Zur Karriere von Marko Pejcinoski

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In Mazedonien absolvierte ich eine HTL für Hoch- und Tiefbau. Diese Ausbildung erweiterte um ein zweijähriges Studium, um als Ingenieur zu diplomieren. Meine Neugier trieb mich anschließend nach Österreich, und da mein Schwiegervater das Ingenieurbüro vom Professor Pauser kannte, bekam ich dort eine Anstellung. Anfangs wollte ich zwei Monate bleiben, aber letztendlich war ich bei Professor Pauser 18 Jahre als Konstrukteur im Brücken- und U-Bahnbau tätig. 1991 entschloß ich mich dazu, mich selbständig zu machen. Professor Pauser respektierte diese Entscheidung, und anfangs erhielt ich auch viele Projekte von ihm und konnte fünf Konstrukteure beschäftigen. 1994 traf ich dann die Entscheidung, die Branche zu wechseln, da ich viele gute Beziehungen im ehemaligen Jugoslawien hatte, speziell zu einer Aluminiumfabrik in Skopje. Mir wurde nahegelegt, mich auf Aluminiumhalbprodukte zu konzentrieren, was ich anfangs jedoch mit Skepsis annahm, weil mir der österreichische Markt zu klein erschien. Ich wagte aber den Schritt und konzentrierte mich immer mehr auf diese Produkte. Nun vertreten wir als Generalvertreter drei große Aluminiumwerke, und diese Aluminiumhalbprodukte machen 90% unseres Umsatzes aus. Wir sind in Österreich eines von etwa fünf Unternehmen, das mit solchen Produkten handelt und decken zur Zeit etwa 15% des österreichischen Marktes ab.

Zum Erfolg von Marko Pejcinoski

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg in erster Linie, das gesteckte Ziel zu erreichen und die Tatsache, daß sich meine Mitarbeiter wohlfühlen und zufrieden sind, denn ich betrachte meine Firma als Familienbetrieb, wo jeder einzelne seine Ideen einbringen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, da ich alle meine Ziele, die ich mir gesteckt habe, erreichen konnte. Wenn man eine gute Strategie verfolgt, ist es kein Problem, erfolgreich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Hinter meinem Erfolg steckt unheimlich viel Arbeit, anfangs fast 15 Stunden pro Tag. Mein Start war nicht leicht, da ich 18 Jahre lang in einer völlig anderen Branche tätig war, aber ich bin ein Mensch, der sich für sein Ziel einsetzt und alles dafür tut, es zu erreichen. Mein Sohn studierte Handelswissenschaften in Wien und ist nun eine große Hilfe für mich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, jedes Problem aus einer gewissen Distanz zu betrachten, Ruhe zu bewahren und dann eine Lösung zu finden, denn es gibt für jedes Problem eine Lösung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Professor Pauser war sehr prägend für mich. Er war damals ordentlicher Professor an der TU und beschäftigte gleichzeitig in seinem Büro etwa 50 Mitarbeiter. Als ich damals bei ihm begann, brachte er meine Vorstellungen vom Kapitalismus komplett durcheinander. Es war sehr beeindruckend für mich, daß er immer als erster im Büro war und auch Zeit dafür fand, alle Mitarbeiter persönlich zu begrüßen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mannschaft ist für den Erfolg des Unternehmens wesentlich mitverantwortlich. Ich bin mit allen zufrieden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Philosophie ist es, für den Kunden nicht nur der Verkäufer zu sein, sondern ein besonderes Service zu bieten. Da alle unsere Mitarbeiter mehrere Sprachen sprechen, können sie viel leichter mit den Werken kommunizieren, darüber hinaus haben wir versucht, eine enge Bindung zwischen den Produzenten und den Kunden zu schaffen, wodurch sich eine harmonische Zusammenarbeit entwickeln konnte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung ist etwas schwierig, denn als Unternehmer hat man viel weniger Zeit als ein Angestellter. Wenn ich allerdings ein Wochenende frei habe, verbringe ich es mit meiner Familie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll keine Angst vor der Zukunft haben. Man braucht zwar gewisse Talente, aber 90 Prozent des Erfolges entstehen durch Fleiß. Teamfähigkeit ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, vor allem muß man an das Positive glauben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als nächsten Schritt habe ich mir vorgenommen, mit meinem Unternehmen auch in anderen europäischen Ländern tätig zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Viel Sport treiben, damit der Körper gesund und leistungsfähig bleibt.