Zur Karriere von Alexandra Sock-Reichenbach

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Bundesrealgymnasium absolvierte ich in Salzburg die Wirtschafts- und Fremdsprachenakademie und arbeitet anschließend als diplomierte Außenhandelsfrau in Innsbruck. Parallel dazu studierte ich für das Lehramt Englisch und Französisch an der Universität Innsbruck. Nach dem ersten Semester nahm ich die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik dazu, die ich gleichzeitig abschließen konnte. In der Folge unterrichtete ich ein Jahr in Innsbruck und wechselte danach nach Brüssel als Projektmanagerin für EU-Förderungen. Diese Zeit, insgesamt ein Jahr, war eine sehr interessante für mich, wobei ich meine Fremdsprachenkenntnisse sehr gut gebrauchen konnte. In weiterer Folge wurde ich als Marketingmanagerin für das Unternehmen Unilever-Wien im Bereich Kosmetik tätig. Da ich in dieser Position zu wenig gefordert wurde, kündigte ich diese Stellung und begann für das Unternehmen Managementconsulting Dr. S.F. Jenewein/The AMROP in den Bereichen Personalberatung, Executive Search und psychologische Diagnostik sowie als Consultant mit Schwerpunkt internationale IT/Telekom zu arbeiten. Parallel dazu absolvierte ich eine Coaching-Ausbildung. Nach drei Jahren machte ich mich selbständig und gründete in Kooperation mit MDI das MDI-SPIDI Management Institut, das sich mit Beratungsleistungen für Klein und Mittelbetriebe, aber auch für Großunternehmen beschäftigt. Zusätzlich sind wir im Bereich der Führungskräfteentwicklung tätig. Meine derzeitige Position ist die der Geschäftsführerin. MDI-SPIDI hat grundsätzlich zwei Standbeine. MDI ist ein Management-Institut der Industrie und bietet Managementtraining und Beratung, Rhetorik, Kommunikation, Führungs- und Nachwuchsführungskräfteentwicklung an. SPIDI ist ein Sprachinstitut, wobei wir einzelnen Personen, aber auch Gruppen unterrichten. Unsere Trainer kommen zur Gänze aus der Praxis.

Zum Erfolg von Alexandra Sock-Reichenbach

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich einerseits die Freiheit, die Dinge zu tun, die ich tun will, und andererseits, damit produktiv und wirtschaftlich zu arbeiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Innerhalb meines Wertsystems sehe ich mich durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin eine absolute Perfektionistin und tendiere zum Workaholic. Alles, was ich tue, erfülle ich zu 300 Prozent, und das sehr gerne. Ein weiterer Grund für meinen Erfolg ist meine Neugier, die mich alles hinterfragen läßt, bei gleichzeitiger Offenheit für alles Neue. Der Faktor Freude ist bei allen meine Tätigkeiten ein sehr hoher.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es um mich persönlich geht, entscheide ich aus dem Bauch, nach vorhergehender Analyse der Sachlage. In meiner Position als Geschäftsführerin entscheide ich nach Anhörung des Teams gemeinsam mit meinen Mitarbeitern.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich war immer in Männerdomänen tätig und eigentlich immer zu jung. Trotzdem verleugnete ich nie meine Authentizität als Mensch und Frau. Ich finde, die Frauen sollten sich viel mehr als bisher ihrer Stärken bewußt sein und sie auch gebrauchen. Es sind vor allem Stärken wie die Intuition, die uns Frauen auszeichnen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich lernte viele Menschen kennen, deren Eigenschaften mich sehr wohl beeindruckten. Ich denke generell, sich selbst mit Gegensätzen zu konfrontieren, zum Beispiel beim Kontakt mit anderen Kulturen im Ausland, und dabei den Einfluß der eigenen Kultur auf sich selbst abzuschätzen, kann sehr wichtige Erkenntnisse hervorbringen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung zu bekommen ist mir nicht wichtig, denn ich bekam sie immer in hohen Maße. Dies hat sicher mit meiner sehr positiven Erziehung zu tun.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich möchte meinen Mitarbeitern so weit wie möglich Eigenverantwortung übertragen und sie in Entscheidungen einbinden, darum nehmen sie eine überaus wichtige Rolle ein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich bin der Überzeugung, daß es sehr wichtig ist, daß eine Person die jeweils richtige Position einnehmen sollte, dabei ist die persönliche Einstellung von größter Bedeutung. Ich wünsche mir Mitarbeiter, die mitdenken, gerne im Team arbeiten und Freude an ihrer Tätigkeit haben.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
MDI-SPIDI ist der umfangreichste Seminar und Coaching Anbieter am Markt, weiters ist es uns möglich, die besten Trainer zur Verfügung zu stellen. Wir bieten ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Außer unseren umfangreichen Standardprogrammen bieten wir natürlich auch maßgeschneiderte Seminare oder Kurse an, um auch individuelle Wünsche des Kunden erfüllen zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf macht zum großen Teil meine Person aus, trotzdem habe ich ein Privatleben. Mein Gatte bringt sehr viel Verständnis für mein berufliches Engagement auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate, eine positive Einstellung zu sich selbst zu entwickeln, um persönliche Neigungen, aber auch Selbstvertrauen aufzubauen. Es ist sehr wichtig, Mut aufzubringen, sich neu zu orientieren, wenn es notwendig ist, und nicht aufzugeben, wenn man eine Niederlage erlebt, sondern daraus zu lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Kurzfristig ist es mir sehr wichtig, mein Team noch mehr zusammenwachsen zu lassen, mittelfristig möchte ich unsere Tätigkeit in den österreichischen Bundesländer und in Osteuropa wesentlich forcieren. Langfristig möchte ich mein Team vergrößern, um dem gestiegenen Leistungsvolumen gerecht zu werden.