Zur Karriere von Karl Weber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß meiner kaufmännischen Lehre in Wien arbeitete ich im landwirtschaftlichen Familienbetrieb meiner Eltern und wechselte etwas später zur Julius Meinl Gruppe, wo ich mich schon bald als Filialleiter etablieren konnte. Da ich mich verändern wollte, bin ich durch aktive Suche zur ADEG-Lebensmittelgruppe gekommen, wo ich die Stelle des Geschäftsführers im NEUKAUF im Wiener Donauzentrum innehatte. Dort habe ich den gesamten Betrieb reorganisiert und kann behaupten, daß dies für mich eine große Herausforderung war, da ich von Betriebswirtschaft wenig Ahnung hatte und Nächte lang lernte, um Zusammenhänge zu erkennen. Danach wechselte ich in die ADEG AG und erhielt dort die Möglichkeit, entsprechende Weiterbildungen zu absolvieren, wie zum Beispiel betriebswirtschaftliche Seminare. Ich begann mich innerhalb der ADEG AG im Einzelhandel mit diversen Filialprojekten auseinanderzusetzen und entwickelte ein Filialabrechnungssystem. Der damalige Geschäftsführer von ADEG Zell am See, der auch Aufsichtsrat in der ADEG AG war, machte mir den Vorschlag, dorthin zu übersiedeln, weil er einen Nachfolger in der Genossenschaft Zell am See als Geschäftsführer suchte. Diesem Ruf bin ich gefolgt und war vorerst ein Jahr lang Konsulent in der ADEG Zell am See. Anschließend wurde ich Prokurist der Genossenschaft Zell am See und deren Tochter, der C&C Großmarkt GmbH & Co KG, die eigene EH und C&C Betriebe betrieb. Nach der Pension des Geschäftsführers übernahm ich diese Funktion und wurde Vorstandsmitglied der Genossenschaft Zell am See. Nach einiger Zeit erkannte ich, daß die Genossenschaft zu klein war, um alleine überleben zu können, und daher habe ich eine Fusionierung mit der ADEG AG eingeleitet, wobei die C&C Großmarkt GmbH & CO.KG als selbständiges Unternehmen bestehen blieb. Dort hatte ich bis Dezember 2000 die operative Geschäftsführung inne und mich mit verschiedenen Projekten im Besonderen mit der Weiterentwicklung des C&C Konzeptes beschäftigt. Dieses Engagement wurde von der ADEG AG als positiv empfunden, und ich wurde gebeten, diese Weiterentwicklung der C&C Konzepte für alle C&C Betriebe der ADEG AG Österreich in der Entwicklung und Umsetzung zu betreuen. Danach ist die Entscheidung gefallen, daß ich diese Konzepte eigenverantwortlich umsetzen soll. 2001 habe ich die ADEG C&C Märkte der Regionen in eine eigene Gesellschaft zusammengeführt, als deren Geschäftsführer ich heute tätig bin. Die C&C Abholgroßmärkte GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der ADEG Österreich AG.

Zum Erfolg von Karl Weber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe Erfolg, wenn ich meine gesetzten Ziele auch erreiche.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In Anbetracht meiner Leistung sehe ich mich durchaus als erfolgreich. Mein größtes Glück ist, daß ich gesund bin, denn ich war in meinem ganzen Berufsleben noch nie krank. Es ist zu wenig, sich in der Aufgabe des Berufes wohlzufühlen, man muß sich, um Höchstleistungen erbringen zu können, auch körperlich gesund halten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das ist schwer zu beurteilen. Ich denke aber, daß hohes Engagement, großer Einsatz Ideen umzusetzen, Hartnäckigkeit in der Zielerreichung und Zielstrebigkeit wichtig sind. Ich arbeite gerne im Team und möchte ständig den Qualitätsstandard meiner Mitarbeiter heben. Ich bin neuen Herausforderungen gegenüber offen und probiere viel aus. Dabei ist mir die Kommunikation mit Menschen und die Freude an der Tätigkeit sehr wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich spreche Probleme direkt an und möchte sie nicht emotional, sondern sachlich und kompetent lösen. Ich bemühe mich, Ursachenforschung zu betreiben, um Probleme zu erkennen und Ziele sowie Verantwortung leichter definieren zu können. Vorrangig ist dabei, klare Verhältnisse zu schaffen und wohlüberlegte Lösungen zu suchen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte mehrere Vorbilder. Vorbilder zu suchen halte ich als Ansporn für wichtig. Jemanden zu kopieren empfehle ich jedoch nicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist in meiner Position schwierig zu bekommen, denn da sagt keiner “das hast du gut gemacht“.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Gute Mitarbeiter müssen die Fähigkeit haben, Lösungsorientiert zu denken. Ich kann schwer mit Mitarbeitern arbeiten, die nur Probleme sehen und keine Lösungen. Ich umgebe mich lieber mit solchen, die Freude an der Arbeit haben sowie Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung signalisieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten die Belieferung und Betreuung und unserer Kunden aus den Bereichen der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung (Spitäler, Werksküchen etc.). Wir besitzen in Österreich 23 Betriebe und sind der einzige flächendeckender Anbieter, der sich rein auf Gastronomie spezialisiert hat. Dazu gehört die Abholung genauso wie die Zustellung. Weiters profilieren wir uns durch ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis, setzten uns verstärkt mit den Bedürfnissen der Gastronomie auseinander und überprüfen ständig unser Sortiment und unsere Leistungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dazu gehört großes Verständnis der Ehepartnerin. Da das ganze Leben Spaß machen soll, sollte man beide Bereiche von einander trennen. In der Familie kann ich die nötige Energie tanken. Ich spreche in der Familie aber auch im Freundeskreis nie über Geschäftliches und suche mir meine Freunde so aus, daß sie nicht aus meinem geschäftlichen Umfeld kommen. So kann ich vom beruflichen Streß abschalten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich jenen Beruf aussuchen, der einem Freude macht, sich diesen genau ansehen und sich nicht von anderen irgendwo hineindrängen lassen, wo man gar nicht hin will. Man muß seine Fähigkeiten und Neigungen analysieren und sich dann bei der Berufswahl konkrete Ziele setzten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unternehmerisch würde ich gerne noch etwas expandieren, und im Bereich der Gastronomie möchte ich den Qualitätsstandard noch wesentlich heben.