Zur Karriere von Thomas Schaffer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Oberstufenrealgymnasium Marianum begann ich mein Studium der Betriebswirtschaft, das ich 1990 mit dem Magisterium abschloß. Meine Bestellung zum Steuerberater erfolgte 1996, zum Wirtschaftsprüfer im Jahr 2001, zum U.S Certified Public Accountant (CPA) Anfang des Jahres 2003 und zum allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Wirtschaftsprüfung, Rechnungswesen, Kostenrechnung und Unternehmensbewertung schließlich Mitte des Jahres 2003. Mein beruflicher Werdegang begann bei der Europa Treuhand Ernst & Young GmbH, wo ich von 1991 bis 1992 als Revisionsassistent tätig war. Von 1993 bis 2000 arbeitete ich bei der Deloitte & Touche International GmbH als Prüfungsleiter und Steuerberater. Seit Ende 2000 bin ich als Geschäftsführer und seit Anfang 2004 als Partner der TPA Control Wirtschaftsprüfung GmbH am Wiener Standort tätig. Meine Haupttätigkeit umfaßt den Bereich der Wirtschaftsprüfung nach nationalen und internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IAS, US GAAP) sowie alle Arten von Sonderprüfungen (Gründungsprüfungen, Umstrukturierungen, Prospektprüfungen, etc). Weiters führe ich Beratungsleistungen wie Unternehmensbewertungen, Due Diligence Prüfungen und Erstellung von betriebswirtschaftlichen Gutachten durch. Auch bei der Abwicklung von Konkursen arbeite ich als gerichtlich beeideter Sachverständiger sowohl im Rahmen der Konkursabwicklung als auch als Gutachter in Anfechtungsprozessen.

Zum Erfolg von Thomas Schaffer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt aus meiner Sicht in der Verwirklichung der persönlichen Lebensziele. Beruflich ist Erfolg, wenn man eine Tätigkeit ausübt, die einen interessiert und die man mit Freude ausübt. Ist dies der Fall, wird sich der Erfolg auch finanziell niederschlagen. Emotional betrachtet liegt Erfolg in einer gut geführten und stabilen Partnerschaft, die einem Rückhalt gibt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich im Sinne meiner Definition durchaus als erfolgreich. Ich konnte den langen und steinigen Weg meiner Ausbildung erfolgreich abschließen. Als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer dauert es nach Abschluß des Studiums durchschnittlich weitere zehn Jahre, bis man den Beruf ausüben kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich war meine Konsequenz, ohne die ich meine lange Ausbildung nicht absolvieren hätte können. Ausgangsbasis waren das Vorbild und die Unterstützung meiner Eltern, wobei mein Vater als Finanzvorstand der Spedition Panalpina und meine Mutter als Steuerberaterin mir meinen beruflichen Weg quasi in die Wiege gelegt haben. Es ist wichtig, Prioritäten zu setzen und als Führungsperson jederzeit die Gesamtübersicht zu bewahren. Auch die emotionale Intelligenz ist als Vorgesetzter von Mitarbeitern eine wichtige Komponente.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn Probleme auftreten, soll man seine Emotionen beiseite lassen, nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern die Situation gründlich analysieren und dann gezielte Schritte setzen, um das Problem einer Lösung zuzuführen. Man darf auch nicht davor zurückschrecken, die Richtung zu ändern und nötige Konsequenzen zu ziehen, wenn man sich festgefahren hat und nicht mehr weiterkommt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine für mich persönlich wichtige Entscheidung, die sich rückblickend als richtig herausgestellt hat, war der Wechsel vom Unternehmen Deloitte & Touche GmbH zur TPA Control Wirtschaftsprüfung GmbH. Ich konnte aufgrund von persönlichen Konstellationen in besagtem Unternehmen keine Perspektiven mehr feststellen, und hatte mich daher zu einem Wechsel entschieden, der sich als goldrichtig erwiesen hat.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich tendiere eindeutig zur Originalität. Man kann sich zwar den Zugang zu gewissen Problemen von Vorbildern abschauen, letztendlich muß man aber seinen eigenen Stil entwickeln und sich selbst verkaufen können, um erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung ist die Zufriedenheit unserer Klienten, wenn eine Betreuung optimal verlaufen ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Meine Ansprechpartner sind unsere Gruppenleiter. Gemeinsam mit ihnen gebe ich Konzepte vor, erstelle Pläne und überwache die Abwicklung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege neben der fachlichen Kompetenz vor allem Wert auf Kommunikations- und Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Laufende Kommunikation, unmittelbares Feedback als Lob oder Kritik ermöglicht in unserem Unternehmen einen sehr effizienten und raschen Arbeitsablauf, durch den die Mitarbeiter sicherlich motiviert werden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde als Führungskraft anerkannt, und meine Leistungen werden geschätzt.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Unsere Hierarchien sind sehr flach gestaltet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die TPA ist ursprünglich aus mehreren mittelgroßen Kanzleien zusammengewachsen und hat sich zur fünftgrößten Kanzlei in Österreich weiterentwickelt und ist Mitglied des internationalen Netzwerkes Horwath International, das in über 100 Ländern weltweit vertreten ist. TPA bietet aber völlig andere Schwerpunkte als die größeren vier Mitbewerber (Big Four). Darüber hinaus sind wir mittlerweile auch in Osteuropa sehr präsent. Unsere Tätigkeitsschwerpunkte umfassen die Bereiche nationale und internationale Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung sowie Buchhaltung, Lohnverrechnung, Bilanzierung, aber auch Sonderberatungen in den Bereichen Umgründungen, Immobilien, Lohnsteuer und Sozialversicherung, Unternehmensan- und verkäufen und Insolvenz. Wir bieten den Vorteil, daß unsere Kunden immer mit der ersten Unternehmensebene in direktem Kontakt stehen und daher von unserem großen Know-how profitieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung dieser Bereiche gelingt mir sehr gut. Ich habe mir angewöhnt, am Wochenende wirklich einen Schalter umzulegen, von der Arbeit völlig abzuschalten und ausschließlich die Freizeit zu genießen. Wesentlich für mein harmonisches Privatleben waren auch die Toleranz und das Verständnis meiner Partnerin für meine Ambition, den Beruf lange Zeit in den Vordergrund zu stellen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In unserer Branche ist laufende fachliche Weiterbildung unumgänglich, zumindest 80 Stunden im Jahr bei TPA internen als auch externen Seminaren zuzüglich laufendem Studium der aktuellen Fachliteratur. Darüber hinaus bin ich auch selbst als Vortragender in meinen Fachgebieten tätig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte Visionen und strategische Ziele haben und diese dann step by step verfolgen, immer wieder hinterfragen und fein nachjustieren; kann sich aber nach jedem erfolgreichen Schritt über Erfolgserlebnisse freuen.

Fachbeiträge in Fachzeitschriften und Kommentaren zur Rechnungslegung.