Zur Karriere von Anton Huber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Ingenieurschule in Lundenburg konnte ich nach Kriegsende als bäuerlicher Knecht etwa ein Jahr mein Auslangen finden, um 1946 in Bayern in der Landwirtschaft mit einem Neustart zu beginnen. Im Unternehmen Deininger Haushaltsartikel Herstellung schloß ich meine Lehre als Werkzeugmacher ab. In München erweiterte ich meine Ausbildung durch Kurse sowie 1955 die Industriemeister-Prüfung. Nach meiner Heirat übersiedelte ich mit meiner Frau nach Freilassing, wo ich bei Kiefel als Arbeitsvorbereiter begann, später in die Konstruktion wechselte und als Leiter für Werkzeug- und Vorrichtungsbau bis 1970 tätig war. Schon in meiner Kindheit war es mein Traum, etwas zu organisieren und auf die Beine zu stellen, und so machte ich mich selbständig. Mit der Anton Huber GmbH & Co.KG konnte die Geschäftsidee für die Herstellung von Hochfrequenzschweißanlagen für die Herstellung von Büroartikel, Kaschieranlagen sowie Vakuumformanlagen für die Autoindustrie, Drehtischanlagen und Transfersysteme bis zur Vollautomatisation vorangetrieben werden. Bene, VW und viele andere Unternehmen aus der Kfz-Branche waren unsere Kunden. Ab Ende der siebziger Jahre kam auch der Export dazu. Wir begannen bei Null und konnten aus dem Cash Flow kontinuierlich wachsen. Nicht nur ich, sondern auch meine Kunden waren von der gefertigten Qualität überzeugt. Meine Selbstsicherheit war für den Absatz sehr wichtig. Für den Golf 4 konnten wir großartige Vorarbeit leisten und mit der fertig aufgestellten Anlage großartige Triumphe feiern. Im Jahr 1995 mit etwa 100 Beschäftigten und 20 Mio. DM Umsatz holte ich mit meinem Sohn Jürgen einen Partner (Frimo) in die Gruppe, um durch Synergieeffekte die Firma weiterzuentwickeln. Auf unserem Gebiet sind wir zweifelsohne Marktführer.

Zum Erfolg von Anton Huber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin immer glücklich und zufrieden, wenn eine Aufgabe auftragskonform zur Zufriedenheit des Kunden gelöst werden kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich wollte den Erfolg. Ich war auch von meiner Tätigkeit immer überzeugt, und was für andere ansteckend wirkte, war meine mitreißende Begeisterung. Ich suchte den Kontakt mit den Kunden und ging immer bereitwillig auf deren Wünsche ein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meinen vorgezeichneten Weg zu gehen und 1990 in den Großmaschinenbau einzusteigen, war eine große Herausforderung, die meine Söhne und ich erfolgreich meisterten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich denke, Herr Paul Kiefel motivierte mich sehr, ebenso die Auftraggeber bei VW sowie in den Werken in Turin.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die aktuelle Situation ist von einer Verschärfung gekennzeichnet. Viele unbezahlte Vorleistungen erachte ich als Problem.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich wurde immer als Vorbild gesehen, da ich anwesend und engagiert war. Gegenüber Mitarbeitern war ich korrekt und suchte gemeinsame Entscheidungen, auch wenn ich nie scheute, die gesamte Verantwortung zu tragen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Viele wichtige Führungskräfte arbeiten heute noch im Unternehmen. Ich denke, meine Begeisterung war vielen ein Vorbild und riß die Leute mit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Entwicklungen als Ingenieur waren die Stärken des Unternehmens. Dies waren Ideen aus den 80er Jahren, auf die wir heute noch zurückgreifen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Jede freie Minute war ich für die Kinder und die Familie da, wenn ich nicht gerade im Beruf zu sehr engagiert war. Meine Frau stand immer hinter mir, und so machte mir der Beruf und die Reisetätigkeit insgesamt viel Freude, ich möchte keinen Tag meines Berufslebens missen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten: die Weiterentwicklung in einem Betrieb bis zum Leiter oder den Schritt in die Selbständigkeit, um sein eigener Herr zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Da ich nicht mehr im operativen Bereich tätig bin, wünsche ich mir Gesundheit und gemeinsam mit meiner Frau Freude mit unseren Enkelkindern. Die Entwicklung der Firma liegt mir nach wie vor am Herzen, der Erhalt und Ausbau der Marktführerschaft ist oberstes Gebot.
Ihr Lebensmotto?
Gesundheit und Zufriedenheit.