Zur Karriere von Wilhelm Weixelbraun

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Die Ausgangssituation war denkbar schwierig. Als ich in der Nachkriegszeit in das Unternehmen als Werkmeister eingetreten bin, stand ich vor der Tatsache, daß die russische Besatzungsmacht unsere Geschäfte vollständig geplündert hatte, und die Alliierten der Bevölkerung den Besitz von Waffen nicht zugestehen wollte. Von 1946 bis 47 schaffte ich es, mich bei der Jägerschaft zu etablieren und konnte somit die österreichische Jägerschaft mit den ersten echten Jagdwaffen der Nachkriegszeit beliefern. In weiterer Folge wandelte ich Liegenschaften in Barmittel um und konnte so die Firma neu aufbauen. Bis 1956 wurden Springerflinten in den firmeneigenen Werkstätten hergestellt. Danach wurden noch belgische Waffenteile in unseren Werkstätten der Endfertigung zugeführt, aber es zeichnete sich ab, daß die Firma sich in ein reines Handelsunternehmen wandeln wird. Heute bin ich in fünf Filialen für den technischen Bereich und für den Verkaufsbereich zuständig. Meine Frau Margarethe ist als Firmeninhaberin für den kaufmännischen Bereich zuständig. Wenn ich heute auf meine Karriere zurückblicke, kann ich sagen, daß ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Es freut mich auch immer wieder, daß mir trotz der großen geschäftlichen Verantwortung, die mir obliegt, Zeit geblieben ist, meinem Hobby, der Jagd nachzugehen. So ist mittlerweile Namibia eine zweite Heimat für mich geworden. Mit besonderem Stolz erfüllt mich die Tatsache, daß unser Betrieb seit 1936 in Familienbesitz ist und nunmehr bereits die siebente Generation aktiv und mit großem Enthusiasmus in der Firma mitarbeitet. Vor kurzem wurde schon die achte Filiale in Krems/Donau im Einkaufscenter Bühl eröffnet, wo wir weitere vier Mitarbeiter beschäftigen, von insgesamt ungefähr 40.

Zum Erfolg von Wilhelm Weixelbraun

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist nicht nur finanzieller Art meßbar, sondern auch fachlicher Natur.Was ist für Sie eine Niederlage? Wenn ich etwas plante, das beim Konsumenten keinen Anklang fand. Eine große Niederlage war die Herausgabe des Waffengesetzes, welches am 1. Juli 1997 in Kraft getreten ist.Welche Rolle spielt die Familie in Ihrem Leben? Sie bedeutet mir den Rückhalt, den man braucht. Meine Frau ist die Besitzerin der Firma und mein Sohn und meine Tochter arbeiten im Unternehmen mit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, die Familie meiner Frau war immer Vorbild für mich, da sie den Beruf liebten und daraus ein Unternehmen aufbauten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Die Mitarbeiter wissen, daß ich immer versucht habe, die Qualität in den Vordergrund zu stellen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Immer wieder mit dem Ehrgeiz, besser zu sein als die anderen. Das praktiziere ich bereits seit einigen Jahrzehnten mit gleichbleibendem Erfolg.Was scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Es gab harte Kämpfe zwischen den Grünen, den sogenannten Naturschützern und der Jägerschaft. Dadurch ist ein befremdendes Gehabe entstanden, welches mir persönlich nicht gefällt. Wie leben Sie mit der Konkurrenz? Eigentlich problemlos.Wie sehen Sie Ihre Position in Ihrer Branche? Wir sind trotz vieler Newcomer in der Branche führend geblieben. Wir exportieren auch nach Übersee und Rußland, in Österreich geht der Trend weg von der Waffe.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus dem Wunsch aus meiner Jugend, Jagd in Afrika zu machen und die Firma zur größten in Österreich zu machen, holte ich meine Kraft und meinen Antrieb. Ich bin seitdem mindestens einmal jährlich in Afrika.