Zur Karriere von Dietmar Haderer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Volksschule besuchte ich zwischen 1978 und 1989 die Allgemeinbildende Höhere Schule in Wiener Neustadt. Schon während dieser Zeit interessierte ich mich sehr für Autos. Im Alter von 14 Jahren konnte ich bereits einige kleinere Reparaturen durchführen und fuhr heimlich mit meinen Freunden auf die Felder, um Autofahren zu üben. Ich erkannte bald, daß es für mich wenig Sinn hatte, die Mittelschule abzuschließen, da ich keine Lust hatte, zu studieren. So brach ich im Jahr 1985 die Mittelschule ab und begann eine Doppellehre zum Fußbodenleger und Einzelhandelskaufmann, die ich im Jahr 1989 erfolgreich abschließen konnte. Die Tätigkeit als Fußbodenleger interessierte mich nicht sehr, doch es war damals nicht so einfach, Lehrplätze zu bekommen, und so mußte ich nehmen, was mir angeboten wurde. Nach Abschluß dieser Lehre leistete ich meinen Grundwehrdienst ab. In den Jahren 1991 und 1992 war ich als Einzelhandelskaufmann in der Textilbranche tätig, bevor ich versuchte, in die Automobilbranche einzusteigen. Da ich ein Quereinsteiger in dieser Branche war, hatte ich große Schwierigkeiten, einen Job zu bekommen, erst nach über einem Jahr wurde ich schließlich von einem Betrieb aufgenommen. Mit den Jahren wurde der Verdienst aber immer schlechter - bei gleichbleibenden Arbeitszeiten, und so beschloß ich, mich selbständig zu machen. Also gründete ich mit zwei Kollegen eine Gesellschaft. Die beiden anderen zogen sich aber in den letzten Jahren zurück, und so bin heute der alleinige Geschäftsführer des HPH Oldtimer-, Sportwagen- und Gebrauchtwagen-Center.

Zum Erfolg von Dietmar Haderer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es gibt kurzfristige und langfristige Erfolge. Ein kurzfristiger Erfolg ist für mich zum Beispiel, wenn es mir gelingt, einem Kunde einen Wagen zu verkaufen, obwohl es anfangs so schien, daß er zu keinem Kauf bereit sei. Derartige Erfolgserlebnisse motivieren mich. Ein langfristiger Erfolg ist, wenn es gelingt, ein Geschäft aufzubauen und dieses über lange Zeit hinweg gewinnbringend zu führen. Allerdings ist der finanzielle Aspekt für mich eher zweitrangig, es genügt mir, wenn ich von meinen Einkünften gut leben kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, kann ich sagen, daß ich mich als erfolgreich sehe. Ich freue mich jeden Tag, wenn ich zur Arbeit gehe. Wenn man in seinem Leben das tun kann, was einem wirklich Spaß macht, dann ist das meiner Meinung nach ein großer Erfolg.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich spielen meine Mitarbeiter eine große Rolle, wenn es um den Erfolg des Unternehmens geht. Einer meiner Kollegen ist ein hervorragender Verkäufer und maßgeblich am guten Funktionieren des Betriebes beteiligt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit - oder zumindest das Streben danach - sind die Eigenschaften, die mir am wichtigsten sind. Natürlich ist Fachwissen von Vorteil, doch das kann sich eigentlich jeder Mensch zu jeder Zeit aneignen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Angestellten nicht mit erhöhten Löhnen, die ich ihnen gar nicht bieten könnte, sondern vor allem durch Gespräche und durch ein familiäres und freundschaftliches Betriebsklima, das von Vertrauen geprägt ist. Meine Kollegen und ich wurden mit der Zeit echte Freunde, jeder weiß, was er tun muß, damit der Betrieb optimal funktioniert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere große Stärke ist, daß wir ein sehr kompetentes, gutes Team sind, das hervorragende Beratung leisten kann. Der Betrieb hat sich mehr und mehr zum Geheimtip für Insider entwickelt. Wir sind spezialisiert auf einige außergewöhnliche, eher exotische Automarken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben ist sehr dürftig. Mein Arbeitstag beginnt um halb sechs in der Früh, und ich komme erst um 18 Uhr wieder nach Hause. Ich habe zwar seit drei Jahren eine Lebensgefährtin und drei Kinder, für die ich viel Zeit aufbringen sollte und auch möchte, doch leider bleibt mir oft zu wenig Zeit. Meine Frau ist sehr verständnisvoll, doch die Vereinbarung von Beruf und Privatleben funktioniert im Moment nicht so gut, wie ich mir das wünschen würde. Seit einiger Zeit versuche ich, mir zumindest den Sonntag für die Familie freizuhalten. Für Urlaub hatte ich in den letzten Jahren überhaupt keine Zeit mehr.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In meiner Branche muß ich immer am laufenden sein. Besonders was die exotischen Wagen betrifft, ist es notwendig, marktorientiert zu arbeiten und auf Trends schnell zu reagieren. Deshalb muß man den Markt immer genau beobachten und Modeerscheinungen so früh wie möglich erkennen. In diesem Sinne ist es für mich wichtig, mich ständig weiterzubilden. Weiters nimmt die Recherche im Internet jeden Tag ungefähr eine Stunde in Anspruch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das ist eine schwierige Frage. Ich möchte mich irgendwann einmal zur Ruhe setzen können, auf mein Leben zurückblicken und zufrieden sein - ich denke, ungefähr im Alter von 50 Jahren. Die Anerkennung von anderen Personen ist mir in diesem Zusammenhang weniger wichtig.
Ihr Lebensmotto?
Wenn du glaubst, du bist am Ende, stehst du erst am Anfang.