Zur Karriere von Michael Sulzbacher

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach Abschluß der AHS begann ich gemeinsam mit meinem Zwillingsbruder Rechtswissenschaften zu studieren. In den Ferien arbeitete ich, sammelte Erfahrungen in verschiedenen Lebensbereichen, was zu meiner Persönlichkeitsentwicklung beitrug. Sport spielt in meinem Leben eine große Rolle. Zu Beginn war es Fußball, dann bin ich auf Volleyball umgestiegen und entwickelte mich zum Bundesligaspieler. Mit 19 Jahren fing ich als Trainer zu arbeiten an und brachte die Mannschaft, die ich trainierte, in die höchste österreichische Spielklasse. Ich war auch Co-Trainer der Herren-Nationalmannschaft. Meine sportlichen Aktivitäten förderten stark meine Persönlichkeit. Als Spieler war ich für das Aufspiel zuständig und somit für die Gestaltung des Spiels. Als Trainer hatte ich mit Menschen zu tun, die zumeist älter als ich waren und mußte mir Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsfreude und schnelles Reagieren beibringen, um meine Aufgaben erfolgreich zu erfüllen. Die Auswahl der Jurisprudenz als Studium war unter anderem damit verbunden, daß es meinem logischen Denken entgegenkam. Ich betrachtete die Ausbildung als Basis für meine zukünftigen Tätigkeiten. Als ich das Angebot bekam, als Generalsekretär beim größten Wiener Sportverein (WAT) einzusteigen, sagte ich zu und fand bei dieser Tätigkeit große Befriedigung. Mit 30 Jahren wurde ich Generalsekretär der ASKÖ-Bundesorganisation und erfüllte diese Funktion neun Jahre. Durch diese Position war auch ich in vielen internationalen Gremien vertreten, unter anderem im Europarat und genoß große fachliche Akzeptanz bei den Meinungsbildnern und Entscheidungsträgern. Das war mitentscheidend für meine nächste Position als Geschäftsführer der Bundessporteinrichtungen, für die ich mich bewarb, als diese Organisation aus der Bundesverwaltung ausgegliedert wurde.

Zum Erfolg von Michael Sulzbacher

Was bedeutet für Sie Erfolg? Ich fühle mich dann erfolgreich, wenn ich die Aufgabe, die ich übertragen bekomme, auch zur Zufriedenstellung anderer erfülle. Mich selbst zufriedenzustellen ist sehr schwer, weil ich die Meßlatte sehr hoch setze. Ich empfinde es auch als Erfolg, wenn ich eine Entscheidung treffe, die sich als richtig erweist. Mir ist wichtig, im Einklang mit meinen moralischen Werten zu sein. Privat bin ich dann erfolgreich, wenn ich nach Hause komme und sehe, wie sich meine Frau und meine Kinder freuen, das erfüllt mich mit Glück.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen. Es ist von Bedeutung, einen allgemeinen Überblick über verschiedene Dinge zu haben und den optimalen Umgang mit Menschen zu finden, denen man begegnet. Ich lege großen Wert auf Kontaktpflege und versuche immer flexibel und kreativ zu sein.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Beim Sport lernte ich zu verlieren und daran zu glauben, daß es beim nächsten Mal besser wird. Allerdings ist es so, daß die soziale Kompetenz, die eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist, eine größere Sensibilität bedeutet und die Verarbeitung von Rückschlägen nicht leichter macht.
Ihre Ziele?
Ich habe meine Karriere nie vorausprogrammiert, sondern ich bin mit Herz und Seele bei einer Aufgabe, solange sie mir Spaß bereitet. Das bedeutet aber nicht, daß ich bei einer neuen Herausforderung diesem Ruf nicht folgen würde.