Zur Karriere von Elmar Blaßnig

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1984 bis 1988 das Bundesoberstufengymnasium in Lienz und beendete es mit der Matura, die ich mit gutem Erfolg ablegte. Anschließend begann ich das Studium der Datentechnik an der Technischen Universität in Wien und beendete es 1991 als akademisch geprüfter Datentechniker. 1992 wurde ich für das Unternehmen Liebherr-Werk-Lienz tätig und war vor allem mit der Programmierung von PC-Lösungen, MS Office-Anwendungen und PC-Betreuer sowie als Netzwerkbetreuer für das Lohn- und Gehaltstinformationssystem, das KR Informationssystem und MS Windows für rund 180 PCs verantwortlich. Im Jahre 2000 machte ich mich selbständig und gründete das Unternehmen Emestos Software in Lienz. Meine Firma ist ein Dienstleistungsunternehmen und auf individuelle Softwarelösungen für Windows-PCs spezialisiert. Weiters beschäftige ich mich mit Internetproblemstellungen im allgemeinen und Internet- sowie Datenbankprogrammierungen (Client-Server-Lösungen), aber auch mit EDV-Consulting und Systembetreuung. Seit 1992 ergriff ich nach dem Studium eine Reihe von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, beispielsweise Datenbank-Design, Schulungen, die Ausbildung zum MS Windows NT Administrator I+II, aber auch, um nur die namhafteste zu nennen, die Ausbildung zum Cognos Powerplay Administrator. Ich konnte in meiner Zeit als Angestellter zwei potentielle Kunden akquirieren, und deshalb war der Beginn nicht ganz so schwierig. Ich arbeite heute hauptsächlich alleine, kann aber, wenn es erforderlich ist, auf Teilzeitmitarbeiter zurückgreifen.

Zum Erfolg von Elmar Blaßnig

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe darin das Erreichen von gesteckten Zielen sowie die Möglichkeit, genug Zeit mit meiner Familie zu verbringen und meinen Hobbys nachgehen zu können, wobei meine Familie an erster Stelle steht. Ich lebe in einer Lebensgemeinschaft und habe einen kleinen Sohn. Meine Arbeit dient lediglich dazu, die finanziellen Mittel zu erwerben, um ein Leben mit meiner Familie bestreiten zu können, wie ich mir das vorstelle. Meine Selbständigkeit ist natürlich dazu notwendig, denn dadurch kann ich mir meine Arbeitszeit individueller einteilen. Auch bin ich soweit, daß ich Aufträge oder zusätzliche Arbeiten ablehne, wenn sie meine Privatsphäre zu sehr beeinträchtigen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, denn ich habe erreicht, was ich immer wollte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine intensive Weiterbildung nach dem Studium und meine Zielstrebigkeit, mich selbständig zu machen, waren ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon zu Beginn meiner Selbständigkeit, da ich vom Start weg zwei Auftraggeber betreute.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab einige Persönlichkeiten an der Universität, die mich beeindruckten, aber auch während meiner Fortbildungen lernte ich fachlich kompetente Menschen kennen, die ebenfalls prägend auf mich wirkten.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Schnittstelle zwischen Computerherstellern und den Nutzern ist problematisch, denn die Anwendungsfreundlichkeit ist von den Herstellern bei weitem nicht in dem Maße vollzogen, wie ich mir das vorstellen würde. Beispielsweise ist die Weiterentwicklung der Spracherkennung, die seit Jahren angestrebt wird, immer noch unzureichend.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, als introvertierter Mensch gesehen zu werden, der ich im Grunde auch bin, doch wenn jemand Zugang zu mir gefunden hat, kann ich sehr unterhaltsam sein.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Zu meiner Flexibilität kommt meine Fähigkeit, unterschiedlichste Aufgabenbereiche zu analysieren und Zusammenhänge zu erkennen, um sehr schnell für den Kunden zu einer optimalen Gesamtlösung zu kommen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Diesbezüglich habe ich keine Berührungspunkte, da ich meine Aufträge direkt vom Softwareunternehmen erhalte. Ich trete also in keinen direkten Wettbewerb mit etwaigen Mitbewerbern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lege größten Wert auf mein Privatleben und kann aufgrund meiner Selbständigkeit ohne Schwierigkeiten die für mich und meine Familie nötige Zeit dazu gewinnen. Auch habe ich für mein Büro bewußt einen anderen Standort als zu Hause gewählt, um nach dem Verlassen der Firma ganz privat zu sein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Aufgrund der raschen Weiterentwicklung in dieser Branche bin ich ständig mit Fortbildung beschäftigt. Fixe Termine würde ich mit 14 Tagen pro Jahr beziffern.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Der Unterschied zwischen mir und der heutigen Jugend liegt in der Tatsache, daß diese Generation alles bekommt, was sie will. Die Gefahr liegt für sie darin, daß viele Protagonisten dieser Generation der Meinung sind, diese Verhältnisse würden sich in der Berufslaufbahn fortsetzen. Grundsätzlich denke ich, daß es diese Generation weder schwerer noch leichter hat als meine, um erfolgreich zu sein. Änderungen wird es immer geben, zum Beispiel wird man noch flexibler werden müssen. Mit einem Beruf wird es in Zukunft nicht mehr getan sein, aber die Chancengleichheit bleibt erhalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen bisherigen Erfolg noch weiter ausbauen, aber nicht expandieren und weiterhin alleine arbeiten. Mitarbeiter würden meine Freiheit in einem hohen Maße einschränken.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.