Zur Karriere von Alexander Bestereimer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich nahm schon früh Klavierunterricht in der Musikschule der Stadt Wien, denn das Interesse für Musik war bei mir immer da. Bald begann ich in einer Band Keyboard zu spielen. Billy Joel hat mich unter anderem inspiriert, ich lernte Saxophon, und mit 16 Jahren nahm ich bei Teddy Ehrenreich Unterricht. Ich begann Arrangements für Klavier von bekannten Liedern zu schreiben. Mein Vater kaufte mir viele Musikbücher. Da ich die Harmonielehre beherrschte, begann ich die Melodien auszuschmücken und eigene Melodien zu kreieren. Mit der Teenagerzeit erwachte das Interesse für die Technik, und ich machte meine ersten Versuche mit dem Synthesizer. Ich wollte das Metier beherrschen, daher studierte ich zunächst Nachrichtentechnik an der TU und wechselte später an die SAE, eine private Tontechnikerschule, die ich nach eineinhalb Jahren als ausgebildeter Dipl.-Ing. der Tontechnik abschloß. Danach begann ich als freier Tontechniker zu arbeiten, unter anderem beim Donauinselfest und in Studios. Seit Jänner 1993 besitze ich ein eigenes Tonstudio. Ich komponiere Filmmusik für viele Bereiche - angefangen von Naturdokumentationen über Industriefilme bis hin zu Werbespots. Anerkennung als Komponist brachte mir der Werbespot für Maldone, der sehr lange im ORF lief. Inzwischen habe ich viel komponiert, zum Beispiel die Musik für eine Tanzperformance im Museumsquartier und etliche CDs für Verlage, die Hintergrundmusik verkaufen. Ich spiele auch verschiedene Musikarten, unter anderem Jazz, Pop-Musik und Rock-Musik. Seit 1997 bin ich Mitglied der Band Drums on Earth. Da die Entwicklung im Bereich der Technik und insbesondere auch der Tontechnik sehr rasch vorangeht, passe ich mich diesen Veränderungen an. Heute beschäftige ich mich dementsprechend auch sehr viel mit dem Medium DVD. Obwohl ich persönlich den warmen Ton der alten Vinylplatten immer noch sehr schätze und diese auch weiterhin in Verwendung habe, faszinieren mich die Möglichkeiten der Digitaltechnik ebenfalls sehr.

Zum Erfolg von Alexander Bestereimer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, das verwirklichen zu können, wovon man träumt. Das muß man aber Schritt für Schritt tun. Wenn ich zum Beispiel Drums on Earth zu einem Welterfolg bringen möchte, muß ich in Österreich anfangen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, nach meiner Definition schon, denn ich kann das tun, was mich freut - zumindest mehrheitlich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Fähigkeit zu träumen. Träumen kann jeder Mensch, man muß sich nur die Freiheit nehmen, es auch zu tun. Wenn man einen Traum hat, dann muß man den Weg, der zur Verwirklichung dieses Traumes führt, einschlagen. Man muß konsequent und kontinuierlich Schritt für Schritt daran arbeiten. Man muß sich auch selbst motivieren können und flexibel sein, das hilft bei der Verwirklichung der Träume. Ausschlaggebend war sicher auch, daß ich mir eine gewisse Kontinuität bewahrte. Das scheint ein Gegensatz zur Flexibilität im technischen Bereich zu sein, dennoch muß man an seinen Zielen festhalten, auch wenn einem einmal der Wind ins Gesicht bläst. Kontinuität heißt auch, sich über eine längere Zeiten hinweg mit Dingen zu beschäftigen, die mit dem gesteckten Ziel zusammenhängen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wichtige Entscheidung war für mich, von meiner vorhergehenden Adresse an meinen heutigen Standort zu übersiedeln. Diese Übersiedlung war durchaus ein schwerer Schritt, weil so etwas ja auch immer mit vielen Komplikationen verbunden ist, aber es war letztendlich doch die richtige Entscheidung, weil hier nun einiges einfacher ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn ich auf der Bühne stehe, erfahre ich Anerkennung durch den Applaus. Dann höre ich auch persönliche Meinungen von Menschen, die CDs von mir gekauft haben und denen sie gefallen. Bei Aufträgen für Industriefilme erfährt man Anerkennung durch die bezahlte Rechnung. Manchmal höre ich auch Lob von Freunden, die meine Filmmusik im Fernsehen gehört haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Anpassungsfähigkeit und die Flexibilität, die es mir erlauben, die Bedürfnisse der Kunden ganz individuell zu befriedigen. Da heute ja jedermann zu Hause schon seinen Computer und deshalb auch immer spezifischere Wünsche hat, muß ich mich viel genauer auf die Persönlichkeit der Kunden einstellen. Ich produziere keine Fließbandprodukte, sondern arbeite sehr individuell.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Branche ist recht überschaubar, und ich sehe sie nicht als Konkurrenz. Andere Komponisten komponieren anders, und andere Techniker bieten auch andere Dienste an. Ich gebe mein Bestes und versuche nicht, andere auszustechen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist bei mir eigentlich dasselbe, aber ich versuche oft, die beiden Bereiche ganz bewußt zu trennen. Es ist heute auch nicht mehr so wie früher, daß ich unbedingt jeden Auftrag annehmen muß. Ich gönne mir lieber die eine oder andere Entspannung, auch wenn mir währenddessen ein Verdienst entgehen könnte. Ich kann heute andere Prioritäten setzen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Kürzlich erwarb ich ein neues Computer-Musikprogramm, da muß ich mich dann natürlich auf dem laufenden halten. Den Zeitaufwand für Fortbildung kann ich allgemein aber nicht wirklich quantifizieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, so lange wie möglich meine Arbeit zu machen. Ich bin mit meinem Studio zufrieden und möchte es so erfolgreich wie bisher weiterführen.