Zur Karriere von Johannes Walter

Wie war Ihr Werdegang?
Mein erlernter Beruf ist Restaurantfachmann. Meine Lehre absolvierte ich in einem Restaurant in Graz. Anschließend habe ich den Militärdienst abgeleistet. Nach dem Militärdienst war ich im Restaurant- und Stewardingbereich im In- und Ausland tätig. Meine beruflichen Stationen waren Graz und Mariazell in der Steiermark, Nendeln in Liechtenstein, Arosa in der Schweiz, Salzburg, Wiener Neustadt und Wien. Mit 22 Jahren führte ich eine Servierbrigade als Chef de Service mit ca. 20 Mitarbeitern. Meine berufliche Ausbildung als Chief Steward machte ich im Sheraton Hotel in Salzburg. Ich hatte immer das Glück in vier- und fünf Sterne Hotels arbeiten zu dürfen. In diesen Hotelkategorien hatte ich die Gelegenheit immer etwas Neues dazuzulernen. Mit 24 Jahren legte ich Konzessions- und Ausbilderprüfung für das Hotel- und Gastgewerbe in Graz ab. Seit neun Jahren bin ich bei Wagons-Lits als Manager (gewerberechtlicher Geschäftsführer). Seit 1. Jänner 1998 leite ich die Gastronomiebetriebe am Wiener Westbahnhof, für Wagons-Lits.

Zum Erfolg von Johannes Walter

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Hier unterscheide ich zwischen privatem und beruflichem Erfolg. Erfolg im privaten Bereich bedeutet für mich meine Familie, mein Haus und meine Unabhängigkeit. Ich bin verheiratet und habe zwei Söhne. Beruflicher Erfolg heißt für mich, die gesteckten Ziele zu erreichen. Dazu benötigt man gut ausgebildete Mitarbeiter, die in einem Team ungestört arbeiten können.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Zuerst Ziele stecken und diese dann bis zur Erreichung konsequent verfolgen. Dies ist nicht immer leicht, aber darin liegt letztendlich für mich die Motivation. Ein weiteres Rezept für meinen Erfolg ist natürlicher Ehrgeiz und Loyalität.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschieden habe ich mich vor neun Jahren, als ich das Unternehmen, in welchem ich auch meinem Beruf erlernt habe, für meine weitere Berufslaufbahn auswählte. Denn gleich zu Beginn hatte ich Gelegenheit an Konzepten mit zu arbeiten, welches in Teilbereichen in unseren Betrieben erfolgreich umgesetzt werden konnte. Dabei war es uns wichtig, wie man unsere Gäste noch stärker an unser Unternehmen bindet. Das Resultat daraus ist, daß wir neben dem Zugreisenden auch viele Stammgäste aus der näheren Umgebung zu unserem Publikum in unseren Restaurants, Cafés, Fast Food Lokalen und Kiosken zählen dürfen. Das gibt immer neue Motivation an diesen Dingen täglich weiter zu arbeiten. Zum anderen finde ich in diesem Unternehmen gute Gelegenheiten vor, mich selbst in Seminaren und Workshops weiterzubilden, sowie meine eigenen Ideen einzubringen.Sehen Sie sich selbst als erfolgreich und warum? Ich sehe mich selbst deshalb als erfolgreich, da ich es geschafft habe, mich vom Lehrling Restaurantfachmann bis zum Manager, mit derzeit ca 45 Mitarbeitern hoch zu arbeiten. Dabei hat es verschiedene kleinere Abschnitte in meinem bisherigen beruflichen Leben gegeben, die genauso wichtig waren und den Erfolg, so wie er sich heute darstellt, ausmachen.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle? Welche? Die Familie ist dabei ein wichtiger Faktor. Denn hätte meine Frau nicht immer Verständnis für meine Arbeit gehabt, wäre ich wahrscheinlich nicht so weit gekommen. Es war sehr oft so, daß meine Familie, welche in der Steiermark wohnt, sehr oft allein gelebt hat, während ich in anderen Städten und Ländern meinen Beruf nach ging. Irgendwann sucht man dann gemeinsam nach Lösungen wie Beruf und Familie besser vereint werden können, um sich noch mehr Kraft für die nächsten Aufgaben zu holen.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Als Manager und Vorgesetzter kann man nicht jeden Bereich eines Gastronomie- oder Hotelbetriebes abdecken. Dazu holt man sich die jeweiligen Profis. Wenn ich zum Beispiel einen Küchenleiter suche, werde ich jemanden einstellen, der in diesem Bereich bereits Erfolge nachweisen kann. Weiters muß dieser Abteilungsleiter gute Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftliches Know-how in die Praxis umsetzen können.Wie wichtig ist Motivation in Ihrem Betrieb? Gute Motivation ist einer der Hauptgründe, daß ein Mitarbeiter erfolgreich in einem Team arbeiten kann. Motivation bedeutet aber auch, daß Mitarbeiter ihre Ideen immer wieder einbringen können. Weiters motiviere ich meine Mitarbeiter in dem sie sich die Dienstpläne für ihre Arbeit teilweise selbst regeln. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Mitarbeitergespräch, wo ich dem Mitarbeiter wirklich das Gefühl gebe, daß dieser mich auch mit seinen Problemen konfrontieren kann, und wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Ich erlebe in der Praxis, daß Geld nur ein Teil einer guten Motivation ist. Viel mehr schätzen Mitarbeiter korrekt behandelt zu werden, sowie eine nette Umgebung mit freundlichen Kollegen. Darüber hinaus wollen diese eine geregelte Freizeit.Woher kommt Ihre Kraft? Meine Kraft hole ich mir zu Hause bei meiner Familie, bei angeregten Gesprächen, bei gutem Essen, beim Wandern und bei geselligen Zusammentreffen. Dabei kann man den Streß, den man im Beruf erlebt, abbauen, und neue Energien für weitere wichtige Aufgaben tanken.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gerne erreichen? Meine persönliche Zielsetzung ist es, meine Fähigkeiten einmal in meinem eigenen Unternehmen, welches ich erst gründen müßte, erfolgreich umzusetzen. Haben Sie ein Lebensmotto? Mein Lebensmotto ist Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, das heißt daß meine Familie in Zukunft nicht immer zu kurz kommt, sondern mehr von meiner Zeit haben sollte.Ihre Vorbilder? Vorbild sind für mich Sportler, die nach Niederlagen wieder zu Höhen gelangen und darin ihre Bestätigung und weitere Motivation finden.