Zur Karriere von Ilona Kolhöfer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Realschule wollte ich rasch wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen und absolvierte eine Lehre als Bankkauffrau bei der Dresdner Bank. 1985 wechselte ich die Branche und stieg in die Medizintechnik ein und kam über Umwege zu einer Hausverwaltung, wo ich bereits erste Kontakte zum Bauwesen bekam. Im Jahre 1987 trat ich in die Max Kolhöfer Straßenbau GmbH & Co.KG als kaufmännisch Angestellte für die Offert-Bearbeitung ein. 1989 heiratete ich meinen Mann Maximilian, und gemeinsam übernahmen wir 1990 seinen elterlichen Betrieb. Nach einer Umstrukturierung 1995 wurde das Unternehmen als GmbH zusammen mit unserem neuen Partner, Herrn Robert Klotz, neu gegründet, und wir übersiedelten 1996 an den Standort Schlagweg. Die schlechte Auftragslage bewog uns dazu, die Belegschaft 2002 von 45 auf 20 Mitarbeiter und 2003 auf den aktuellen Stand abzubauen, was letztlich auch zum Ausscheiden von Herrn Klotz führte. Unser Kundenkreis umfaßt private Auftraggeber, Industrie und die öffentliche Hand. Mein Mann ist ein ausgezeichneter Betreuer und Koordinator unserer Kunden. Wir konnten das MAC, das Münchner Airport Center, nach Architektenplanung pflastern. Auch die Außenanlagen des Bertelsmann Verlags in München konnten wir gestalten. Diese und andere Aufträge sind die beste Werbung und Anlaß für neue Anfragen. Die Qualität und die perfekte, zufriedenstellende Art der Abwicklung spricht sich herum. Wir wollen klein und schlagkräftig bleiben, um individuelle Gestaltungen zu bewerkstelligen. Seit 2002 errichten wir auch Gartenteiche, ein Gebiet, auf dem wir uns mit Engagement spezialisieren konnten. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Zum Erfolg von Ilona Kolhöfer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich zufrieden bin, daß es beruflich gut läuft, ich mit dem Umfeld gut auskomme und daß auch mein Mann zufrieden ist. Ich denke immer positiv und sah Herausforderungen gerne und mit Interesse entgegen. Nach einer schweren Erkrankung nahm ich alles gelassener, was meine Persönlichkeit formte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sich auf weniger zu konzentrieren war und ist unsere Erfolgsstrategie.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, ganz und gar nicht, auch in diesem Gewerbe sehe ich dies nicht so, da ich durch meine Art und Freundlichkeit viel erreichen konnte und akzeptiert werde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon in der Schule war ich sehr erfolgreich, was mich in meinen Vorhaben bestärkte. Nach einer Phase der Verunsicherung denke ich jedoch, daß mein Selbstwertgefühl immer stärker wurde.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Mann stand von Beginn an voll hinter mir, was mich sehr bestärkte und uns zu einem schlagkräftigen Team formte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von meiner Mutter, meinem Mann, der Schwiegermutter und den Kunden kommt Lob und Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als selbstsicher und fachlich versiert empfunden, was ich zuweilen sogar als Bürde erlebe, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mein Mann ist überall dabei, und so wird der Betrieb wie eine große Familie organisiert, was sehr motivierend wirkt. Jeder einzelne ist wichtig, und das wissen die Mitarbeiter auch aus vielen Gesprächen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir können auch sehr komplexe Arbeiten und alles aus einer Hand anbieten. Der Chef, mein Mann Maximilian, ist immer als Ansprechpartner verfügbar, was von den Kunden sehr geschätzt wird.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Menschlichkeit, das gemeinsame Gespräch und der Umgang untereinander werden zunehmend in der Großgesellschaft wichtig, um eine gute Leistung zu erbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich mit etwa 50 Jahren den Rückzug antreten, genug Freiraum für mich schaffen und mit meinem Mann gesund alt und glücklich werden. Vor meiner Erkrankung war ich wesentlich stärker leistungsorientiert, was ich heute nicht mehr als so wichtig empfinde, da ich auch gelassen sehr erfolgreich und zufrieden bin.
Ihr Lebensmotto?
Weniger ist oftmals mehr!