Zur Karriere von Corvin Hummer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, war Schulsprecher und Redakteur der Schülerzeitung und schloß 1980 mit Matura ab. Anschließend absolvierte ich den Wehrdienst und begann das Studium der Rechtswissenschaften in Wien und Salzburg und parallel dazu das Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Letzteres beendete ich nach vier Semestern. 1986 erfolgte meine Sponsion zum Magister der Rechtswissenschaften, gleich anschließend absolvierte ich das Gerichtsjahr. 1987 schloß ich das Doktorat ab. Im selben Jahr war ich einige Monate in der New Yorker Real Estate Development Company, wo ich Rechtsgrundlagen für europäische Investoren in Ostküstenstaaten erforschte. Nach meiner Rückkehr nach Wien begann ich als Konzipient in der Kanzlei Schönherr, Barfuß, Torggler und wechselte nach einem Jahr zu Schuppich, Sporn, Windischhofer. 1992 erfolgte mein Eintritt in die väterliche Kanzlei Dr. Arnulf Hummer. Hier absolvierte ich die erste Anwaltsprüfung. Die zweite Anwaltsprüfung legte ich ab, als ich bereits meine eigene Kanzlei führte. Seit 1994 bin ich als Rechtsanwalt eingetragen. Mein Vater ging 1999 in Pension, und seither führe ich die Kanzlei allein. Zur Zeit beschäftige ich fünf Mitarbeiter, davon sind zwei Rechtsanwaltsanwärter. Unser Tätigkeitsbereich liegt im Wirtschafts- und Unternehmensrecht, Gesellschaftsrecht, Immobilien- und Liegenschaftsrecht, Vertragsrecht, Wasserrecht, etc. Ich bin darüber hinaus Vorstand mehrerer Privatstiftungen.

Zum Erfolg von Corvin Hummer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Glück, eigene Begabungen, Fähigkeiten, Talente nutzbringend für sein Leben anzuwenden. Wenn man dann noch Akzeptanz erfährt, ist der eigentliche Erfolg geboren, der Leute zu erfolgreichen Menschen macht, die Beachtung finden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe meine innere Zufriedenheit. Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch, und es macht mich selbst glücklich, wenn ich von etwas sagen kann, das ist mir gelungen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Erziehung wie auch meine Ausbildung waren ausschlaggebende Komponenten für meinen Erfolg. Meine Herkunft und die Portion Glück, die man im Leben braucht, haben ebenso dazu beigesteuert. Das Rüstzeug wurde mir von meinen Eltern mitgegeben, und mit der Zeit erwarb ich ein hohes Maß an Zielstrebigkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon im jugendlichen Alter exponierte ich mich sehr gern und machte eigentlich alles gut. Ich betätigte mich gern in verschiedensten Funktionen, wozu ich heute keine Zeit mehr habe. Ich hatte schon früh das Gefühl, daß ich dafür begabt bin, Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich entschied erfolgreich, als ich es ablehnte, in eine Großkanzlei einzutreten und statt dessen die väterliche Kanzlei übernahm. Dies kam meinem persönlichen Berufsbild eines unabhängigen Rechtsanwaltes am ehesten entgegen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war in erster Linie mein Vorbild. Er ist ein hervorragender Jurist und hatte die Eigenschaft, seinen Kindern Raum zu lassen. Er förderte mich in jeder Weise. Die Anwälte, bei denen ich ausgebildet wurde, waren Kapazitäten auf ihrem Gebiet. Ich verdanke ihnen ebenfalls sehr viel.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Im Kollegenkreis sieht man mich als seriös. Ich habe einen guten Ruf, den auch schon mein Vater, davor sein Vater und mein Urgroßvater genossen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich achte auf den Lebenslauf und die Zeugnisse und interessiere mich für außerberufliche Hintergründe. Außerdem erwarte ich ein ordentliches Auftreten und eine profunde Ausbildung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter sehen mich als einen fröhlichen und kollegialen Chef. Wir pflegen eine angenehme und mitunter lustige Atmosphäre, Spaß gehört zum Alltag.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meiner Rechtsanwaltskanzlei liegen sicherlich darin, daß Mandanten individuell und persönlich betreut werden. Dieses Kriterium kann in einer Großkanzlei verloren gehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kann ich nur sehr schlecht mit meinem Beruf vereinbaren. Der Beruf eines Rechtsanwalts ist eine zeitraubende und familienfeindliche Beschäftigung. Ich bin Spezialist und kann wenig delegieren. Außerdem muß ich zugleich Chef, Führungspersönlichkeit für Mitarbeiter, Kaufmann und Unternehmer sein und außerdem auf unbedingte Genauigkeit achten, was alles sehr viel Zeit beansprucht. Die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe, ist daher außerordentlich wertvoll. Wenn ich zu Hause bin, bin ich hundertprozentig für meine Familie da.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich berechne etwa eine Woche im Jahr für den Besuch von Seminaren für Rechtsanwälte. Außerdem bilde ich mich mit dem Studium aktueller Literatur weiter. Das Lesen der Bundesgesetzblätter, die seit 2004 auch über Internet verfügbar sind, und Fachliteratur sind Standespflicht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die nächste Generation ist aufgerufen, sich für eine gute Ausbildung bereit zu machen. Was ich und meinesgleichen gelernt haben, reicht oft schon nicht mehr für die heutige Jugend aus. Auslandsaufenthalte und Erfahrungen neben der Juristerei müssen ausgedehnt werden. Unsere seinerzeitigen Erfahrungen werden später sicher nicht mehr ausreichen. Es müssen bereits in der Mittelschule Auslandssemester angeboten werden, nicht nur im Studium. Vertiefte Kenntnisse der Fremdsprachen sind extrem wichtig, aber auch die Charakterbildung darf nicht außer Acht gelassen werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Kanzlei wird sich weiterentwickeln, ich bin jedoch nicht an einer schnellen Expansion interessiert, sondern an einer kontinuierlichen Stärkung der Kanzlei.