Zur Karriere von Hermann Hofbauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Volksschule besuchte ich von 1965 bis 1969 die Hauptschule in Eggenburg. 1969 wechselte ich an das Aufbaugymnasium in Horn, wo ich die Matura ablegte. Anschließend absolvierte ich das Maschinenbaustudium an der Technischen Universität Wien, das ich 1979 erfolgreich abschloß. Parallel dazu absolvierte ich von 1976 bis 1979 ein Kurzstudium der Rechentechnik, ebenfalls an der TU Wien. Ab 1979 arbeitete ich an meiner Doktorarbeit mit dem Thema Experimentelle Untersuchungen an einer intern zirkulierenden Wirbelschicht im Zentralrohr. Von 1980 bis 1993 war ich als Universitätsassistent am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften tätig. 1982 konnte ich meine Doktorarbeit abschließen. Während meiner Zeit als Universitätsassistent nahm ich an zahlreichen wissenschaftlichen Projekten teil und übernahm 1991 die Leitung der Heiztechnischen Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner Österreichs. 1997 erfolgte meine Ernennung zum Universitätsprofessor, und von 1997 bis 2000 war ich Vorstand des Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften. 2000 fungierte ich als Sprecher und wissenschaftlicher Leiter des Kompetenznetzwerkes Renet-Austria, 2002 als österreichischer Delegierter im IEA Bioenergy Agreement. Im Jahre 2004 bekleidete ich die Funktion des Forschungsbereichsleiters der Abteilung Chemische Verfahrenstechnik und Wirbelschichttechnik und die des Leiters der Arbeitsgruppe Zukunftsfähige Energietechnik. Neben diesen Funktionen bin ich seit 2003 Key Researcher im Kompetenzzentrum Austrian Bioenergy Centre. Seit 2004 habe ich die Position des Studiendekans für Verfahrenstechnik inne und bin Stellvertretender Institutsvorstand. Meine wissenschaftlichen Schwerpunkte umfassen vor allem die Bereiche Wirbelschichttechnik und die thermische Nutzung von Biomasse mittels Verbrennung, Vergasung und Pyrolyse. Mittlerweile sind mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen als Autor bzw. Co-Autor entstanden.

Zum Erfolg von Hermann Hofbauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Zufriedenheit, die ich bei Erreichen eines Zieles verspüre.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meines Erachtens hat mein Talent, methodisch sehr gut arbeiten zu können, einen wesentlichen Anteil an meinem Erfolg. Dies führte auch dazu, daß ich zum Universitätsprofessor für Verfahrenstechnik ernannt wurde, obwohl ich dieses Fachgebiet gar nicht studiert hatte. Ebenso sind diesbezüglich mein Durchhaltevermögen und meine Kommunikationsfreude ausschlaggebend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme alle Herausforderungen an und versuche, mich ihnen mit einem hohen Maß an Gründlichkeit und Ausdauer zu stellen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Zuge meiner Habilitation hatte ich besonders das Gefühl, erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ein diesbezügliches Schlüsselerlebnis war, als ich mich nach der Volksschule weigerte, ein Gymnasium zu besuchen, sondern den Besuch der Hauptschule vorzog. Daß ich meinen Wunsch durchsetzte, rief damals ein Gefühl des Erfolges in mir hervor, das mir bis heute lebhaft in Erinnerung geblieben ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich vor allem von meinen Studenten, die mich im Laufe meiner Tätigkeit als Universitätsprofessor schon dreimal auszeichneten. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Meiner Meinung nach haben die österreichischen Universitäten in unserer Gesellschaft stark an Einfluß verloren. Dieses Problem hat vielfältige Auswirkungen, zum Beispiel auch auf die Zuteilungspolitik der finanziellen Mittel. Erschwerend kommt die Etablierung der Fachhochschulen hinzu, die regional an Bedeutung gewonnen haben und gewissermaßen in Konkurrenz zu den Universitäten stehen. Diese Herausforderung müssen die Universitäten annehmen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolgreich kann man in meinem Bereich nur im Team sein, darum spielen die Mitarbeiter eine wesentliche Rolle.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Einerseits ist natürlich die fachliche Kompetenz von Bedeutung, andererseits spielt auch mein Gefühl bei der Auswahl der Mitarbeiter eine Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie, indem ich sie vor allem am Erfolg teilhaben lasse.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine berufliche Tätigkeit spielt in mein Privatleben hinein, da ich zuhause oft arbeite, weil ich dort die nötige Ruhe habe. Meiner Familie ist dies nicht ganz recht, darum bin ich bestrebt, diese beiden Bereiche mehr zu trennen als bisher.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Meine Fortbildung findet laufend während meiner Tätigkeit statt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte sich Ziele und Werte setzen und diese auch in unserer schnellebigen Zeit beharrlich verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine derzeitigen Kenntnisse noch mehr als bisher in die Praxis umgesetzt wissen, denn die Energieprobleme der Menschheit werden nicht kleiner.

Über 100 Fachpublikationen als Autor bzw. Co-Autor.