Zur Karriere von Joko Ageljic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule begann ich die Ausbildung zum Tischler und besuchte die Berufsschule. 1980 kam ich nach Österreich und war hier bei verschiedenen Baufirmen als Arbeiter beschäftigt. Da ich in der Schule auch Deutschunterricht gehabt hatte, konnte ich ein wenig Deutsch. Gemeinsam mit meinem Onkel gründete ich in der Folge eine Firma, allerdings klappte das nicht so richtig und ich verkaufte meinen 50-prozentigen Anteil, um 1996 eine eigene Firma, die Firma Innenausbau Agelic KEG, zu eröffnen. Ich verließ als junger Mann Kroatien, weil ich in Österreich mehr verdienen wollte, habe aber rasch gemerkt, daß ich als Arbeiter nicht das verdienen konnte, was ich mir vorgestellt hatte. Obwohl mein Lohn höher war als in Kroatien, so waren in gleichem Maß auch die Lebenshaltungskosten höher, so daß eigentlich kein Unterschied bestand. Deshalb wagte ich den Sprung in die Selbständigkeit. Der Anfang war natürlich nicht einfach, aber heute steht die Firma auf gesunden Beinen.

Zum Erfolg von Joko Ageljic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin zufrieden mit meinem Beruf und meinem Familienleben und das macht meinen persönlichen Erfolg aus.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mit dem bisher Geleisteten sehe ich mich heute als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren der Mut, mich in einem fremden Land selbständig zu machen und die Energie, den schwierigen Beginn durchzustehen und nicht aufzugeben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich erfolgreich, seit ich denken kann. Ich mußte in meinem Leben immer kämpfen und war dabei erfolgreich, wie man heute sehen kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab viele Situationen, in denen ich erfolgreich entschieden habe, zum Beispiel den Entschluß, Kroatien zu verlassen und nach Österreich zu ziehen. Die erste Firma mit meinem Onkel zu gründen war richtig, daß es nicht geklappt hat, war eine Erfahrung für mich und hatte zur Folge, daß ich eine weitere erfolgreiche Entscheidung gefällt habe, nämlich meine eigene Firma zu gründen, anstatt wieder in ein Arbeitsverhältnis einzutreten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Art, die Dinge anzupacken kommt von meinem Vater, der in seinem Leben durch Einsatz einen gewissen Wohlstand erreicht hat und mir immer Vorbild war.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Unternehmer dürfte „ungelöst“ eigentlich nicht im Wortschatz führen. Alle Probleme sind lösbar.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man kommt mit mir gut zurecht und ich möchte mit jedem gut zurechtkommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große, wir sind ein professionelles Team, in dem jeder seinen Teil zum gemeinsamen Erfolg beiträgt. Einige meiner Mitarbeiter waren früher meine Arbeitskollegen. Wir kennen einander sehr genau und sie wissen, daß ich jeden Handgriff selbst durchführen und ihre Leistung ganz genau einschätzen kann. Das führt zu einem gerechten und fairen Umgang miteinander.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Ich habe einen Mitarbeiter eingestellt, der nicht aus der Branche kam. Ich habe im Gespräch gemerkt, daß er tüchtig ist und auch den Willen hat, die Arbeit zu lernen, also gab ich ihm eine Chance. Wir haben ihn ausgebildet und heute ist er ein sehr wertvoller Mitarbeiter.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich führe eine in der Region mittlerweile bekannte Firma. Die Qualität stimmt und wir halten die vereinbarten Termine ein. Vor allem unsere Zuverlässigkeit und Flexibilität machen uns zu einem geschätzten Ansprechpartner für unsere Kunden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt Konkurrenten und es gibt Mitbewerber. Ich versuche mit beiden Gruppen gut auszukommen, wobei es mit den Mitbewerbern besser klappt. Wir helfen uns auch gegenseitig aus, wenn wir größere Aufträge bearbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist für mich als Unternehmer nicht so einfach zu lösen. Meine Freizeit muß ich planen, wie andere ihren Urlaub . Ich mache maximal eine Woche Urlaub pro Jahr. Aber auch im Urlaub läßt mich die Firma nicht los, telefonisch halte ich täglich Kontakt zu meinen Mitarbeitern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eigentlich habe ich schon alles erreicht. Mein Ziel ist es, die Firma so erfolgreich weiterzuführen wie bisher. Nach meiner Zeit als Firmenchef werde ich mit meiner Frau zurück nach Kroatien gehen, die Kinder werden wahrscheinlich hier bleiben. Mein ältester Sohn absolviert bereits seine Ausbildung in meiner Firma, die er einmal übernehmen soll.