Zur Karriere von Roland Wolff

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die wesentlichste Entscheidung meiner Karriere war es, die allgemeine Hochschulreife am Abendgymnasium nachzuholen. Zuvor hatte ich in einem bayerischen Notariat die Ausbildung zum Inspektor im Notariatsdienst absolviert und war in der Folge als Angestellter der Notarkasse in München tätig. Dort war ich einem Notar zugewiesen, der offensichtlich der Meinung war, daß die Menschwerdung erst mit Abschluß des zweiten Staatsexamens möglich wird und seine Untergebenen dementsprechend behandelte. Das war für mich der Auslöser, die allgemeine Hochschulreife zu absolvieren, um später studieren zu können. In der Folge studierte ich Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg. Schon während meines Studiums streckte ich meine Fühler aus und war in einer Steuerberatungskanzlei tätig, wo ich meinen heutigen Partner kennenlernte, mit dem ich nach dem zweiten Staatsexamen Anfang 1995 die Kanzlei Drexler und Wolff gründete, um die Rechtsabteilung als eigene Firma zu führen. Wir beschäftigen heute insgesamt drei Mitarbeiter. Im Oktober 1995 verlegten wir die Kanzlei an die Adresse, wo wir heute tätig sind. Wir sind wirtschaftlich ausgerichtet und konzentrieren uns auf Wirtschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Gewerberecht und Grundstücksrecht. Besonders der letzte Bereich ist eine Nische, durch die wir uns vom Mitbewerb abheben können.

Zum Erfolg von Roland Wolff

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe. Erfolg liegt vor allem darin, die berufliche Karriere mit dem Familienleben vereinbaren zu können, so daß die beiden Bereiche harmonisch nebeneinander existieren können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich sehe mich heute im Sinne meiner Definition als erfolgreich, weil ich alle wichtigen Ziele, die ich mir bisher vorgenommen habe, auch erreichen konnte. Als großen Erfolg werte ich die Tatsache, trotz aller Widrigkeiten das Abitur nachgeholt und das Studium der Rechtswissenschaften absolviert zu haben. Erfolg ist immer auch eine Sache der persönlichen Zufriedenheit. Es war mir immer wichtig, mich selbst motivieren zu können, diese Motivation aber nicht ins Unendliche steigen zu lassen, weil man sich damit nur überfordert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr zielstrebiger Mensch und verfolge meine Ziele mit großer Konsequenz. Wesentlich für meinen Erfolg war auch, daß ich an der Abendschule meine Frau kennenlernte, die mir während der ganzen anstrengenden Zeit immer zur Seite stand und mich unterstützte. Mein Schritt war sehr mutig, da ich mich aus einer sehr sicheren und in späterer Folge auch lukrativen Position heraus entschloß, trotzdem zu studieren und auf die Sicherheit eines Quasi-Beamtentums verzichtete. Ich denke, daß zu meinen Stärken Selbstsicherheit und eine gewisse Risikofreude gehören. Vor allem bin ich jemand, der keine halben Sachen macht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche konsequent umzusetzen, was ich in meinem Berufsleben vor dem Studium gelernt habe, mich nämlich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dabei kommt mir meine rasche Auffassungsgabe sehr zugute. Wenn ich eigene Lösungsmöglichkeiten gefunden habe, präsentiere ich sie meinen Klienten, lasse ihnen aber auch Raum, sich persönlich Gedanken zu machen und sich dazu zu äußern, anstatt ihnen einen einzigen Weg aufzuoktroyieren. Meine Mandanten schätzen diese Vorgangsweise sehr. Wichtig ist dabei ein hohes Maß an Sensibilität, weil sich manche Mandanten einen Anwalt wünschen, der sie quasi an der Hand nimmt und mehr oder weniger Entscheidungen für sie trifft; manche Klienten wiederum schätzen die Möglichkeit, aus verschiedenen Lösungsvarianten selbst eine Auswahl treffen zu können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau, die ich während der Abendschule kennenlernte, hat mich insofern geprägt, als sie bereit war, mir in puncto Karriere den Vortritt zulassen. Wir waren uns bewußt, daß nur einer von uns studieren konnte, wenn wir eine Familie gründen wollten. Meine Frau unterstützte mich während meines Studiums sowohl seelisch als auch materiell.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich gehe sehr individuell auf meine Klienten ein und erachte es auch als persönlichen Erfolg, wenn ich für einen Mandanten etwas erreichen kann. Für mich ist es entscheidend, meinen Klienten in einer Sache so zu vertreten, daß er erreicht, was er möchte. Wenn mir das gelingt, habe ich größeren Erfolg, als wenn ich ein Honorar kassiere.