Zur Karriere von Peter Vogelauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon als kleiner Junge war ich vom Haar fasziniert und wollte Friseur werden, also bewarb ich mich nach Abschluß der Pflichtschule bei verschiedenen Friseursalons und fand im Salon, wo auch meine Cousine arbeitete, eine Lehrstelle. Dort blieb ich aber nur ein Jahr, weil zwar die Ausbildung toll war, ich aber nie am Kunden arbeiten konnte. Aus diesem Grund wechselte ich in ein kleines Geschäft, wo ich die Lehre dann auch beendete und anschließend noch ein Jahr blieb. Danach tingelte ich durch die bekannten Salons der Starfriseure in Wien, teilweise blieb ich nur einen Tag, um zuzuschauen und Erfahrungen zu sammeln. Nach drei Jahren des Gesellendaseins war ich kurz in Frankreich tätig, wo ich aber mit der Sprache nicht zurechtkam. Wieder zurück in Wien bewarb ich mich bei der Firma Wella als Fachtrainer, und obwohl ich noch kein Meister war, wurde ich aufgenommen, absolvierte eine einmonatige Ausbildung zum Seminarleiter und Fachtrainer in Darmstadt, und war in der Folge ein Jahr für Wella als Fachtrainer tätig, hielt Seminare ab und war für den organisatorischen Bereich bei Events und Shows zuständig. Diese Tätigkeit beschränkte sich aber zumeist auf Büroarbeit und dabei ging mir etwas ab, denn ich wollte mit Haar arbeiten. So wechselte ich wieder in einen kleinen Salon im 22. Bezirk, wo ich erfuhr, daß mein Traumlokal um die Ecke frei wird, welches ich schon zwei Wochen später mietete, um meinen eigenen Salon „Körperkult“ eröffnete. Anfangs arbeitete ich mit einer Partnerin zusammen, die für den organisatorischen Bereich zuständig, während ich mich auf den kreativen Bereich und die Mitarbeiterausbildung konzentrierte. Vor kurzem schied meine Partnerin aus, weil sie ein Kind bekam, und seitdem führe ich das Unternehmen in Eigenverantwortung mit zwölf Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Peter Vogelauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist es der größte Erfolg, wenn eine Kundin mein Geschäft zufrieden verläßt. Das spricht sich herum und dadurch bekomme ich weitere Kunden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich merke, welchen guten Namen „Körperkult“ schon hat, und wie er immer bekannter wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren Disziplin, Fleiß, Konsequenz und Spaß an der Arbeit. Meine Devise lautet: Denk nicht drüber nach, sondern mach es einfach und hat mir in meinem beruflichen Leben sehr viel gebracht. Mir war auch das Geld nie wichtig, ich arbeitete bei sehr vielen Modenschauen, ohne dafür bezahlt zu werden und arbeitete oft zum Kollektivlohn an Sonntagen, weil ich nach dem Motto lebte: „Ohne Fleiß kein Preis“. Da ich ein Perfektionist bin, bin ich an meiner Weiterentwicklung interessiert und suche stets neue Herausforderungen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich denke nie lange über die Dinge nach, sondern entscheide extrem spontan. Diverse Richtlinien muß ich vorleben und halte ich auch ein. Wichtig ist aber, daß man den Humor nicht verlieren sollte. Im Geschäft muß Fröhlichkeit herrschen, denn das spüren die Kunden sofort, wenn sie hereinkommen und sie bleiben, weil sie sich wohlfühlen. Meine Ideen hole ich mir oft in branchenuntypischen Geschäften, ich schaue nie in einen anderen Friseursalon, sondern greife Ideen aus Blumengeschäften auf oder beobachte Autoverkäufer, wie sie auf ihre Kunden zugehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich selbständig zu machen, habe ich noch keine Sekunde bereut. Sie war zwar mit großem finanziellem Risiko verbunden, hat sich aber rentiert. Ich hatte auch nie die Befürchtung, daß es schiefgehen könnte, weil ich immer an mich selbst glaube.Welche Rollen spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Bei meinen Mitarbeitern ist mir wichtig, daß jeder seine Spezialgebiete hat, weil jeder seine Stärken hat, die ich dementsprechend fördere, aber an sich soll jeder alles können. Es ist mir ein Anliegen, daß nicht nur Kunden zwischen 20 und 30 Jahren in den Salon kommen, sondern Menschen in allen Altersklassen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die vier Schwerpunkte in diesem Salon sind Style, Ambiente, Perfektion und Kunst. Man soll sich hier wohlfühlen, deshalb sprechen wir auch Publikum von null bis neunzig Jahren an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich Single bin, ist das kein Thema. Ich habe ein schönes Privatleben und sehr viele Freunde, und Freunde verstehen es, wenn ich keine Zeit habe, dann besuchen sie mich eben im Salon. Diese Gelegenheit verwende ich dann gleich, um neue Kreationen auszuprobieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Mensch soll den Spaß an der Sache nicht verlieren. Der Beruf des Frisörs ist an sich der schönste Beruf der Welt, weil er sehr abwechslungsreich und spannend ist, denn man hat es mit Persönlichkeiten zu tun und ist Künstler, Chemiker, und Psychiater in einem.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stecke mir immer wieder neue Ziele, die sich permanent erweitern. Mein persönliches Ziel ist es, glücklich und zufrieden zu sein. Mein Geschäftsziel ist es, Körperkult für jeden Kunden angenehm und extravagant zu machen. Ich möchte keine weiteren Filialen eröffnen. Mein nächstes Projekt ist die Gründung einer Visagistenschule, wo gemeinsam mit Starvisagistin Ursula Krim am Wochenende Visagistenkurse und Haarseminare stattfinden sollen.
Ihr Lebensmotto?
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.