Zur Karriere von Leonhard Hobmaier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich zuerst eine Lehre zum Feinmechaniker bei Siemens. Da ich damals am Land wohnte, war der zufällig vor der Haustüre täglich um sechs Uhr morgens abfahrende Werksbus die einzige Möglichkeit in die Stadt zu gelangen. Im dritten Jahr, als ich die unterschiedlichen Abteilungen durchlaufen mußte realisierte ich welche „Herausforderungen“ auf mich zukommen würden. Ich erkannte, daß dieser Beruf nicht das Richtige für mich war. Dennoch hatte ich keine andere Möglichkeit, als die Ausbildung erst einmal abzuschließen. Danach holte ich das Abitur nach und entschloß mich dazu, Chemie zu studieren, da mir dieses Fach in der Schule immer leicht gefallen war. Weiters studierte ich Verfahrenstechnik an der Fachhochschule in München, wo ich in den Bereichen Papier- und Kunststoffherstellung sowie -verarbeitung ausgebildet wurde. Als ich bei den Praktika sah, wie der Beruf in Wirklichkeit aussehen würde, bemerkte ich, daß mich auch dieser Bereich nicht besonders interessierte. Als ich ein halbes Jahr lang in London bei der Firma Hercules, einem Unternehmen zur Papierherstellung, beschäftigt war, erhielt ich die Möglichkeit, drei Wochen lang im Außendienst im technischen Vertrieb tätig zu sein und erkannte, daß diese Aufgabe genau das Richtige für mich war. Ich schloß also mein Studium ab und bewarb mich schon während der Diplomarbeit bei verschiedenen Betrieben. Ich nahm eine Stelle bei einer Firma an, die Heißprägefolien herstellt und war zuständig für den Verkauf in Südbayern. Hier konnte ich meine Leidenschaft ausleben: verkaufen, technisch beraten und Beziehungen zu den Kunden aufbauen. Doch mein Chef kontrollierte mich zu sehr, daher sah ich mich nach einem anderen Job um. So landete ich schließlich bei Flexcon. Heute bin ich nur noch für die größeren und wichtigeren Schlüsselkunden zuständig, bin selbstverantwortlich und kann mir meine Zeit frei einteilen.

Zum Erfolg von Leonhard Hobmaier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich als Verkäufer ist es sehr einfach, Erfolg zu definieren: ich kann die Größe des Erfolges an den monatlichen Abrechnungen ablesen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Zur Zeit sehe ich mich als recht erfolgreich. Ich habe heute, am 28. Oktober, bereits den Vorjahresumsatz erreicht. Doch es ist mir ebenso wichtig, Spaß und Freude an meiner Arbeit zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren meine Zuverlässigkeit und meine Ehrlichkeit. Je mehr man tut, desto wahrscheinlicher ist es, daß man Erfolg haben wird. Ich denke, man braucht auch ein Maß an Hartnäckigkeit, auch wenn man sich deswegen vielleicht manchmal unbeliebt macht. Doch man sollte trotz aller Begeisterung und Zielstrebigkeit auch abschalten und loslassen können. Ich glaube, daß ich die Vermittlerfunktion zwischen den Kunden und dem Betrieb sehr gut erfülle.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, die richtige Verhandlungstaktik für die jeweilige Situation zu finden. Manchmal muß man schwierige Dinge einfach einen Tag lang ruhen lassen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erfolgreichste Entscheidung war es, zu Flexcon zu gehen. Die Geschäftsführung läßt mir hier die volle Entscheidungsfreiheit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich las einmal einen Artikel über einen besonders erfolgreichen Kollegen, der mir zum Vorbild wurde. Ich denke allerdings, daß ich nicht von einem, sondern von vielen Menschen ein bißchen geprägt wurde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn meine Kunden mir Kosenamen geben oder mich duzen, dann sehe ich das als Anerkennung an. Es ist schön, wenn wichtige Kunden zu Freunden werden. Ich erhielt auch immer wieder die offizielle Anerkennung von Firmen, die interne Incentives veranstalten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde von meinen Mitarbeitern akzeptiert und als kompetenter, hartnäckiger Chef respektiert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere größte Stärke ist unsere Kundenorientierung. Weiters haben wir sehr viele unterschiedliche Konstruktionen im Angebot. Wir stellen rund 10.000 verschiedene Produkte her.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Man soll seine Konkurrenz nicht grundsätzlich negativ darstellen. Doch wenn es angebracht ist, kann man schon Kritik anbringen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich halte mir die Wochenenden für meine Familie und meine Lebensgefährtin frei. Weiters mache ich öfters kurze Pausen während der Arbeitszeit und spaziere einmal um den Häuserblock. Diese kurzen Pausen helfen mir sehr.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verbringe nur ganz wenig Zeit bei Weiterbildungskursen, ich eignete mir mein Wissen selbst an. Manchmal besuche ich interne Schulungen oder Seminare, zum Beispiel zum Thema Zeitmanagement.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein latenter Wunsch von mir ist es schon lange, mich selbständig zu machen, vielleicht wird mir das eines Tages gelingen. Im privaten Bereich plane ich, mit meiner Partnerin zusammenzuziehen. Ein großer Traum ist ein Bauernhof mit vielen Tieren und eventuell Nachwuchs.
Ihr Lebensmotto?
Der Augenblick zählt! Man kann nicht immer nur das machen, was einem am meisten Spaß bereitet, doch man sollte in der Gegenwart leben und ab und zu das tun, was man tun würde, wenn man wüßte, daß man nur noch eine Woche zu leben hat.