Zur Karriere von Robert Kölbl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs als Sohn eines Spenglermeisters in diesem Gewerbe auf. Nach Abschluß der Pflichtschule erlernte ich den Beruf im elterlichen Betrieb und legte die Facharbeiterprüfung 1963 mit Auszeichnung ab. Nachdem ich den Präsenzdienst abgeleistet hatte, bereitete ich mich auf die Meisterprüfung vor. Am 12. Dezember 1968 legte ich diese mit sehr gutem Erfolg ab und war zu diesem Zeitpunkt einer der jüngsten Spenglermeister Wiens. Um meine Kenntnisse zu vervollkommnen, reiste ich 1969/1970 sechs Monate nach Südafrika. Am 4. Juli 1975 heiratete ich und im Jahr 1980 kam meine Tochter zur Welt. Im Jahr 1976 übernahm ich gemeinsam mit meinem Bruder den elterlichen Betrieb, um unserem Vater den verdienten Ruhestand zu gönnen. Unter unserer gemeinsamen Leitung expandierte das Unternehmen zu einem ansehnlichen Mittelstandsbetrieb in den Teilbereichen Bau- und Galanteriespenglerei sowie Kraftfahrzeug- und Karosseriespenglerei. Der Mitarbeiterstand bewegte sich um die 20 Beschäftigten. Ich wurde Mitglied im Fachverband der Spenglermeister und im Interessensverband Handel, Gewerbe und Industrie. Dort wurde mir am 29. November 1982 der Titel des Wirtschaftsrates verliehen. Im Dezember 1985 wurde der Teilbereich Kfz-Karosseriespenglerei stillgelegt, um die dadurch frei werdenden Kapazitäten ganz der Bau- und Galanteriespenglerei, sowie dem Kundenservice zur Verfügung zu stellen. 1997 erweiterten wir unser Angebot um das Dachdeckergewerbe, um unseren Kunden sämtliche Leistungen aus einer Hand zu bieten.

Zum Erfolg von Robert Kölbl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg macht Freude. Durch Selbstbestätigung wird man angespornt und bemüht sich noch mehr, um den Erfolg genießen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin eher bescheiden, wir haben vom Vater die Firma übernommen wo wir schon sehr viel gearbeitet und gelernt hatten, da war es leicht, den Erfolg weiterzuführen. Ein bißchen Glück war natürlich auch dabei, aber uns ist viel gelungen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Bruder und ich leisten großen Arbeitseinsatz, freie Sonntage gab es anfangs fast nie, weil wir uns mit der Erstellung von Kostenvoranschlägen beschäftigten. Ich bin fleißig und korrekt, für alles Neue aufgeschlossen und bereit, mich permanent weiterzubilden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Während meiner Zeit in Südafrika hatte ich einige Möglichkeiten, mich dort selbständig zu machen. Als aber mein Bruder einen Unfall hatte, stellte mich der Vater vor die Alternative, das Geschäft jetzt oder nie zu übernehmen. Da ich schon viele Jahre bei meinem Vater gearbeitet hatte, entschied ich mich doch für Vaters Firma.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre laufend Anerkennung von Kunden, bin angesehen, erhalte viele Einladungen und fühle mich dadurch auch erfolgreich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das Um und Auf. Wir haben viele Lehrling ausgebildet und zum Glück sind uns auch etliche erhalten geblieben. Denn das Kapital einer Firma sind sehr gut ausgebildete Facharbeiter und man muß darauf achten, sie auch zu behalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich spreche Lob aus und diskutiere Probleme. Wir sind immer für neue Ideen aufgeschlossen, immer auf den neuesten technischen Stand, machen Fortbildungskurse und können qualitative Arbeiten durchführen. Auch unsere Mitarbeiter wissen, daß die Qualität entscheidend ist, und nicht die Quantität.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz ist eigentlich nur eine Auslese von Firmen. Konkurrenz kann nur stärken. Wir mußten nie viel in Werbung investieren, da wir durch Mundpropaganda genug Arbeit haben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben leidet natürlich, das kann man als selbständiger Unternehmer nicht verhindern. Meine Frau hatte allerdings sehr viel Verständnis und arbeitete auch in der Firma mit, aber als unsere Tochter geboren wurde, vereinbarten wir, daß sie für die Erziehung der Tochter zuständig sein sollte. Das kommt aber heute auch zurück, die Tochter ist sehr tüchtig geworden. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll schon von Kindesbeinen an viel lernen, fleißig und korrekt sein und neue Herausforderungen annehmen. Auslandserfahrungen sind sehr lehrreich, da man dadurch sehr selbständig wird.