Zum Erfolg von Andreas Ratzinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, zufrieden mit meiner Leistung zu sein und stolz darauf, was ich erreicht habe. Beruflicher Erfolg heißt für mich nicht nur, mit der aktuellen Situation zufrieden zu sein, sondern auch das Vorhandensein weiterer Perspektiven und die Möglichkeit der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Wichtig ist mir, ein hohes Maß an Selbständigkeit und Gestaltungsspielraum zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe Freude an meiner Arbeit, das ist die Grundvoraussetzung, um seine Fähigkeiten einbringen zu können. Über kurze Phasen mit weniger Freude helfen klare Zielsetzungen und Disziplin hinweg. Zu meinen wesentlichen Fähigkeiten gehört es, die Dinge unaufgeregt und analytisch anzugehen. Auf diese Art und Weise behält man den Überblick, erkennt Zusammenhänge und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Tests aus dem Bereich der Führungskräfte- und Teamentwicklung ergaben, daß ich über ein breites Handlungsspektrum verfüge und sehr situativ agiere. Das heißt, ich überlege genau, welche Ressource in der jeweiligen Situation gebraucht wird. Ich stimme mein Handeln auf den Kontext ab, und ich kann einmal Leader, dann aber auch Bremser sein, je nachdem, was gerade angemessen ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vorgänger Dkfm. Zederbauer, der frühere Prokurist des Unternehmens BUWOG, war sicherlich eines meiner Vorbilder. Er stellte mich ein und war mir mit seinem geradlinigen, umsichtigen Wesen, das auch außerhalb des Betriebes geschätzt wurde, ein sehr guter Mentor. Auch Dr. Schuster, der Geschäftsführer des Hauses, übertrug mir anspruchsvolle Aufgaben und zählt in gewisser Hinsicht ebenso zu meinen Mentoren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich, indem man mir Aufgaben überträgt oder mir vertrauensvoll Freiraum in meiner Arbeit gewährt; je wichtiger die Aufgabe bzw. je größer der Handlungs- und Gestaltungsspielraum, desto höher ist die Anerkennung für bisher Geleistetes.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege neben einer entsprechenden fachlichen Qualifikation großen Wert auf Eigenschaften wie Eigenständigkeit, Leistungsbereitschaft und Loyalität. Diese versuche ich in einem persönlichen Gespräch und anhand des bisherigen Werdeganges des Kandidaten herauszufinden. Die Personalabteilung führt die Vorauswahl durch, gegebenenfalls integriere ich die Meinung von Kollegen in das Bild, das ich mir persönlich von Bewerbern mache.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin bemüht, Mitarbeitern gute Rahmenbedingungen und klare Zielsetzungen zu bieten und ihnen darin ausreichend Freiraum für eigenständiges Arbeiten zu geben. Grundsätzlich halte ich es da mit Reinhard K. Sprenger, wonach man Mitarbeiter nicht motivieren, sondern nur demotivieren kann. Aber natürlich benötigen manche Mitarbeiter mehr Antrieb von außen, mehr Rückmeldung und Information, um sich zu motivieren als andere. Wichtig ist in jedem Fall, daß Mitarbeiter den Erfolg oder Mißerfolg Ihres Handelns möglichst unmittelbar spüren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin kein Workaholic, trenne aber nicht allzu scharf zwischen Beruf und Privatleben. Da ich gut und schnell abschalten kann, sehe ich das als Vorteil, der Effizienz schafft.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Nach eher grundsätzlicher Aus- und Weiterbildung in früheren Jahren, sowohl in fachlicher Hinsicht als auch in Bezug auf Führung und Management, ist Fortbildung aktuell sehr stark anlaßbezogen und versuche ich so am aktuellen Wissensstand zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe auch schon schwierige Zeiten überbrückt und mich als Team-Player bewährt. Ich versuche Aufgaben bestmöglich zu bewältigen und die dabei gewonnene Erfahrung zur Weiterentwicklung zu nutzen.