Zum Erfolg von Hubert Gmeinbauer
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Persönlicher Erfolg ist für mich, mit Freude an einer Sache verbunden. Wenn ich ein Ziel ins Auge fasse, muß ich das dann auch wirklich mit Freude bewältigen. Außerdem sind positives Denken und schnelle Entschlußkraft natürlich auch wesentliche Bestandteile für persönlichen Erfolg.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Ich glaube schon, daß ich persönlich erfolgreich bin. Ich merke es daran, daß mich auch Führungspersönlichkeiten aus anderen Branchen um Rat fragen.Wie wichtig ist es, sich selbst Ziele zu stecken? Ziele zu haben und zu planen sind für einen Manager das wichtigste im Leben. Man muß weitgesteckte Ziele haben. Heute sind ja alle Branchen von Veränderungen betroffen, die mit Firmenverkäufen , Umstrukturierungen verbunden sind. Da das nicht kurzfristig passiert, sondern ein längerfristiger Prozeß ist, muß man gerade als Manager langfristig planen, vor allem Entscheidungen, die mit Forschung bzw. Finanzierungen verbunden sind. Das Tagesgeschäft zwingt einen automatisch zu kurzfristigen Zielen. Natürlich muß man sich dem Markt anpassen, und vielleicht kurzfristig umstrukturieren, aber man darf seine langfristig gesteckten Ziele nie aus den Augen verlieren und immer seine Richtung verfolgen. Wie stehen Sie zur Teamarbeit und Motivation? Man soll Dinge im Team und nicht im Chaos organisieren. Teamarbeit ist was ganz, ganz wichtiges. Eine Person kann eine Vision haben, umsetzen kann sie diese Vision aber nur in einem Team. Es gibt bei uns wöchentliche Besprechungen und Mitarbeiterseminare, die ich selbst leite und wo ich auch versuche die Mitarbeiter darin stark einzubinden. Wir planen alles gemeinsam und ich glaube, so klein kann eine Firma gar nicht sein, daß man nicht im Team arbeiten müßte. Eigenmotivation ist das wichtigste, um Motivation durchzusetzen, denn das Ziel im Team dann gemeinsam zu erreichen, gibt eine Menge neuer Motivation. Persönliche Anerkennung ist natürlich auch noch ganz wichtig. Das wird heute in großen Unternehmen ja oft vergessen. Bei uns ist das nicht so, ich versuche sogar alle Mails meiner Mitarbeiter immer zu beantworten und mit etwas persönlicher Anerkennung die Moral noch zu stärken.Mit welchen Mitarbeitern/Personen umgeben Sie sich? Ich umgebe mich mit Menschen, die kritisch an eine Sache herangehen. Aber nur mit Personen, die positiv an eine Sache herangehen und positiv kritisch sind. Bei meinen Mitarbeitern ist mir sehr wichtig, daß alle Altersgruppen vertreten sind, denn langjährige Erfahrung gepaart mit jugendlichem Elan und neuem technischen Wissen ergibt eine gute Kombination.Woraus schöpfen Sie Kraft? Meine Kraft schöpfe ich zum Großteil aus meiner Familie, meiner Frau, meinen Kinder. Erfolg stärkt immer und ein gutes soziales Umfeld schafft wieder Erfolg.Wie begegnen Sie einem Mißerfolg? Ich frage mich zuerst einmal, warum ist der Mißerfolg überhaupt passiert? Passierte er aus Leichtsinn und Spekulation, habe ich schlechte Bankgeschäfte abgeschlossen? Also die Mißerfolgsanalyse ist sehr wichtig. Dann würde ich also aus diesem Mißerfolg lernen und es versuchen, beim nächsten Mal besser zu machen. Also wäre eigentlich ein Mißerfolg auch wiederum ein Erfolg, weil, wie sagt man so schön, man aus den Fehlern lernen kann, und das ist wirklich sehr wichtig. Also Mißerfolg gehört auch zum Leben und zum Erfolg und kann daher als positiv verarbeitbar gesehen werden.Was sind Ihre persönlichen Stärken? Meine Kommunikationsfähigkeit, mein gutes Gedächtnis und mein gutes Zahlengespür für Umsätze.
Haben Sie Vorbilder?
Nein, bestimmte Personen habe ich nie als Vorbilder gehabt. Mir haben nur immer jene Personen sehr stark imponiert, die trotz größtem beruflichen Erfolges immer menschlich geblieben sind, das zeigt nämlich, daß sie große Charakterstärke besitzen. Ich strebe also danach, egal wie erfolgreich ich auch je sein werde, trotzdem immer menschlich zu bleiben.Was spezifiziert Ihr Unternehmen? Vor allem das Bestehen seit 1916 in Form unserer ehemaligen amerikanischen Muttergesellschaft, die die ersten feuerfesten Steine mit kurzfristigen Wartezeiten produzierte, und von ihrem Sitz nach dem zweiten Weltkrieg nach Asien und Europa exportierte. Unser Vorteil sind auch heute noch kurzfristige Lieferzeiten. Weiters kann auch ein großer Bereich des Industriebedarfs von uns abgedeckt werden, von Eisen- und Stahl bis zur Keramikindustrie, also alles was heiß ist. Unser Unternehmen wurde ausgeweitet und hat Standorte in Venezuela und Südafrika erworben. Die amerikanische Muttergesellschaft wurde hingegen verkauft. Auf dem europäischen Markt ist besonders der Zentralostteil, den ich vertrete, interessant, also Deutschland, Österreich und Ungarn, wo wir einen Umsatz von 170 Millionen DM im Jahr erzielen. Für uns ebenfalls interessante Gebiete sind Indien, Pakistan, und Iran.