Zur Karriere von Christoph Lassmann-Wichtl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Anschließend an die Matura absolvierte ich in Wien das Jusstudium nach der alten Studienordnung und schloß es mit dem Doktorat ab. In Folge machte ich das Gerichtsjahr, danach folgten fünf weitere Jahre als Konzipient in einer Anwaltskanzlei im vierten Bezirk. Seit 1988 bin ich als selbständiger Rechtsanwalt tätig, wobei ich bis 1994 gemeinsam mit meinem früheren Chef zusammenarbeitete. In diesen Jahren sehe ich rückblickend eine verlängerte Lehrzeit.

Zum Erfolg von Christoph Lassmann-Wichtl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich nicht etwas, das meßbar ist, sondern bedeutet vielmehr jeden Tag zu sehen, ob ich etwas bewirken kann oder nicht. Wenn ich etwas hervorrufen oder auslösen konnte, bin ich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich an. Erfolg ist für mich ein innerer Wert und hängt nicht vom Applaus meiner Umwelt ab.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich persönlich ist mein Beruf eine wesentliche Basis, daß es mir als Mensch gut geht. Weiters war ein gewisses Fundament an Kompetenz notwendig und das Wissen, daß ich mit dieser Grundlage etwas für meine Klienten tun kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich beziehe meine Energie für die Arbeit aus einem erfüllten Privatleben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach dem ersten Wechsel meines Berufsstandortes, als ich 1994 damit begann, ein eigenes Büro aufzubauen. Indem ich meinen eigenen Klientenstock aufbaute gewann ich zunehmend an Selbstvertrauen, so begann ich mich ab diesem Zeitpunkt als erfolgreich zu sehen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Für mich ist es ganz wesentlich, daß ich meine Person mit ihren Grundzügen nicht verleugnen muß. Ich glaube dann am erfolgreichsten zu sein, wenn ich authentisch bin, auch wenn ich mit meinem ruhigen Wesen auf den ersten Blick nicht wie der Prototyp eines Anwaltes erscheinen mag. Manche Anwälte spielen gerne Theater, sind dabei Schaumschläger und geben sich bei näherer Betrachtung eine Blöße.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mit Sicherheit hat mich mein erster Vorgesetzter geprägt, mit dem ich sechs Jahre lang zusammenarbeitete. Diese Zeit war eine harte Schule, die mir viel wertvolle Erfahrung brachte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Einerseits werden meine Kompetenz, mein Wissen und meine strategischen Überlegungen geschätzt, andererseits bekam ich auch sehr viele positive Rückmeldungen in bezug auf meine Authentizität.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem stellt mit Sicherheit die Frage der Finanzierung der Anwaltskosten dar. Rechtsschutzversicherungen können zwar weite Bereiche der Kosten abdecken, dennoch schlittern Menschen manchmal in ein finanzielles Debakel, weil sie über die zu erwartenden Kosten zu wenig informiert sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich versuche meinen Beruf von meinem Privatleben zu trennen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle bei meinem Erfolg, besonders möchte ich meine Sekretärin dabei erwähnen. Sie ließ gerade auch in kritischen Zeiten viel Energie in die Arbeit fließen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege vor allem Wert auf Erfahrung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine ruhige Art fällt sicher angenehm auf. Ich versuche alle Mitarbeiter einzubinden und gegenseitiges Verständnis aufzubauen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich baue auf Spezialisierung auf bestimmte Gebiete, wie etwa das Versicherungsrecht. Der Klient soll das Gefühl haben, bei einem kompetenten Partner gut aufgehoben zu sein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit sehr vielen meiner Kollegen und Kolleginnen habe ich ein ausgezeichnetes Gesprächsklima. Man muß allerdings Acht darauf geben, daß man die Emotionen, die im Zuge eines Verfahrens vor Gericht entstehen können, nicht in persönliche Ebenen mitnimmt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Lauf der Jahre konnte ich eine klare Richtlinie für mich schaffen, um Berufs- und Privatleben zu trennen. Das Wochenende halte ich mir von geschäftlichen Verpflichtungen frei.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich laufend mittels Fachliteratur weiter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Den Beruf in dem man tätig ist, sollte man authentisch ausüben. Dabei ist es wichtig, die eigenen Wertvorstellungen und menschlichen Qualitäten nicht zu verlieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In dieser Kanzlei möchte ich den Kundenstock noch vergrößern und meine Kontakte ausbauen, dabei möchte ich aber ein bestimmtes Maß nicht überschreiten.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte jeden Tag in den Spiegel schauen können und mir dabei sagen: Es ist gut, daß ich auf dieser Welt bin.