Zur Karriere von Günther Kneissl-Mayer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, schloß das Studium nach neun Semestern ab und absolvierte in der Folge an der Linzer Universität das Doktorat in drei Semestern. Anschließend ging ich nach Harvard. 1991 trat ich als Produktmanager der Firma Glaxo in die Pharmabranche und somit ins Berufsleben ein. Nach vier Jahren wechselte ich in ein Phamaunternehmen in Wien, wo ich als Abteilungsleiter tätig war und schließlich von der Firma Ferring abgeworben wurde, wo ich seither als General Manager tätig bin.

Zum Erfolg von Günther Kneissl-Mayer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich persönlich bedeutet Erfolg das Erreichen meiner gesteckten Ziele - seien sie nun beruflicher oder privater Natur. Wesentlich ist für mich dabei eine harmonische Balance zwischen beruflichem und privaten Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nein. Wenn ich meine Visionen betrachte, stehe ich noch am Anfang. Natürlich bin ich aber mit dem bisher Erreichten zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für meinen Erfolg war sicher die soziale Komponente die wichtigste. Ich denke, daß ich mich durch eine gewisse natürliche Autorität, gepaart mit einem hohen Sympathiefaktor auszeichne. Ich habe sehr gutes Gespür für Mitarbeiter - das ist ein sicher nicht unwesentlicher Faktor meines Erfolges. Auch hatte ich einige Male das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, solche Dinge kann man wahrscheinlich nicht bewußt beeinflussen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin eher auf der rational-analytischen Seite und versuche immer eine rationale Basis zu schaffen, aufgrund derer ich mich - nicht ohne auf mein Gefühl zu hören - entscheide.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ich die Geschäftsführung übernommen habe. Meine Tätigkeit macht mir wirklich Spaß, und Spaß ist das wichtigste an der Arbeit.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, es ist eine Mischung aus beiden. Imitation hat seine Berechtigung, um Fehler zu vermeiden, die andere gemacht haben, andererseits braucht man die Originalität, um sich ein einzigartiges Profil zu bilden und sich aus der Masse herausheben zu können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja das waren meine ersten Vorgesetzten bei Glaxo, die sowohl ein positives als auch ein negatives Beispiel für mich waren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich persönlich erfahre Anerkennung und positives Feedback der Mitarbeiter und der Familie. Anerkennung bedeutet für mich Wahrnehmung des gesamten Menschen, nicht unbedingt nur seiner Leistung.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Meine Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle, ich schätze mich glücklich, mit den Besten zusammenzuarbeiten.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich spielen sachliche Komponenten, wie der bisherige Werdegang und die Ausbildung eine ebenso große Rolle wie Reife und emotionelle Intelligenz. Wichtig ist mir vor allem das Gefühl, daß mich der neue Mitarbeiter entlasten kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Gar nicht. Das gehört zu meiner Philosophie - ich bin da, aber jeder muß sich selbst motivieren. Wenn einem Mitarbeiter seine Tätigkeit nicht Spaß macht, soll er gehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere wesentlichste Stärke ist unsere hohe Flexibilität ein, da wir klein sind und sehr schnell auf die verschiedenen Marktsituationen reagieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben ist mir sehr wichtig. Daraus schöpfe ich die Energie, die Eigenmotivation. Wenn das Privatleben nicht funktioniert, leidet die berufliche Leistung darunter. Ich nehme mir deshalb auch bewußt Zeit für mein Privatleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich habe verschiedenste Varianten, mich fortzubilden. Ich besuche einerseits Seminare und nehme andererseits persönliches Coaching in Anspruch.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ausbildung ist ein wesentliches Element des Erfolges - man muß immer bedenken daß sie einem niemand mehr wegnehmen kann. Ein wesentlicher Aspekt ist neben der fachlichen auch die persönlichkeitsbildende Seite.