Zur Karriere von Franz Dittmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Lehre zum Koch 1976 leistete ich den Präsenzdienst ab und begann als Küchenchef im Peter-Jordan-Hof (Türkenwirt). 1980 wechselte ich, obwohl ich die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe abgelegt hatte, die Branche, war als selbständiger Versicherungsmakler tätig, bekam 1983 auch die Sparte der Kreditvermittlung dazu und arbeitete in diesen Bereichen bis 1995. 1997 gründete ich schließlich das Lokal "Stadl" in einem geräumten Installateurlager, wo ich versuchte, das Ambiente einer Schihütte zu schaffen. Mittlerweile kann ich Gäste aus allen Gesellschaftsschichten bei mir begrüßen und mich mit dem Betrieb zu den Wiener Kultlokalen zählen. Als zweites Standbein schuf ich das Restaurant Pia Maria's, ein reines Speiselokal mit rund 80 Sitzplätzen und Garten.

Zum Erfolg von Franz Dittmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Freude an meiner Arbeit zu haben und damit auch meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Maximaler finanzieller Erfolg ist nur dann interessant, wenn die ausgeübte Tätigkeit Spaß macht und man nicht jeden Tag mit Widerwillen zur Arbeit geht.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, da ich Freude an meiner Tätigkeit habe und für mich selbst zufrieden bin.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In der Gastronomie sind nicht unbedingt Wissen und Technik ausschlaggebend, sondern ein positiver Umgang mit Menschen. Hohe soziale Kompetenz und entsprechende Kommunikationsfähigkeit sind maßgeblich, um Gäste zum Wiederkommen zu bewegen.

In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war sicherlich meine Entscheidung, den Stadl zu eröffnen. Ich habe hier in einem desolaten Lagerraum ein Kultlokal geschaffen, was sicherlich die richtige Entscheidung war.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eigentlich nicht, da ich meine Ziele immer alleine verfolgte und umsetzte.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme immer wieder positive Rückmeldungen von von meinen Gästen das Lokal betreffend. Das ist insofern anerkennend, da es meinen Weg bestätigt und mich in meiner Linie bestärkt.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gutes und schlagfertiges Personal ist sehr wichtig, um den Stil des Betriebes zu unterstützen und mitzutragen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neue Mitarbeiter müssen sich in das Team integrieren können und auch von der Stammannschaft akzeptiert werden. Sollte das nicht der Fall sein wird es sehr schwierig, ein gutes Betriebsklima aufrechtzuerhalten, was letztendlich auch den Gästen auffallen wird. Somit treffe ich Personalentscheidungen eher auf persönlicher denn auf fachlicher Ebene.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Da meine Mitarbeiter von sich aus eine hohe Eigenmotivation mitbringen ist es hier nur sehr selten nötig, einzugreifen. Ein gutes Betriebsklima und Spaß an der Tätigkeit zeichnen unseren Betrieb aus, was sich auch durch Zahlen belegen läßt.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten in Wien ein einzigartiges Hüttenambiente und haben sehr lange Öffnungszeiten, was uns auf dem Gastronomiesektor sicher einzigartig macht. Bei uns fühlen sich die Gäste auf engstem Raum wohl, die Stimmung ist unübertrefflich, und jeder kann sich fühlen, als wäre er im Schiurlaub.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Aufgrund der Öffnungszeiten bin ich gezwungen, die Nacht zum Tag zu machen und umgekehrt. Allerdings habe ich mich mit dieser Situation abgefunden und kann sehr gut damit leben, da alles nur eine Sache der Gewohnheit ist.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es wird in nächster Zeit durch verschiedene gesetzliche Regelungen sicherlich immer schwieriger werden, in der Gastronomie erfolgreich zu sein. Kleine Lokale sperren durchwegs zu, und Systemgastronomen übernehme das Ruder, somit bedarf es enormen persönlichen Engagements, um sich noch für die Gastronomie zu entscheiden und zu versuchen, als Neueinsteiger in dieser Branche Fuß zu fassen.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich hätte ich noch eine dritte Variante eines Lokals im Hinterkopf, die ich eventuell noch umsetzen werde, um mich dann langsam zurückzuziehen und der nächsten Generation die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen. Ich möchte mich irgendwann auf die optische Präsenz im Lokal beschränken.

Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.