Zur Karriere von Franz Mittelbach

Wie war Ihr Werdegang?
Ich absolvierte die Pflichtschule in Krems. Im Alter von 15 Jahren arbeitete ich für ein Jahre im elterlichen Weingut mit und besuchte dann ab dem Jahr 1965 die Weinbauschule in Klosterneuburg. Im selben Jahr verunglückte mein Vater tödlich. Meine Mutter drängte jedoch darauf, mich nicht von der Schule nach Hause zu holen. Bis zur Matura im Jahr 1969 führte meine Mutter gemeinsam mit meinem älteren Bruder das Weingut. 1971 heiratete ich und übernahm gemeinsam mit meiner Frau den elterlichen Betrieb der Schwiegereltern. Zu dieser Zeit wurden noch die Hälfte der geernteten Trauben an die ortsansässige Winzergenossenschaft verkauft. Wir stellten auf Selbstvermarktung um und nahmen den Vertrieb in die eigenen Hände. Dies machte ich bereits im Alter von 21 Jahren. Ein weiterer erfolgreicher Schritt war die Intensivierung eines Heurigen-Lokals und die Ausdehnung der Öffnungszeiten. Durch diese vermehrten Kontakte zu den Kunden und eine hohe Weinqualität erreichten wir noch mehr Popularität und noch höhere Verkaufszahlen.

Zum Erfolg von Franz Mittelbach

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Der persönliche Erfolg besteht aus vielen verschiedenen Komponenten. Für mich ist der Erfolg nicht mit Geld meßbar, denn es gibt große Erfolge die sich wirtschaftlich nicht zu Buche schlagen. Die Anerkennung meiner Leistungen oder ein harmonisch, intaktes Familienleben sehe ich als erstrebenswerten persönlichen Erfolg für mich. Auch wenn mich jemand um einen fachlichen Rat bittet, sehe ich das als einen persönlichen Erfolg.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Wir produzieren den Wein nicht nach dem Geschmack der Kunden, sondern so wie er dem Anbaugebiet entspricht. Es ist dies der typische, trockene Wachauer-Wein mit etwas mehr Säure. Der Wein soll ein Spiegelbild der Natur und des jeweiligen Jahrgangs sein.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Es gab für mich nie einen Zweifel, ich wollte bereits als kleines Kind Weinbauer werden. Ich hatte allerdings einmal Ambitionen ins Ausland zu gehen, dabei wäre ich aber auch dem Weinbau treu geblieben.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle? Ohne eine gut funktionierende Familie ist ein effizientes Arbeiten nicht möglich. Egal ob man selbständig oder unselbständig erwerbstätig ist, ist das Familienleben das Rückgrat jeden Erfolgs. Für mich ist meine Familie ein Ruhepol und gleichzeitig das passende Forum um betriebliche Dinge zu besprechen und dabei die Meinungen von anderen Personen zu hören. Besonders meine Ehepartnerin trägt viel zu unseren unternehmerischen Erfolg bei.Spielen die Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Jeder wirtschaftliche Erfolg in einem Unternehmen wie dem unseren, basiert auf der Leistungsfähigkeit eines Teams. Man unterschätzt sehr oft, welchen großen Anteil die Mitarbeiter an der positiven Entwicklung eines Unternehmens haben. Ich bin in der glücklichen Lage ein Team mit großem Verantwortungsbewußtsein und Mitarbeiter mit starkem persönlichen Engagement zu haben.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Anerkennung ist für mich motivierend und tut mir sehr gut. Wenn die Leistungen des Unternehmens anerkannt werden, gebe ich die Anerkennung auch an die Mitarbeiter weiter.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Es gibt selbstverständlich immer wieder Mißerfolge. Diese waren aber nie so groß, daß sie sich in den Verkaufszahlen niedergeschlagen hätten. Nach einer Analyse versuche ich aus den Niederlagen meine Konsequenzen zu ziehen und daraus zu lernen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Meine größte Kraftquelle ist mein soziales Umfeld und zwar in Form des harmonischen Familienlebens. Dabei ist es besonders mein Sohn, der mir bei unternehmerischen Entscheidungen manchmal die nötige Kraft gibt. Einen Teil der Kraft beziehe ich aber auch aus dem gesellschaftlichen Leben mit Freunden. Auch die anfallenden Geschäftsreisen oder ein Kurzurlaub gibt mir wieder neue Motivation.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gern erreichen? Generell ist zu sagen, daß man ohne Ziele kaum zu einem Erfolg kommen kann. Mein großes Ziel ist es, daß mein Sohn in meine Fußstapfen treten wird und den Erfolg des Unternehmens weiterführt. Ein anderes Ziel für die nächsten fünf Jahre ist die Steigerung der Qualität um in Österreich und eventuell europaweit an die Spitze vorstoßen zu können.
Haben Sie Vorbilder?
Meine ersten Vorbilder waren meine Eltern. Besonders im Umgang mit den Mitarbeitern konnte ich viel von ihnen lernen. Es gibt aber auch Persönlichkeiten bei den Winzern an denen ich mich fallweise orientiere. Vorwiegend in der Öffentlichkeitsarbeit gibt es Kollegen die etwas weiter sind als ich.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern an die nächste Generation weitergeben? Neben einer fundierten Ausbildung und der laufenden Weiterbildung sind einige individuelle Faktoren für den persönlichen Erfolg maßgebend. Es ist dies die Charakterstärke, Diplomatie und starke Kontaktfreudigkeit. Es geht sehr oft darum die Meinungen von anderen Geschäftspartnern zu verstehen und zu akzeptieren.