Zur Karriere von Thomas Jost

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1985 bis 1990 die HTL, Abteilung Elektrotechnik, in Mödling, übrigens eine ausgezeichnete Schule. Anschließend leistete ich meinen Präsenzdienst ab und war danach in New York für einen Auslandsösterreicher in seinem Partyservice tätig. In dieser Zeit besuchte ich auch eine Abend-Highschool. Nach Österreich zurückgekehrt, begann ich 1992 mit dem Jusstudium und konnte dieses 1996 erfolgreich abschließen. In der Zeit meines Studiums war ich durchwegs noch nebenbei beschäftigt, unter anderem in einer renommierten Wiener Anwaltskanzlei, aber auch als Schilehrer in Saalbach-Hinterglemm und als Mitarbeiter für Österreich im Rahmen des EU-Beitrittes in Brüssel. Nach dem Studium reiste ich wieder in die USA (Santiago), und zwar auch, um meine Englischkenntnisse wieder aufzupolieren. Danach absolvierte ich mein Gerichtsjahr im Oberlandesgericht Wien und in der Kanzlei RA Lansky & Partner OEG Wien war ich als Rechtsanwaltsanwärter tätig. Anschließend bekam ich von der Pricewaterhouse Coopers Inter-Treuhand GmbH Wien das Angebot, die arbeitsrechtliche Rechtsabteilung aufzubauen. Ich nahm dieses Angebot an. Diese Tätigkeit war sehr interessant und umfaßte auch den Bereich der Steuerberatung für große Unternehmen, wie beispielsweise Umgründungen, Verkäufe, Risikoanalysen und dergleichen. Parallel zu dieser Tätigkeit konnte ich auch die Ausbildung zum Steuerberater abschließen. Im Jahre 2000 wurde ich von einem Headhunter angesprochen, ob ich die Position eines Vorstandsassistenten innerhalb der Waagner Biro Gruppe in Wien einnehmen wolle. Ich wußte, daß sich dieses Unternehmen gerade in einem schwierigen Umstrukturierungsprozeß befand, nahm das Angebot an und war vor allem in der Umsetzung von neuen Projekten, der Einführung neuer Controlling-Instrumente, der internen Revision und der operativen Leitung eines Teilgeschäftsbereiches beschäftigt. Im Jahre 2002 wechselte ich als Geschäftsführer in die der Waagner Biro Gruppe zugehörige Ing. Batik GmbH in Gerasdorf bei Wien. Meine Aufgabe beinhaltete die operative kaufmännische und technische Leitung der Gesellschaft mit einem Jahresumsatz von rund zehn Millionen Euro. Diese Gesellschaft ist im Bereich Bühnentechnik tätig und als international renommierter Betrieb Marktführer. Wir bauen Theaterbühnen in China, aber auch in Venezuela. Derzeit bauen wir die Bühne für das größte Opernhaus Europas in Kopenhagen. Seit 2003 bin ich Vorstandsmitglied der Waagner Biro Stage Systems AG Wien. Dieses Unternehmen ist seit 1904 im Bereich Bühnentechnik tätig und kann dadurch auf eine langjährige Erfahrung zurückgreifen, insbesondere innerhalb internationaler Kontakte. Es gibt fast kein großes Theater dieser Welt, an dem wir nicht im Bühnenbereich mitgearbeitet hätten.

Zum Erfolg von Thomas Jost

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin dann erfolgreich, wenn ich auf jeder Ebene mit mir im reinen und zufrieden, man könnte sagen, in meiner optimalen Balance bin.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da ich es geschafft habe, meinen beruflichen Erfolg mit meinem Privatleben zu kombinieren und dadurch Ausgeglichenheit zu finden, würde ich sagen, ja.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine teilweise ausgezeichneten Lehrer, die erkannten, daß mein Potential viel höher war als ich es ihnen als mittelmäßiger Schüler erscheinen ließ und es zu Tage förderten, prägten mich sehr. Mein Aufenthalt in den USA hat mich ebenfalls wesentlich geprägt, denn ich erkannte in dieser Zeit, daß man wirklich etwas erreichen kann, wenn man es ernsthaft will. Die Tätigkeit als Anwaltsanwärter bei Lansky und Partner war gleichermaßen wichtig für meine Entwicklung, denn Herr Lansky erkannte, welche Knöpfe er bei mir drücken mußte, um mich noch mehr zu motivieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Konzentration und Konsequenz. Die heutige Geschäftswelt ist sehr dynamisch, und man könnte Tag und Nacht arbeiten. Darum ist es zuerst wichtig, alles Wesentliche herauszufiltern.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, mehrere Ausbildungsschienen mit anschließender Praxis zu absolvieren, war mit ein Grundstein für meinen beruflichen Erfolg. Aber auch mein Entschluß, einige Zeit im Ausland zu verbringen, war eine wichtige Entscheidung.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich denke, die Kombination aus beiden, richtig und von Fall zu Fall ausgewählt, ist der optimale Weg.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unser Problemkind ist der öffentliche Haushalt, der sehr knapp bemessen ist. Da die meisten Theater oder Opernhäuser von dieser finanziert werden müssen, ergeben sich Probleme. Weiters ist ein staatlicher Verwaltungsapparat ein sehr starrer, den man viel dynamischer gestalten könnte.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke liegt in der Kombination aus 100 Jahren Erfahrung im Bereich Bühnentechnik und hohem Innovationsgrad. Der Kunde bekommt von uns alles aus einer Hand. Die Bühnentechnik ist ein sehr komplizierter Bereich, in dem vor allem Geräuschlosigkeit eine wesentliche Rolle spielt. Unsere ausgereifte betriebssichere Steuerungstechnik, die mobil ist und die Größe eines Laptops hat, funktioniert auf einem Kreuzfahrtschiff genauso wie in einem europäischen Opernhaus.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da es international nur fünf bis sechs Mitbewerber auf unserem Level gibt, wird um jeden Auftrag fair gekämpft.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist sehr wichtig, für alles offen zu bleiben. Stillstand ist bereits Rückschritt. Weiters würde ich raten, aus Bestehendem zu lernen, alles zu hinterfragen und es, wenn nötig, zu verbessern. Schließlich sollte man die eigene Balance zwischen Beruf und Privat finden. Eine gute Ausbildung mit Fremdsprachen empfinde ich als sehr wesentlich, um erfolgreich sein zu können.
Ihr Lebensmotto?
Freude am Leben haben.

Dienstreise nach § 26 Z 4 EStG 1988, SWK-Heft 2/1999, Abzugsverbot von Schmiergeldzahlungen und Bestechungsgeldern, SWK-Heft 12/99, Dienstreise nach dem 2. Tatbestand der Legaldefinition, SWK-Heft 27/99, Steuerfreie Auszahlung von Platzdiäten, SWK-Heft 28/99, Das Ende des Ersatzbeurkundungstatbestandes, SWK-Heft 32/33/99, Neue Reisekostenregelung mit steuerlicher Auswirkung, SWK-Heft 3/00, Entschärfung bei Gebühren für Auslandsurkunden, SWK-Heft 22/00, Abfertigungsrückstellung und Umwandlung, RdW 9/00, Nationale und internationale Personalgestellung - ein steuerrechtlicher Überblick, Ecolex 04/01.