Zur Karriere von Wolfgang Markl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität in Innsbruck und bildete mich dann stets an den Wochenenden und in der Freizeit weiter. Ich war zunächst im Tiroler Landeskrankenhaus TILAK in der Internen Revision beschäftigt. Diese Tätigkeit war sehr lehrreich für mich, da ich dadurch den Krankenhausbetrieb in allen Facetten kennenlernte. Danach war ich Assistent des TILAK-Vorstandes für Personal und Medizin, eine Tätigkeit, die mir einen Einblick hinter die Kulissen gewährte. Seit 1. März 1999 übe ich die Position des Verwaltungsdirektors im Psychiatrischen Krankenhaus in Hall aus.

Zum Erfolg von Wolfgang Markl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele, die man sich selbst gesteckt hat, zu erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz und Leistungsbereitschaft waren ausschlaggebend.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein erstes Erfolgserlebnis, an das ich mich bewußt erinnere, hatte ich im Alter von zweieinhalb Jahren, als ich ein Rennen mit einem Dreirad gewann. Es wurde mir erst später bewußt, daß ich bereits von klein auf eine gewisse Zielstrebigkeit an den Tag legte. Später waren das Bestehen der Matura und die Beendigung des Studiums und natürlich der berufliche Werdegang wichtige Punkte in meinem Leben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung für die Tätigkeit in der TILAK war eine erfolgreiche, da ich hier meine kaufmännischen und medizinischen Fähigkeiten miteinander verbinden kann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt immer genügend Diskussionen im österreichischen Gesundheitssystem, obwohl Österreich über eines der besten Gesundheitssysteme verfügt. Wir wenden in etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes für das Gesundheitswesen auf, im Gegensatz dazu liegt der Anteil in Amerika bei 16 Prozent. In Österreich erhält jeder Einwohner eine gute ärztliche Versorgung - bei erträglichen Steuern. Die politischen Rahmenbedingungen sind ein gewisses Problem, da die Politik andere Intentionen verfolgt als rein gesundheitsrelevante. Noch ist der stationäre vom niedergelassenen Bereich stark getrennt, wodurch sich teilweise Doppelkosten für das Gesundheitswesen ergeben. Es gibt keine integrierten Kosten, wie dies in anderen Gesundheitssystemen bereits der Fall ist. Die Krankenhäuser in Tirol haben sich jedoch beispielsweise als Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam Arzneimittel einzukaufen und dadurch einen besseren Preis zu erzielen. Dies ist ein erster Schritt in eine neue Richtung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle. Durch die Diskussion findet ein ständiger Gedankenaustausch statt, aus dem ich einen Teil meiner Informationen beziehe. Vertrauensbildende Maßnahmen sind für uns sehr wichtig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Im medizinischen Bereich ist natürlich eine entsprechende Fachausbildung maßgeblich Darüber hinaus sind die persönliche Ebene und Leistungsbereitschaft wichtig. Zeugnisse sind für mich nicht entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir pflegen einen integrativen Führungsstil, was von den Mitarbeitern als positiv angesehen wird. Kommunikation ist uns sehr wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten tirolweit viele Bereiche als einzige an, beispielsweise am Sektor des Drogenentzugs. Ansonsten ist es unsere größte Stärke, daß wir im Vergleich zu anderen Einrichtungen einen sozialen Umgang miteinander und mit den Patienten pflegen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn ich abends nach Hause komme, schalte ich das Telefon ab und verbringe auch die Wochenenden konsequent mit der Familie. Ich bin glücklicherweise in der Lage, den Beruf komplett hintan stellen zu können, wenn ich privat bin.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für mich ist es wichtig, daß die gesundheitliche und familiäre Struktur so gefestigt bleibt, wie es jetzt der Fall ist. In beruflicher Hinsicht möchte ich mich noch einmal verändern - ich plane nicht, bis zur Pensionierung in meiner derzeitigen Position zu verbleiben.

Die Aufgaben einer leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung (LKF) im Spannungsfeld zwischen dem Gesundheitssystem und den Krankenhäusern, in: Österreichische Krankenhauszeitung Wien, 1996; LKF – was nun?, in: Österreichische Krankenhauszeitung Wien, 1996; Vergütungsmanagement als strategischer Erfolgsfaktor, in: Zeitschrift für Human Ressource Management Deutschland, 1997; Zeitbank-Modell der TILAK GmbH, in: Fachzeitschrift Personalführung Deutschland, 1998.