Zum Erfolg von Robert Prein
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine Harmonie zwischen Privat- und Berufsleben herzustellen. Wirtschaftlicher Erfolg ist mir sehr wichtig, aber auch gesellschaftliche Anerkennung bedeutet mir sehr viel, solange sie nicht in Neid ausartet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Der Umgang mit Menschen war mir immer ein Bedürfnis und liegt mir sehr. Die Leute kommen in unser Lokal, weil sie hier nicht nur gut essen können, sondern vor allem auch die Höflichkeit und Freundlichkeit meiner Mitarbeiter schätzen. Ich pflege einen guten Kontakt mit den Gästen, ab und zu setze ich mich dazu und unterhalte mich mit ihnen. Auch das gute Preis-/Leistungsverhältnis spielt bestimmt eine Rolle für den Erfolg des Lokals. Eine gewisse Risikobereitschaft gehört natürlich dazu, wenn man erfolgreich sein will.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl, erfolgreich zu sein, wuchs im Laufe der Zeit, als sich herausstellte, daß mein Angebot hier in Leoben gut angenommen wurde.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern haben mich sicher sehr geprägt. Ich bewundere, wie sie auch mit schwierigen Situationen im Leben fertig wurden und einander Beistand geleistet haben. Besonders der Tod meiner beiden Brüder war für meine Eltern das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, aber das vermochte ihre Beziehung nicht zu zerstören, sondern hat sie gar noch stärker gemacht. Mein Vater war Beamter bei der Eisenbahn, meine Mutter arbeitete bereits früher in der Gastronomie. Heute helfen meine Eltern im Betrieb mit, meine Mutter in der Küche, mein Vater kümmert sich um die Buchführung. Diese Unterstützung von seiten meiner Eltern ist für mich etwas sehr Schönes.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da müßte man natürlich das Umfeld fragen. Grundsätzlich würde ich jedoch sagen, daß ich ein gutes Verhältnis zu meinem Umfeld und zu meinen Mitarbeitern habe. Man kann mit mir über alles reden. Verbesserungsvorschläge lasse ich mir gerne durch den Kopf gehen. Ich gehe offen und interessiert auf Menschen zu.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meist stellt es sich im Gespräch mit dem Bewerber heraus, ob er für die Mitarbeit in meinem Betrieb geeignet ist. Wichtig ist, daß er wirklich bei mir beschäftigt sein will, und daß ich das Gefühl habe, der Bewerber paßt zu uns.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das Betriebsklima ist sehr gut, und wir verstehen einander sehr gut. Das wirkt sich bestimmt positiv auf die Motivation meiner Mitarbeiter aus. In den vier Jahren unseres Bestehens ist hier im Gastraum vor den Gästen noch kein lautes Wort gefallen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Konkurrenzdenken liegt mir fern. Der Mitbewerb dient mir eher als Orientierungshilfe. Von guten Betrieben lasse ich mich gerne inspirieren. Mir ist wichtig, mit meiner Leistung hier vor dem Publikum zu bestehen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste für den angehenden Gastronomen ist, zu wissen, worauf er sich da einläßt. Es wird immer schwieriger, eine Betriebsstättengenehmigung zu erhalten, die finanzielle Belastung ist durch die anfänglichen Investitionen sehr hoch. Gerade in der Gastronomie gibt es sehr viele Quereinsteiger, die sich ein falsches Bild davon machen, worauf sie sich da eigentlich einlassen. Unsere Arbeit ist zwar schön, aber sehr anstrengend, und da braucht man schon ein gewisses Durchhaltevermögen. Ich würde daher sagen, lieber ein halbes Jahr länger für die Orientierung einplanen, bevor man sich für das Falsche entscheidet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe schon mehr erreicht, als ich eigentlich wollte, und ich bin sehr zufrieden, wenn ich das Unternehmen so weiterführen kann und mir der Erfolg so treu bleibt wie bisher. Für das Privatleben habe ich mir vorgenommen, meiner Partnerin und mir mehr Freizeit zu gönnen.
Ihr Lebensmotto?
Toleranz ist für mich ein sehr wichtiger Grundwert! Ich verabscheue Intoleranz, ob Mitmenschen oder politisch Andersdenkenden gegenüber.