken und entscheiden. Selbständiges Denken muß man sich aneignen, es ist für einen positiven Lebensweg sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß es mir weiterhin viel Spaß macht, mein Unternehmen zu führen und daß alles so erfolgreich weitergeht wie bisher. Ich möchte mit 55 Jahren in Pension gehen und Urlaub machen.