Zum Erfolg von Ute Sophie Fuchs
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mein Leben selbst gestalten zu können. Wesentliche Voraussetzung dafür ist, daß ich Arbeit nicht als Strafe empfinde, denn Arbeit ist ein wesentlicher Teil meines Lebens, dem ich mich sehr gerne widme. Arbeit an sich ist Selbstverwirklichung und nicht Mittel zum Zweck, Geld zu verdienen. Für mich ist eine Arbeit dann erfolgreich, wenn sie mir Freude bereitet und ich davon gut leben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich lebe zufrieden und im Einklang mit mir selbst.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als selbständige Unternehmerin braucht man eine Persönlichkeit, die Risikobereitschaft und Standvermögen vereint. Für meinen persönlichen Erfolg sind sicher mehrere Faktoren ausschlaggebend: meine Eltern erzogen mich zum selbständigen Denken, meine fundierte Ausbildung spielt eine wichtige Rolle, Glück ist sicher auch ein Faktor, aber am wichtigsten sind Beziehungen - gerade heute. Charakteristika meiner Persönlichkeit sind ein starkes Selbstbewußtsein, unerschütterliches Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen. Ganz wesentlich ist auch meine Gelassenheit, denn nach dem Motto: Glücklich ist, wer vergißt, was doch nicht zu ändern ist, muß man sich in manche Situationen fügen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Für mich nicht, aber viele Frauen warten darauf, daß ihnen alles am Silbertablett serviert wird. Ich bin neben meinem Job seit einem Jahr Präsidentin eines internationalen Frauennetzwerkes, des BPW (Business- und Professional Women), wobei es mir ein Anliegen ist, durch den Austausch untereinander das Bewußtsein der Frauen zu stärken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, mich selbständig zu machen, war eine erfolgreiche und basierte auf der Tatsache, daß sich mir keine meiner Ausbildung und Vorstellung entsprechende Anstellung bot. In den Anstellungen, in denen ich tätig war, war ich meistens besser als meine Chefs, daher entschloß ich mich, für mich selbst zu arbeiten. Ich kann zwar als Selbständige pleite gehen, bin aber auch als Angestellte nicht davor gefeit, arbeitslos zu werden. Daher ist es mir lieber, möglicherweise selbst zu scheitern, als aufgrund der Unfähigkeit eines Chefs arbeitslos zu werden. Da auch mein Lebensgefährte zur Selbständigkeit tendierte, fiel mir diese Entscheidung noch leichter, aber ich brauchte einige Jahre, bis ich auch von meinem Selbstverständnis her selbständig war. Heute würde ich mich nicht mehr anstellen lassen - und wäre auch nicht mehr für das Angestelltensein geeignet.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Menschlich hat mich meine Großmutter, bei der ich aufwuchs, sehr geprägt. Obwohl sich meine Eltern in meinem zwölften Lebensjahr scheiden ließen, fühlte ich mich rückblickend in meiner Kindheit äußerst glücklich, war immer in meine Familie eingebettet und erlangte tiefes Grundvertrauen. Beruflich geprägt wurde ich durch meinen Vater, der ein sehr analytisch denkender Mensch war, der mir seine Ansichten sehr gut vermitteln konnte und mich dadurch in die richtige Richtung lenkte. In der Schulzeit war auch ein Lehrer sehr prägend, der mich Toleranz und Weitblick lehrte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
FoxMedia konzentrierte sich von Anfang an auf die werblichen Bedürfnisse von Klein- und Mittelbetrieben im Rahmen derer finanziellen Möglichkeiten. Der Schwerpunkt liegt auf TV-Werbung in deutschen Privatsendern.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate einem jungen Menschen, Arbeit nicht als Strafe zu sehen, sondern als bereichernden Teil des Lebens, weil sie ja mindestens ein Drittel des Lebens ausmacht. Dafür ist es wichtig, sich einen Beruf auszusuchen, der Spaß macht und erfüllt. Mit ganz wenigen Ausnahmen gibt es für einen intelligenten Menschen keine Arbeit, bei der er sich nicht verwirklichen kann. Man muß Arbeit als Gnade ansehen und darf sich selbst nicht so wichtig nehmen. Es wird einem nichts geschenkt; man muß selbst aufstehen und sein Schicksal in die Hand nehmen.
Ihr Lebensmotto?
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.