Zur Karriere von Hans Hartl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Aufgewachsen bin ich in einer Bauernfamilie als erstes von fünf Kindern, wobei meine Mutter um sehr viel jünger war als mein Vater. Von der Prägung des damaligen landwirtschaftlichen Betriebes kann ich heute noch zehren. So zum Beispiel habe ich hautnah die Umstellung vom manuellen Betrieb auf die Mechanisierung erlebt. Nach der Pflichtschule absolvierte ich von 1970 bis 1974 die Lehre mit anschließender Lehrabschlußprüfung für Landmaschinenmechaniker. In dieser Zeit wurde ich Obmann der Landjugendgruppe Lohnsburg. Weitere Stationen waren Tätigkeiten im Bereich Montage und Mühlenbau bei der Firma Knoblinger in Ried im Innkreis, als Lager- und Logistikleiter bei Samen Maier in Ried, als Disponent Firma Feischl in Ried und im Bereich Werkstätte und Montage bei der Firma Scheuch, Lufttechnische Anlagen, in Ried von 1976 bis 1978. Von 1982 bis 1992 war ich Leiter des Katholischen Bildungswerkes. Ein einschneidendes Projekt war von 1989 bis 1990 meine intensive Arbeit für die Kirche (Kirchenanbau). In diese Zeit - 1991 - fällt auch meine Wahl zum Vizebürgermeister der Gemeinde Kirchheim. Die Wahl zum Bürgermeister erfolgte im Jahre 1997. Dieses Amt habe ich noch heute inne. Von Anfang 1979 bis heute bin ich für Disposition und Vertrieb der Firma Thermo Chema in Losenstein zuständig, wobei ich die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich betreue.

Zum Erfolg von Hans Hartl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich nicht Geld, sondern Lebensqualität. Das heißt, Situationen, die das Leben mit sich bringt, zu filtern und entsprechend zu entscheiden. Mir ist es vor allem wichtig, gemeinsam mit meinen Mitmenschen unsere Lebens- bzw. Wertequalität zu erhöhen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mir sind viele Dinge in der Vergangenheit gut gelungen, daher kann ich sagen, daß ich erfolgreich bin. Es waren natürlich auch Situationen gegeben, deren Bewältigung mir nicht geglückt ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Strategisches Denken hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben. Das bedeutet, vorausschauendes Denken.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Beruflichen Anforderungen begegne ich zunehmend gelassen, aber überlegt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es gelang mir bereits in der Lehre, Verbesserungsvorschläge anzubringen, die dann auch aufgenommen und umgesetzt wurden. Dies werte ich schon als ersten Erfolg. Ich war immer der Auffassung, daß man althergebrachte Dinge nicht als gegeben hinnehmen, sondern weiterentwickeln soll.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, zur Firma Thermo Chema zu wechseln, war meine bisher erfolgreichste.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist immer besser, weil man da voll und ganz dahinterstehen kann und somit erfolgreich ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Hans Mitterlehner, inzwischen pensionierter Chef der Firma Thermo Chema, war mein väterlicher Freund, der mich sehr unterstützt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zu meinem 50. Geburtstag habe ich große Anerkennung, sowohl beruflich wie auch privat, erlebt. Das war ein außergewöhnlich schöner Tag in meinem Leben.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt kein ungelöstes Problem - ich denke in Lösungen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das kann ich nicht beantworten - dazu sind andere prädestiniert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Betriebes. Dabei ist mir sehr wichtig, daß sie motiviert sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, sie sowohl mit Lob als auch mit konstruktiver Kritik anzuspornen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke der Gemeinde ist, daß sie relativ klein und damit sehr flexibel ist. Darunter verstehe ich konsequente Umsetzung der Aufgaben, ohne dabei die anschließende Verantwortung zu vergessen. Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen, ist sehr wichtig für mich. Nicht zu entscheiden ist die schlechteste Lösung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In meinem Wortschatz findet sich das Wort Konkurrenz nicht - für mich gibt es nur Mitbewerber.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist sehr schwierig, genug Zeit für die Familie aufzubringen. Ich halte mir aber bewußt Tage bzw. die Abendstunden für die Familie frei. Regelmäßige Erholung für mich selbst ist die Voraussetzung, etwas leisten zu können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich halte zwar auch selber Vorträge, besuche aber vier bis sechs Mal pro Jahr ein Fortbildungsseminar.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte raten, behutsam mit unseren Ressourcen umzugehen und das Nachbarschaftliche wieder mehr in den Vordergrund zu stellen; das Gemeinsame vor das Trennende.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Solange ich aktiver Bürgermeister unserer Gemeinde Kirchheim bin, ist es mein Ziel, unsere Lebensqualität nicht nur zu halten sondern weiter zu verbessern. Es wäre mein Wunsch, daß sich mein Nachfolger mindestens so stark für das Wohl der Gemeine engagiert wie ich, oder besser noch mehr.
Ihr Lebensmotto?
Heute ist mein bester Tag - ich freue mich, wenn es meinen Mitmenschen gut geht.