Zum Erfolg von Franz Pendl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Grundsätzlich gilt: Von nichts kommt nichts. Erfolg erreicht man nur durch harte Arbeit. Erfolg bedeutet in erster Linie, etwas so vorwärts zu bewegen, daß man davon leben kann. Stillstand ist in jedem Fall schlecht, egal ob für die Wirtschaft, den eigenen Betrieb oder für den Ort. Es ist befriedigend, wenn etwas funktioniert. Erfolg gibt es natürlich auch in familiärer Hinsicht. Das kann sowohl der schulische Erfolg der Kinder sein, als auch Erfolge im sportlichen Bereich oder auch die Fähigkeit, Konflikte gut zu lösen. Erfolg ist für mich nicht an Geld gekoppelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Teilweise kann ich mich erfolgreich fühlen, weil wir schon einige unserer Ziele verwirklichen konnten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es sind mehrere Personen, die mich prägten. Einem konkreten Vorbild eiferte ich aber nie nach. In erster Linie waren es Schicksalsschläge, die mich prägten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahren wir immer wieder dahingehend, indem uns unsere Gäste, ob Einheimische oder Touristen, ein positives Feedback geben. Der Tourismus in unserer Region ist generell rückläufig, wir haben jedoch viele Stammgäste und verzeichnen eine stete Umsatzsteigerung, die ich ebenso als Anerkennung werte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir verfügen über sehr langjährige Mitarbeiter, und diese sind natürlich maßgeblich an unserem Erfolg beteiligt. Allein könnten wir das Arbeitspensum nie bewältigen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir verfügen über 90 Prozent Stammpersonal, also Mitarbeiter, die teilweise schon bis zu 20 Jahre in unserem Haus arbeiten. Wenn wir jemanden neu einstellen, halte ich viel auf das Vorstellungsgespräch, das Zeugnis spielt eine eher unbedeutende Rolle. Der persönliche Eindruck zählt, ebenso die Bereitschaft des Bewerbers, etwas zu leisten. Gemeinsam mit meiner Frau treffen wir im Gespräch und in einer Probezeit die Personalentscheidung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unser Betrieb ist sehr familiär geführt. Das heißt, wenn Arbeit anfällt, helfen alle zusammen, egal welcher Tag ist und wie lange es dauert. Gemütlichkeit, wenn es der berufliche Alltag zuläßt, ist uns wichtig. Wir unternehmen zweimal jährlich einen Betriebsausflug, bieten unseren Mitarbeitern eine sehr gute Bezahlung, und beide Seiten wissen, daß dies keine Selbstverständlichkeit ist. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bezeichne das nicht als Konkurrenz, sondern als Kollegen. Es gibt natürlich solche und solche. Ich lernte bei Gesprächen viele meiner Mitbewerber kennen und weiß, daß jeder sein spezielles Problem zu tragen hat. Eine Diskussionsbasis mit den Kollegen ist vorhanden, insofern habe ich keine Probleme. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Meinen Kindern kann ich nur raten, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich würde nie eines meiner Kinder dazu zwingen, den Betrieb zu übernehmen. Wir können nur versuchen, den Kindern das Positive an unserer Arbeit vor Augen zu führen, und hoffen, daß die Entscheidung für den Betrieb im Kind selbst heranreift.Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Meine Ziele hängen im beruflichen und privaten Bereich stark zusammen. In den nächsten Jahren wollen wir einen großen Umbau realisieren. In den vergangenen zwei Jahren kämpften wir in einer Gruppe unentgeltlich für einen neuen Lift in Abtenau, der im Dezember 2005 eröffnet werden soll. Dieses Ziel wird also schon sehr bald Wirklichkeit. Weiters möchte ich meinen Kindern einen gesunden Betrieb übergeben können.