Zur Karriere von Franz Henikl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte Volks-, Hauptschule und den Polytechnischen Lehrgang in Ybbsitz. Nach einem Jahr landwirtschaftliche Fachschule in Hohenlehen begann ich 1985 bei der Firma Pichler, einem Tiefbauunternehmen, zu arbeiten. Nach einigen Jahren Praxis wollte ich mir auch das theoretische Wissen aneignen und absolvierte 1991 berufsbegleitend den Lehrgang zum Polier für Hoch- und Tiefbau. Weitere fünf Jahre arbeitete ich bei der Firma Pichler als Polier. 1996 wechselte ich zur Firma Deseyve in Waidhofen an der Ybbs und arbeitete bis 1998 am Hochbau als Maurer, Vorarbeiter und Schalungsmeister. Ab 1999 arbeitete ich wieder bei der Firma Pichler als Bauleiter und übernahm 2001 das Unternehmen als Geschäftsführer. Im selben Jahr absolvierte ich den Kurs Teilgewerbe Erdbau, erhielt den Gewerbeschein und gründete 2003 mein eigenes Unternehmen, die Firma EHF Maulwurftechnik.

Zum Erfolg von Franz Henikl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich nicht nur Erfolg im Berufsleben sondern auch im privaten Bereich. Erfolg bedeutet für mich auch, auf dem geradlinigen Weg zu reüssieren. Die Kundenzufriedenheit ist das Ziel, dann stellt sich der finanzielle Erfolg von alleine ein. Der Nutzen muß für beide Seiten gegeben sein, die daraus entstehende Zufriedenheit ist dann der Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mir einen sehr guten Ruf in der Branche erarbeitet und sehe mich somit auch als erfolgreich. Im privaten Bereich bin ich zur Zeit nicht erfolgreich, ich wurde vor kurzer Zeit geschieden. Zum Erfolg gehört für mich auch ein funktionierendes Privat- und Familienleben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Früher neigte ich dazu, viele Dinge unter selbstauferlegtem Druck zu erledigen. Das hatte schwere gesundheitliche Probleme zur Folge. Seitdem handle ich viel mehr aus dem Gefühl heraus und treffe auch so meine Entscheidungen. Meine Krankheit hat mich gezwungen, meine persönliche Einstellung zu verändern. Dies hat sich positiv ausgewirkt und ist sicher ein ausschlaggebender Faktor für meinen heutigen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Durch die geringe Größe des Unternehmens kann ich sehr flexibel auf die Kundenwünsche reagieren. Es gelingt mir jetzt auch besser als früher abzuschalten, und so lassen sich die Herausforderungen und Streßsituationen wesentlich besser bewältigen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meiner Branche bietet im Prinzip jeder die gleiche Leistung an und kann sie im Normalfall auch ähnlich gut bewältigen, den Auftrag bekommt man dann letztendlich über den Preis. Ich biete deshalb das von mir so genannte Kundenentlastungsprogramm an, um den Mehrwertnutzen meines Angebotes sichtbar zu machen und mich damit auch von anderen Unternehmen abzuheben.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Preiskampf in der Branche wird uns letztendlich auf den Kopf fallen. Die Arbeit kann nur dann ordentlich erledigt werden, wenn das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Ein Unternehmen kann nur bestehen, wenn es rentabel arbeitet, und gute Arbeit hat ihren Preis. Es nützt niemandem, einen Auftrag über den Preis zu erhalten, wenn er sich dann nicht rechnet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne qualifizierte Mitarbeiter hat man keinen Erfolg, daher spielen sie eine große Rolle bei meinem Erfolg.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche die Mitarbeiter in alle Entscheidungen und Prozesse einzubinden, damit jeder über die Aufgabenstellung genau bescheid weiß. Motivation ergibt sich durch die Übertragung von Verantwortung und auch durch Anerkennung für die erbrachte Leistung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meines Unternehmens liegen in Flexibilität und qualitativ hochwertiger Arbeit. Unsere Spezialgebiete sind Hausanschlüsse, Spezialbohrungen und andere heiklere Dinge, individuelle Einzellösungen also, die nicht jede Firma anbietet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher habe ich zu sehr auf den Beruf geachtet, heute versuche ich die beiden Bereiche ganz bewußt zu trennen. Man braucht seine Regenerationsphasen, wenn man sich daran hält, dann lassen sich auch die beruflichen Herausforderungen besser bewältigen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Fortbildung liegt schon allein darin, daß ich ständig individuelle Kundenprobleme zu lösen habe. Außerdem besuche ich regelmäßig Verkaufsseminare ebenso wie persönlichkeitsbildende Kurse.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll nichts dem Zufall überlassen und sich relativ bald über die eigenen Ziele klar werden. Dabei darf man nicht auf das Gerede der Leute hören, sondern muß sich auf das eigene Gefühl verlassen, sich selbst kennenlernen und sich seiner Stärken und Schwächen bewußt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele liegen darin, die Stärken meines Unternehmens weiter zu forcieren, im privaten Bereich wieder eine feste Bindung einzugehen und dabei den Beruf und das Privatleben besser zu trennen, damit beides nebeneinander existieren kann.