Zur Karriere von Reinhard Gnilsen

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte die Matura 1973 ab und studierte in der Folge an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen. 1980 beendete ich dieses Studium erfolgreich und trat anschließend bei Geoconsult/Salzburg meine erste Berufsstation an. Das Unternehmen befaßte sich speziell mit dem Tunnelbau. Von 1982 bis 1989 war ich für das Unternehmen in den USA tätig. Meine Frau und ich wollten in die Heimat zurück, worauf ich 1989 mit Partnern in Wien eine Filiale von Geoconsult gründete. Wir waren zu dieser Zeit drei Partner, die sich die Arbeitsbereiche aufteilten. Ich widmete mich dem Bereich Umwelttechnik und dabei insbesondere der Asbestsanierung. 1993/94 machten wir uns von Geoconsult unabhängig und gründeten unser heutiges Unternehmen. Der EU-Beitritt Österreichs war für unser Unternehmen ein Meilenstein. Wir nahmen uns der EU-Programme für die Internationale Infrastruktur an und sind nun in den Ostmärkten, speziell im südosteuropäischen Raum tätig. Wir befassen uns konkret mit dem Bau von Verkehrswegen und dessen Logistik, Wasserschutz, Abfall- und Abwässerbeseitigung sowie dem öffentlichen Bautenbereich und beschäftigen 180 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Reinhard Gnilsen

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, beruflich das tun zu können, was mir Freude macht. Erfolg bedeutet auch, viel und hart arbeiten zu müssen, um das Unternehmen aufbauen und dann auch gegen starke Konkurrenz behaupten zu können. Erfolg ist zumindest in der Aufbauphase mit Verzicht auf Freizeit und Privatleben verbunden. Den Erfolg hat man nicht auf immer und ewig, das heißt, man muß ihn sich permanent erarbeiten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Während des Studiums war ich nicht besonders motiviert, aber ich legte mir schon damals die Latte sehr hoch. Ich wollte schon immer etwas Schwieriges bewältigen, anstatt den einfachen, bequemen Weg zu gehen. Diese Einstellung begleitet mich auch noch heute. Ich suche die Herausforderung und scheue keine Risiken. Mein Lernwille verbunden mit der Bereitschaft, mich Schwierigkeiten zu stellen und Verantwortung zu übernehmen, stärkten mein Selbstvertrauen. Aktive Zielsetzungen und Durchhaltevermögen gehören zu meiner Arbeitsweise.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich stamme aus einer Ziviltechnikerfamilie. Alle männlichen Mitglieder sind Ingenieure und mein Vater war extrem leistungsbezogen orientiert, was mich sicher beeinflußte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es alleine gewagt hätte, das Unternehmen zu gründen. Die Gründungsphase mit meinen beiden Partnern, die Koppelung unserer Fähigkeiten und das Gefühl, sich aufeinander verlassen zu können war eine ganz tolle Zeit, die wohl ebenfalls mit Prägung zu tun hatte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bin offen für Kritik und versuche selbstkritisch zu sein, daher glaube ich, selbst meine Leistung beurteilen zu können. So gesehen ist es mir am wichtigsten, mit meiner Leistung persönlich zufrieden zu sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unsere Mitarbeiter müssen gute Managementfähigkeiten mitbringen, weil sich die Tätigkeit hauptsächlich vor Ort abspielt. Wir können nur erfahrene Mitarbeiter mit sehr guten Englischkenntnissen und der Bereitschaft zur Mobilität brauchen. In Summe sind das Anforderungen, die von Österreichern gar nicht so leicht erfüllt werden können. Die Ausbildung ist diesbezüglich in anderen Ländern praxisgerechter.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind hohes Fachwissen, Schnelligkeit und die Fokussierung auf bestimmte Märkte und Marktnischen. Wenn man das Unternehmen von innen betrachtet, sind wir ein klar strukturierter Betrieb, der in einer Generationengesellschaft den Jungen Aufstiegsmöglichkeiten bietet und somit Kontinuität im Unternehmen schafft.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dieses Thema ist zur Zeit ein schwieriges. Ich hätte gerne mehr Freizeit, daß es trotzdem funktioniert, ist auf das Verständnis meiner Familie zurückzuführen, die weiß, wie wichtig sie mir ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte keine Ratschläge erteilen, sondern Informationen weitergeben. Das möchte ich unterstreichen: die Jugend soll sich sehr umfassend informieren. Diese Möglichkeiten gibt es heute in vielfältiger Form. Insbesondere ist auf die hohe Qualität der Fachhochschulausbildung hinzuweisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Privat arbeite ich an meinem Ziel, mehr Freizeit zu haben. Beruflich wollen wir am Markt noch wirtschaftlicher und stabiler werden.
Ihr Lebensmotto?
Verläßlichkeit ist im Beruf ein wichtiger Faktor, daher hat das Motto Ein Mann, ein Wort für mich große Bedeutung.

Fachpublikationen.