Zum Erfolg von Harald Kratky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat meines Erachtens sehr stark mit Fleiß und Ehrgeiz zu tun. Wenn ich erfolgreich sein will, muß ich etwas dafür tun - von nichts kommt nichts. Allerdings stellt sich die Frage, wie hoch der Preis dafür ist, wieviel ich leisten muß, um mein Ziel zu erreichen. Wirklich erfolgreich bin ich dann, wenn ich aufgrund meiner Erfahrung mit minimalem Einsatz ein maximales Ergebnis erziele.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe, daß der Weg, den wir mit der Firma gehen, richtig ist. Das zeigen mir die Mitarbeiter und die Kunden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Abgesehen von meinem fachspezifischen Wissen eignete ich mir auch das nötige kaufmännische und pädagogische Wissen an, um sowohl im Umgang mit Lieferanten und Kunden als auch mit Mitarbeitern und Lehrlingen erfolgreich zu sein. Außerdem bin ich ein sehr positiver Mensch, der an die Kraft des positiven Denkens glaubt. Aber all das nützt nichts, wenn man keinen Förderer und Entdecker hat, der einem die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung gibt. Das richtige Umfeld und gute Kontakte tragen also wesentlich zum Erfolg bei, und sehr oft hat das Glück seine Hand im Spiel. Manchmal entscheidet ein einziger Anruf zur richtigen Zeit, ob ich einen Großauftrag bekomme, oder nicht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war kein sehr guter Lehrling, und entsprechend schlecht sind meine Erinnerungen an die Lehrzeit. Erst als ich 1992 zur Firma Rech kam, erwachten mein Ehrgeiz und das Interesse an der Kältetechnik. Ich leistete gute Arbeit, wurde immer weiterempfohlen und baute mir so einen großen Kreis an Privatkunden auf. Diese Anerkennung spornte mich an, sodaß ich schließlich auch erfolgreich die Meisterprüfung sowie die Unternehmensprüfung ablegte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich 1994 zum ersten Mal selbständig machte, wurde ich in diesen Schritt quasi hineingedrängt, weil ich neben meinem Job bei Rech bereits so viele Privatkunden hatte, daß ich beides nicht mehr bewältigen konnte. Da ich aber nicht ein Leben lang Monteur sein wollte, entschied ich mich zur Gründung einer eigenen Firma. Diese Grundsatzentscheidung war ebenso richtig wie später die Wiedereröffnung des Unternehmens im Jahr 2006.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe mit Dipl.-Ing. Reinhard Schwarz einen wichtigen Mentor, der mich in unternehmerischer Hinsicht berät. Ehe ich mich 2006 wieder selbständig machte, führte ich viele Gespräche mit ihm, und wir erstellten gemeinsam das Konzept und den Business-Plan.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eines der größten Probleme unserer Branche ist die schlechte Zahlungsmoral. Wir sind leider sehr stark von der wirtschaftlichen Situation unserer Auftraggeber abhängig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine extrem wichtige Rolle. Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, daher achte ich - beginnend beim Lehrling - auf ein kompetentes, zuverlässiges Team mit gutem Auftreten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege ganz großen Wert auf Mitarbeiter, die Einsatzbereitschaft zeigen und wirklich arbeiten wollen. Wir sind ein Dienstleistungsbetrieb mit einem Journaldienst rund um die Uhr - da sind Mitarbeiter fehl am Platz, die bei einem Notfall in der Nacht schlecht gelaunt und jammernd zum Kunden fahren. Auch der Wille, täglich dazuzulernen, ist mir wichtig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität! Wenn ein Kunde mit einem Störfall anruft, sind wir nach spätestens zwei Stunden vor Ort. Bei vielen anderen Firmen kommt nach ein paar Tagen überhaupt erst ein Rückruf. Wir sind nicht nur in ganz Österreich, sondern auch im benachbarten Ausland tätig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe über die Jahre gelernt, Prioritäten zu setzen. Früher arbeitete ich manchmal so lange, daß ich am Schreibtisch einschlief. Das habe ich inzwischen eingestellt - ich arbeite maximal bis 19 Uhr, sodaß ich auch noch unsere kleine Tochter sehe, bevor sie schlafen geht.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich sehr viel über das Internet weiter, besuche aber auch etliche Seminare und Kältefachmessen, wo neue Technologien vorgestellt werden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Klimawandel ist ja ein sehr aktuelles Thema, es wird immer wärmer, und daher ist die Kälte- und Klimatechnik eine sehr zukunftsträchtige Branche. Die wertvollsten Mitarbeiter müssen nicht unbedingt die fachlich besten sein, meist sind es die zuverlässigen, die sich mit ihrem Beruf identifizieren. Wer mit dem Gedanken an die Selbständigkeit liebäugelt, dem rate ich, diesen Schritt nur mit einem gewissen Eigenkapital zu machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es gibt zwei Träume, die ich mir erfüllen möchte: Ein Einfamilienhaus und einen 911er Porsche als Cabriolet. Diese beiden Dinge will ich mir eines Tages lastenfrei leisten können.
Ihr Lebensmotto?
Geht nicht gibt's nicht!