Zum Erfolg von Alfred Hausegger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit auf vielen Ebenen, vor allem aber, Ideen realisieren zu können, möglichst viele Menschen für das Projekt Jugend am Werk zu begeistern und letztlich vielen Menschen mit körperlichen oder geistigen Benachteiligungen ein menschenwürdiges und sinnvolles Dasein zu ermöglichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Umfassend zufrieden bin ich mit mir selbst nur äußerst selten, aber ich empfinde mich doch als erfolgreich, so konnte in der Zeit meiner Geschäftsführung der Mitarbeiterstand um 300 Prozent angehoben und Umsatz vervielfacht werden. Ich habe aber noch viel zu erledigen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Als wichtigste Faktoren nenne ich Selbstdisziplin und den Glauben an mich selbst. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist, Veränderungen herbeizuführen. Das allerdings setzt konsequentes Arbeiten an sich selbst und einen entsprechenden Einsatz voraus. Natürlich hat Erfolg auch ein wenig mit Glück zu tun, ich befand mich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber darüber hinaus verstand ich es, meine Chancen auch entsprechend zu nützen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Dich wichtigsten Entscheidungen bestanden immer darin, gute Leute für besondere Aufgaben auszuwählen. Zusätzlich war es sehr wesentlich, mich für die Teilnahme an europaweiten Partnerschaften zu entscheiden.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Das hängt sicher von der Situation ab, sicher aber ist Originalität der spannendere Weg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung ist für mich, wenn ein geistig behinderter Mensch auf seine Art und Weise zum Ausdruck bringt, daß wir für ihn etwas tun konnten, das ist auch oft sehr rührend.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt verschiedene Schwierigkeiten in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, was sich besonders seit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung immer deutlicher herausstellt. So kommt man oft nur zu einem bestmöglichen Kompromiß, anstatt eine wirklich befriedigende Lösung herbeiführen zu können.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sehr differenziert. Manche empfinden mich vielleicht als ein wenig unnahbar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr wesentliche Rolle. Besonders die Zweigstellenleiter, die die verschiedenen Einrichtungen in der Steiermark leiten, aber natürlich auch die anderen Mitarbeiter bilden die Säulen unserer Institution.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Das hängt sehr stark von den gesetzlichen Vorgaben ab. Oft sind es sehr formale Kriterien, nach denen wir Mitarbeiter auswählen, oft sind die Anforderungen von den Auftraggebern sehr genau definiert. Wesentlich ist aber, daß die Erfahrung im Umgang mit unseren Zielgruppen durch keine spezifische Ausbildung ersetzt werden kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Viele unserer Mitarbeiter sind Idealisten, da im sozialen Bereich die Gehälter für eine entsprechende Motivation nicht ausreichend sind. Viele sehen ihre Aufgaben darin, einer bestimmten Zielgruppe bestmöglich zu helfen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als kreativ und Neuem gegenüber aufgeschlossen.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt in dieser Institution die Geschäftsführung, dann die Fachbereichsleitungen und dann eben die Zweigstellenleiter, als Kontrollorgan fungiert ein Aufsichtsrat.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt leider viele Phasen in meinem Berufsleben, in denen die Familie zu kurz kommt, in diesem Bereich kann ich leider von herzeigbaren Erfolgen nicht sprechen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bin ungefähr zwei Wochen jährlich mit Fortbildung, meistens in Form von Seminaren, befaßt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Menschen sollten mehr zupacken und sich selbst mehr zutrauen. Die jungen Menschen sollten nicht nur lernen, sondern auch daran denken, das Erlernte umzusetzen. Dabei ist es wichtig, auf die innere Stimme zu hören und an sich selbst zu glauben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bei Jugend am Werk noch sehr viel verändern.
Ihr Lebensmotto?
Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter.