Zur Karriere von Friedrich Böhm

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Schulzeit studierte ich Medizin in Graz und war währenddessen als Demonstrator an der Anatomie beschäftigt. Im Anschluß daran konnte ich als Ergänzung ein Studium der Pharmazie absolvieren. Daraufhin war ich Assistent bei Operationen und konnte auf der zweiten Medizin, bei Prof. Greif, bei dessen Visiten enorm viel lernen. Immer mehr interessierte mich jedoch im Gegensatz zum reproduktiven Part der produktive Teil, den ich in der Forschung fand. Hier gebar ich zusammen mit einem Freund und Chemiker Ideen zu neuen pharmazeutischen Produkten, welche wir konsequent weiterverfolgten. Dies hatte meine ersten Produkte zur Folge, die ich bald in Apotheken angeboten sah, was mir ein Erfolgsgefühl schenkte. Ich führte zunächst die Opernapotheke und arbeitete daneben am Aufbau von Import und Vertrieb sowie an meinen eigenen Heilprodukten.

Zum Erfolg von Friedrich Böhm

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
An dieser Stelle muß ich vorausschicken, daß ich mein Lebensgefühl nicht an einzelnen Ereignissen oder Höhepunkten festmachen kann. Es kann von einem Hochgefühl begleitet sein, wenn ich im Mailänder Dom stehe oder wenn ich durch einen Wald gehe. Es ist für mich ebenfalls ein Erfolgsgefühl, Geld zu verdienen und manches besser als andere zu machen. Ich bin eitel und stehe auch dazu. Jeder Erfolg bedingt aber die Gnade, leben zu dürfen, weswegen ich jeden Tag als meinen schönsten begrüßen will.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Ausbildung und meine Bereitschaft zu Fleiß waren sicherlich die ausschlaggebenden Momente für meinen Erfolg.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich denke, daß beides funktioniert, Originalität jedoch mehr Spaß bereitet. Es gibt Firmen die von ablaufenden Patenten leben. Mir würde dies zuwenig Eigenleistung beinhalten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Grenschger, der Gründer des gleichnamigen Bankunternehmens, der ein erfolgreicher Geschäftsmann war, beeindruckte mich mit seinen Gedanken zutiefst, und fesselte mich damals mit diesen in meinen jungen Jahren enorm.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung die ich bisher erfahren konnte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bemühe mich, als positiver und freundlicher Mensch gesehen werden zu können, was mir oft keine Anstrengung kostet. Ich muß mich bemühen, ein angenehmer Zeitgenosse zu sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der Mitarbeiter muß zu aller erst in unser familiäres Team passen. Für die Aufnahme entscheidet sich also vielmehr unsere Gemeinschaft als ich alleine. Dies ist für mich das wichtigste Kriterium einer Aufnahme.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke ein ehrlicher Mensch zu sein, der nicht versucht, den Chef zu spielen. Dazu ist es notwendig, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich glaube, daß Innovation, Schlagkraft und Schnelligkeit unsere herausragenden Stärken sind. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich stehe einem Mitbewerber solange loyal gegenüber, solange dieser mich nicht fürchterlich malträtiert. Ungerechtfertigt kaputtmachen lasse ich mir mein Geschäft auch nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne diese Bereiche nicht und kann die Frage in dieser Form nicht beantworten. Meine beruflichen Ideen beispielsweise, kommen mir am Abend zu Hause. Ich empfinde mich in meiner „Freizeit“ nicht von meinem Beruf befreit. Wenn ich auf Urlaub bin, ist mein Beruf ebenfalls nicht ausgeblendet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man vor zwei Möglichkeiten steht, sollte man seine Entscheidung nie davon abhängig machen, was man bisher gelernt hat, sondern seiner eigenen Freude folgen. Dann muß man hartnäckig genug sein, um seine Wünsche umzusetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Neben meiner Gesundheit, die ich zu pflegen versuche, halte ich mir drei Dinge die mir wichtig sind, ständig vor Augen: Meine Jugend, die Gesundheit und die Freiheit.

Ständig neue pharmazeutische Produkte.