Zum Erfolg von Bernhard Heß
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in dem Rahmen, in dem ich mich bewege, Gestaltungsspielraum zu haben und diesen im positiven Sinne nutzen zu können, also mit Phantasie an Projekte heranzugehen und positive Entwicklungen zu ermöglichen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe mich immer bemüht, möglichst authentisch zu sein und mich immer so zu geben, wie ich mich auch selber sehe. Ich habe die Fähigkeit, bestimmte Situationen diplomatisch, aber doch direkt anzusprechen und in Dinge, die nicht nach meiner Vorstellung funktionieren, auch einzugreifen, bzw. zu versuchen, sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Dies habe ich immer mit dem Teamgedanken verbunden, da mir bewußt ist, daß man allein nur bedingt für seinen Erfolg verantwortlich ist. Erfolg ist nach meinem Dafürhalten immer nur in einem starken Team möglich.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es würde mir schwerfallen, einzelne prägende Personen zu nennen, aber in den verschiedenen Funktionen, die ich durchlief, gab es einige Kollegen, die mich allein durch die Zusammenarbeit mit ihnen prägten.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Die Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle, weil man ohne schlagkräftiges Team nichts erreichen kann. Wir haben so viele Aufgaben zu bewältigen, daß ich ohne Fachleute, die mit mir an einem Strang ziehen, sprichwörtlich aufgeschmissen wäre.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Natürlich ist der erste Eindruck, den man von einem Menschen gewinnt, entscheidend. Ich setze in jedem Fall fachliche Qualifikation voraus und lege auch Wert auf frühere Berufserfahrung, aber das wichtigste ist, daß mir der Bewerber das Gefühl gibt, im Team etwas erreichen zu wollen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich zu vermitteln versuche, daß ich selbst auch nur ein Rad im Getriebe bin. Ich versuche keine Barrieren aufzubauen, es geht mir darum, Offenheit auszustrahlen, und meine Mitarbeiter zu überzeugen, daß sie mit ihren Problemen zu mir kommen können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß ich in erster Linie als Kollege gesehen werde. Mein fachlicher Beitrag wird genauso respektiert, wie man mein Entgegenkommen in verschiedenen individuellen Belangen schätzt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich glaube, wir können uns weltweit als die zentrale Forschungseinrichtung betrachten, die sich mit dem Leben und Werk Johann Sebastian Bachs beschäftigt. Wir agieren auf unterschiedlichen Ebenen. Zum einen mit einer sehr gut organisierten und hochkarätig besetzten Forschungsabteilung, die national und international Kooperationen und Koproduktionen pflegt, und weiters mit einem kleinen aber sehr feinen Museum, das immer am aktuellsten Wissensstand ist. Auch unsere Verantstaltungsabteilung ist in der Lage, mehrere hochkarätige und aufwendige Großprojekte jährlich zu organisieren. Ich denke, daß die Kombination von Theorie und Praxis in dieser Bandbreite kein zweites Mal existiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir, die beiden Bereiche zu vereinbaren. Meine Frau und ich pflegen viele gemeinsame Interessen im kulturellen und musikalischen Bereich. Obwohl phasenweise der eine oder andere Bereich im Vordergrund steht, gelingt es mir, keinen zu vernachlässigen, und ich bemühe mich, immer einen Ausgleich zu finden.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Das ist unterschiedlich. Wenn im Büro viel zu tun ist, kann ich mir keine Zeit für Weiterbildung nehmen. Es gibt aber auch Phasen, in denen ich Sprachkenntnisse auffrische oder auch Fachseminare besuche. Das kommt ein- bis zweimal pro Jahr vor.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte immer zu dem stehen können, was man tut. Wenn es nicht ganz so gut läuft, sollte man erkennen, wo der Fehler liegt. Man sollte sich selbst am nächsten stehen und sich durchaus auch Ansprüche stellen, allerdings sollte man sich auch nicht permanent überfordern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele liegen darin, die Bedeutung des Bach-Archivs auch international in den Blickpunkt zu rücken und die Projekte, die damit verbunden sind, weiter auszubauen. In Hinsicht auf die internationale Präsenz haben wir noch viel Nachholbedarf. Wir sind sicher auf einem guten Weg, brauchen aber noch Zeit.