Zur Karriere von Stephen K. Craven

Wie war Ihr Werdegang?
Von 1966 bis 1970 Universitätsstudium an der Georgetown University (Washington D.C.), Barchelor Degree BSFS, 1970-72 Master of Business Administration an der George Washington University (Washington D.C.), 1972-73 Master of Arts in Economic an der University of Hawaii (Honolulu). 1970 begann ich im Handelsministerium als Ökonom in der Seefahrtsabteilung und war später als Desk-officer für ein Südafrika Projekt tätig. Neben meinem Studium in Hawaii arbeitete ich als Lektor, kam 1974 zurück ins Hanelsministerium nach Washington, wo ich unter anderem als Verhandler bei der Tokyo-Runde (über das GATT-Handelsabkommen) beteiligt war, wurde 1980 Abteilungsdirektor für die Europa-Handelspolitik und ging 1982 als Büroleiter des Handelsministeriums in Honolulu wieder nach Hawaii. Dort war ich bis 1986 für die Exporte aus Hawaii und den Pazifischen Inseln verantwortlich. Von 1986 - 1988 war ich Leiter der US-Handeslabteilung in Taiwan, dem American Institute in Taiwan, lernte anschließend neun Monate Deutsch und war von 1989 bis 1993 Handelsrat in Bonn, ehe ich diesen Posten von 1993-96 in Singapur bekleidete, wo ich auch für Brunei, Sri Lanka und Vietnam zuständig war. Seit 1996 bin ich in meiner heutigen Position in Wien und betreue von hier aus auch die Slowakei.

Zum Erfolg von Stephen K. Craven

Was ist für Sie Erfolg? Ein gutes Leben zu führen und viele verschiedene Dinge zu erleben. Geld hilft dabei, ist aber nicht das Wichtigste. Mit seiner Arbeit zufrieden zu sein - das kann ich aber nicht, wenn ich immer dasselbe mache. Das Leben muß für mich interessant und abwechslungsreich sein. Life means to keep changing! ist mein Motto.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Vielleicht, man kann sich aber dessen nicht sicher sein und darf auch nicht die üblichen Maßstäbe des Erfolges anlegen. Ich habe in meiner Arbeit Befriedigung, zwei gute Kinder, und es befriedigt mich, daß ich US-Firmen helfen und damit tausende Jobs in den USA retten kann.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich als Handelsagent nach Honolulu zurückging. In Washington war mir die Atmosphäre zu politisch, das frustrierte mich zuletzt. Auch die Entscheidung in andere Länder zu gehen war eine richtige, denn hier konnte ich Erfahrungen sammeln. Weltweit wirklich gute Freunde zu haben, finden ich und auch meine Gattin wundervoll, und es ist uns wichtiger als Geld oder andere Erfolgsnormen.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, meine Familie ist glücklich.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich bin ein guter Manager, habe klare Ziele definiert, bin flexibel und mobil. Noch wichtiger ist es aber calm zu bleiben, an Probleme mit einer gewissen Gelassenheit heranzugehen. Ich blicke niemals in die Vergangenheit, sondern suche Lösungen für die Zukunft.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? An fremden Ländern war ich immer schon interessiert, arbeitete aber 16 Jahre in den USA und ging erst ins Ausland, als die Kinder schon groß genug waren. So haben auch sie Erinnerungen an diese Stationen.Welche Rolle spielt die Familie? Die Unterstützung der Familie ist in diesem Job, wo man in fremden Ländern leben muß, wichtig. Besonders schwierig ist es für die Kinder, wenn sie zurück nach Amerika kommen und ihre Kameraden diese Auslandserfahrungen nicht nachvollziehen können. Dieses Manko wird aber durch Erlebnisse und Erfahrungen wieder ausgeglichen, meine Kinder sind früher gereift. Das finden sie ebenso gut wie ich.Welche Rolle spielen Mitarbeiter? Ich habe weltweit gute Mitarbeiter.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Zunächst berücksichtige ich persönliche Sympathie, im Anschluß, die Liebe der Leute zu Puzzles. Ein großer Teil der Arbeit besteht aus Marktanalysen, dazu muß man Rätsel mögen. Vor allem muß man neugierig sein, das ist wichtiger als Handelskenntnisse, die man lernen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Viele meiner Mitarbeiter sind US-Bürger, sie arbeiten hart für amerikanische Firmen, weil sie glauben, daß diese Produkte, besonders in Bereichen wie Medizin oder Umwelttechnik, für ihr Heimatland essentiell sind. Sie sind überzeugt, daß Wettbewerb für jedes Land wichtig ist.
Kennen Sie Niederlagen?
Die politische Atmosphäre in Washington hat mich frustriert, und da ich kein Politiker bin, bin ich dort auch nicht erfolgreich gewesen. Erst als ich mich entschloß nach Hawaii zu gehen, stellte sich Erfolg ein. Wenn man vor einer Mauer steht, muß man erkennen, wann der Zeitpunkt gekommen ist, etwas zu verändern. Dazu braucht man die Weisheit, zu erkennen, wann es soweit ist und den Mut es auch zu ändern.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Es ist mir wichtig, professionell zu sein und gute Entscheidungen zu treffen. Dazu muß man wissen, wie man an gute Informationen herankommt, und man muß mit Entscheidungen auch einmal abwarten können.
Ihre Ziele?
Wir wollen wieder nach Hawaii gehen; dazu muß ich bald die Entscheidung treffen, ob ich Diplomat bleibe oder eine andere Karriere anstrebe.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Neben vielen Auszeichnungen und Dekreten auch die Silberne und Bronzene Medaille des Handelsministeriums. Diese Papiere sind mir aber nicht wichtig, manchmal sind sie für Besucher in meinem Büro wichtig. Für mich bedeutet die wichtigste Anerkennung, der Respekt meiner Kollegen.
Ihr Erfolgsrezept?
Sich immer auf Dinge konzentrieren, die man ändern kann, sich nicht über Dinge ärgern, die man nicht ändern kann und zwischen den beiden unterscheiden können.
Haben Sie Vorbilder?
Als Kind war J. Cousteau mein Held, heute bewundere ich unterschiedliche Menschen, die aber nicht als einzelne ein Vorbild sind.
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolg ist, aus seinen Talenten das Beste zu machen.

Publikationen über Handel mit Südafrika.