Zur Karriere von Josef Nill

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule begann ich 1968 im väterlichen Betrieb die Lehre zum Bäcker, die ich 1971 mit der Bäckergesellenprüfung abschließen konnte. Im Jahre 1971 absolvierte ich in Kufstein die Konditorlehre, die ich 1974 ebenfalls erfolgreich abschließen konnte. Nachdem ich den Militärdienst hinter mich gebracht hatte, arbeitete ich bis 1976 in Kufstein. Danach verbrachte ich ein halbes Jahr in München und war in einer Bäckerei beschäftigt. 1977 kehrte ich aus persönlichen Gründen wieder nach Österreich in den väterlichen Betrieb zurück. Meine Bäckermeisterprüfung legte ich 1978 in Innsbruck ab und nach dem Besuch entsprechender Abendkurse folgte 1981 die Konzessionsprüfung. 1984 bis 1985 bauten wir die Firma um. Diese war vorher eine reine Bäckerei und jetzt konnte ich mich wieder der Konditorei widmen. 1987 legte ich in St. Pölten die Konditormeisterprüfung ab. Als ich 1990 den Betrieb meines Vaters übernahm, gründete ich mit meinen zwei Brüdern und meiner Schwester eine GmbH und eröffnete 2002 noch eine Filiale. Der Betrieb wurde auf zirka 20 Mitarbeiter erweitert.

Zum Erfolg von Josef Nill

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die eigene Leistung im Sinne des Unternehmens richtig umzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich den Umsatz seit ich den Betrieb übernahm um das drei- bis vierfache steigern konnte, sehe ich mich auf jeden Fall erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein persönlicher Einsatz, auch an Samstagen und Sonntagen, war und ist ausschlaggebend für meinen Erfolg. Aber ohne mein ausgezeichnetes Mitarbeiterteam wäre Erfolg in dieser Form nicht möglich gewesen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich das neue Unternehmenskonzept in die Praxis umzusetzen begann, merkte ich sofort, daß sich der Erfolg einstellte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Entschluß, den Betrieb umzubauen und zu erweitern, war ein höchst erfolgreicher.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich entwickelte im Laufe der Jahre meine Kreativität weiter, die sich sowohl fachlich und handwerklich, als auch in Form von betriebswirtschaftlichen Ideen niederschlug.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie war das natürlich mein Vater, aber auch meine Geschwister und meine Frau, die mit mir dieses neue Unternehmen aufbauten und bis heute mitarbeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Unsere vielen treuen Stammkunden, im Einzel- und im Großhandel, sind für mich die wichtigste Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Nachwuchsbereich beider Berufe gibt es mittlerweile große Probleme. Das hat nicht zuletzt mit den Arbeitszeiten zu tun, da man als Bäcker nachts arbeiten muß, und die Beschäftigung in einer Konditorei Wochenendarbeit bedeutet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine Mitarbeiter könnte das Unternehmen in dieser Form nicht bestehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, als gutes Vorbild mit meinen Leistungen das Team zu motivieren. Aber wenn jemand seinen Beruf liebt, bringt er die nötige Eigenmotivation von Haus aus mit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, als fachlich kompetenter, aber auch betriebswirtschaftlich klug handelnder, nicht allzu strenger Chef gesehen zu werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Da ich mit einem ausgezeichneten Team zusammenarbeite, ist unsere Produktionsmenge im Vergleich zu unserer Betriebsgröße relativ hoch.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich zu meinen Mitbewerbern sehr korrekt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da wir nur einen Tag im Jahr, nämlich am 25. Dezember, den Betrieb geschlossen haben, ist mein Leben sehr stark vom Beruf geprägt. Abschalten kann ich nur, wenn ich ab und zu einen Kurzurlaub einlege.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig Fachmessen und informiere mich laufend über die neuesten Entwicklungen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mit der nötigen Freude am Beruf kann man auch in dieser Branche erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, dieses Unternehmen in dem sehr guten Zustand, in dem es sich jetzt befindet, an die nächste Generation übergeben zu können.