Zum Erfolg von Stephan Langer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Auf der einen Seite ist öffentliche Aufmerksamkeit ein Erfolg für mich, weil mein Beruf sich von dem anderer Berufe abhebt, auf der anderen ist der Erfolgsverwöhnte unglücklich, wenn der Erfolg einmal ausbleibt. Für mich ist wichtig zu wissen, daß nach dem Regen wieder Sonne kommt, man vieles nicht erzwingen darf, und sich schöne wie schwierige Dinge durch ihren Kontrast wertvoll machen. Natürlich ist es ein schöner Erfolg, wenn man als Musiker dem Publikum Freude bereiten kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Eigentlich war die Beharrlichkeit, mit der ich jahrzehntelang meine Musik weiterentwickelte, das Um und Auf meines bisherigen Lebens. Ich hatte schon als Kind den Drang, in der Öffentlichkeit zu stehen, woraus ich auch heute meine Erfolgserlebnisse schöpfe. Ich arbeitete immer kontinuierlich an mir und meinen Ausdrucksmöglichkeiten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Den Erfolg, den ich bekomme, wenn ich vor Publikum agiere, kenne ich schon sukzessive von meiner Kindheit an.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich mußte eigentlich nie wirklich entscheiden. Dies nahm mir meine Liebe zur Musik und zur künstlerischen Betätigung ab, Komponenten in meinem Leben, die stets konstant blieben. Es gab zwar Phasen, in denen ich nicht als hauptberuflicher Musiker tätig war, ich wußte aber, daß ich, was immer auch geschieht, den Spaß nie verlieren würde, Menschen zu unterhalten, und das gab mir natürlich auch Sicherheit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Richtige Förderer hatte ich eigentlich nie. Ich brachte mir immer alles selbst bei und mußte meinen Beruf oft gegenüber anderen durchsetzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich natürlich von meinem Publikum, wenn es mir zeigt, die Zeit mit mir genossen zu haben. Je mehr Menschen mich hören wollen, desto mehr Anerkennung bedeutet dies auch. Ich erhielt auch kleine Ehrungen für meine Arbeit als Musiker und Kunstschaffender, die mich natürlich freuten. Es bedarf aber ständiger Arbeit an seinen Fähigkeiten, was in dieser Branche vom Kunden, dem Zuhörer und Zuschauer eher oft nicht so wahr genommen wird, weil Musik immer nur mit Talent und Begabung gleichgesetzt wird. In der ehemaligen DDR mußte man sich noch jährlich einer Jury stellen, die über die Lizenz eines Musikers entschied, was auch immer ein Ansporn war. Ich werte den moralischen Erfolg generell wesentlich stärker als den finanziellen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich gelte als Mensch, bei dem immer etwas im Gange ist. Egal, ob im beruflichen oder privaten Bereich, ich zeige immer Aktivität - sei es, daß ich Musik mache, oder mit Leuten am Tisch sitze. Ich denke, daß mich mein Umfeld als sonnige Natur sieht, die jedoch mit ihrer Konsequenz für die Grundlage ihres Erfolges sorgt, was vor allem in Bands immer ungeheuer wichtig war.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin der Überzeugung, daß meine Eigenverantwortlichkeit dazu beiträgt, immer nach vorne zu schauen. Ich versuche auch, kleine Reaktionen aus dem Publikum aufzugreifen, diese zu reflektieren und gemeinsam mit ihm eine familiäre Situation entstehen zu lassen, auch wenn es wildfremde Menschen sind, die mir zuhören. Ich verwende keine Playbacks und versuche immer, Unmittelbarkeit zwischen mir und dem Auditorium zu schaffen, was sehr stark von meiner Spontaneität abhängt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Terminkalender diktiert eigentlich alles. Gewisse Zeiten, wie Urlaub mit meiner Familie, spare ich natürlich aus, ich bin aber doch sehr viel unterwegs und meine Familie wundert sich eher, wenn ich zu lange Zeit nicht auf Achse bin. Ich denke jedoch im Einklang mit meiner Familie und meiner Tätigkeit zu leben. Da ich überwiegend in der Nacht arbeitete, konnte ich mich untertags um meine Kinder kümmern.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Leider ist die Berufswahl nicht immer selbstbestimmt. Ich denke, daß es wichtig ist, neben einer gewissen Grundausbildung, die man sich nicht unbedingt aussucht, auf seinen eigenen Willen zu hören und diesem auch in schwierigen Zeiten zu folgen.