Zur Karriere von Irene Kimeswenger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Volksschule in Atzbach von 1952 bis 1956 besuchte ich von 1956 bis 1960 die Hauptschule in Attnang-Puchheim und von 1960 bis 1961 die Büroschule in Linz. Anschließend arbeitete ich bis 1964 als Sachbearbeiterin im Büro der Firma Quelle in Vöcklabruck. Von 1964 bis 1966 war ich als Fakturistin im Büro der Firma Stadlbauer in Wels beschäftigt. In der Folge beschloß ich, im Tapeziererbetrieb meines Ehemannes mitzuarbeiten, der bereits seit ca. 1870 besteht. Nach dem Pensionsantritt meines Gatten im Jahr 1987 übernahm ich den Betrieb als selbständige Unternehmerin.

Zum Erfolg von Irene Kimeswenger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Berufliche Erfolgserlebnisse bedeuten für mich Auftrieb und Ansporn. Der Grundstock für den beruflichen Erfolg ist für mich eine intakte Familie, in der man sich geborgen fühlt und die einen Ruhepol darstellt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich generell erfolgreich, auch wenn momentan das Geschäft nicht so gut läuft.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als mein Gatte den Betrieb übernahm, war die wirtschaftliche Ausgangslage für Selbständige sehr günstig. In den sechziger Jahren bestand ein großer Nachholbedarf an Dienstleistungen und Konsumgütern.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lege mir immer ein gewisses Grundkonzept für den Tag zurecht, damit ich nichts vergesse. Abgesehen davon erledige ich alles, was anfällt, nach und nach, denn jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Das ist schwer für mich zu beurteilen, da mein Mann nach wie vor im Betrieb mitarbeitet und mir zur Seite steht. Aber im beruflichen Alltag hält es sich die Waage: es gibt Kunden, die nach meinem Mann verlangen, und andere, die von mir bedient werden wollen. Es ist eine Frage des persönlichen Verhältnisses zum Kunden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wir fühlten uns von Anbeginn an erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wir verkaufen nicht nur unser Produkt, sondern bieten unseren Kunden auch eine gute fachliche Beratung. Daher sind Originalität und Kreativität in unserer Arbeit ein wichtiges Kriterium.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein Leitbild war für mich der ehemalige Chef bei der Firma INKU, den ich immer für seinen Erfolg, seine Ausdauer und seinen Weitblick bewundert habe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Durch meine Geschäftstätigkeit und mein persönliches Engagement habe ich vor allem gesellschaftliche Anerkennung erfahren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Eines unserer größten Probleme ist, daß wir an die junge Kundschaft nicht herankommen, da diese den Einkauf in den Großmärkten bevorzugt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein guter und ordentlicher Mitarbeiter stellt ein wichtiges Kapital dar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Verläßlichkeit, Genauigkeit und Termintreue. Wir sind stets darauf bedacht, nur Qualitätsarbeit zu liefern und den Arbeitsplatz sauber und in Ordnung zu verlassen. Unser Hauptlieferant für Böden und Vorhänge ist die Firma INKU.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe mit meiner unmittelbaren Konkurrenz kein Problem.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben gehen ineinander über, da ich den Arbeitsplatz im Haus habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende relativ viel Zeit für Fortbildung, da ich ein wißbegieriger Mensch bin. Ich besuche viele Vorträge der Wirtschaftskammer und verschiedene Firmenseminare über neue Produkte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde der jungen Generation raten, ihrer Lebensqualität einen höheren Stellenwert beizumessen und über die Arbeit nicht das Leben zu vergessen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich arbeite gerne und mit Freude. Falls sich weiterhin Gewinne erwirtschaften lassen, dann möchte ich auch über mein Pensionsalter hinaus im Betrieb tätig sein.
Ihr Lebensmotto?
Positiv denken.