Zur Karriere von Wolgang Wurzer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Schottengymnasium in Wien besuchte ich die Textilfachschule. Im Anschluß daran erwarb ich erste Berufserfahrungen in der Ledertechnik im Bereich Färbung. Als 24-Jähriger wurde ich 1970 im Kerosin-Labor der OMV (Österreichische Mineralölverwertung) tätig, das ich heute leite.

Zum Erfolg von Wolgang Wurzer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg empfinde ich, wenn andere meine Profession zu schätzen vermögen und sich gerne auf meine Dienste und Services einlassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Wirkungsfeld bereitet mir Freude. Insofern sehe ich michals erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verstehe mich als Logistiker und durchdenke meine Aufgaben gründlich. Als ich zum Unternehmen stieß, bin ich durch die Förderung meiner damaligen Vorgesetzen voll in das Gebiet der Kerosin-Forschung eingetaucht. Ich erwarb durch langjährige Aneignung von Expertenwissen hohe Kompetenz in meinem Bereich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe höflich mit Menschen um, habe meine Emotionen im Griff und bin für mein Umfeld einschätzbar. Probleme gehe ich sachlich an. Ab einer gewissen Lebensreife wird man als Vorgesetzter zu einer Art Vaterfigur. Die Qualität des guten Zuhörens bei Problemen von Mitarbeitern hilft, zu Lösungen zu finden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ein Beispiel aus der Musikwelt hilft bei der Reflexion dieser Fragestellung: Spiele ich als Musiker nach der Vorlage von Bach, weiß ich bald, wo meine persönlichen Grenzen aufhören und wann ich mich einbringe.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Fachlich prägte mich meine Vorgesetzte, Frau Dr. Ilse Reinisch, mit ihrer einzigartigen Geschicklichkeit, komplexe Themen klar, nachvollziehbar und inhaltlich einwandfrei zu präsentieren. Herr Dr. Bauer machte mich auf meine Managementfähigkeiten aufmerksam. Er inspirierte mich zur Auseinandersetzung mit Themen wie Eigenverantwortung und Mitarbeiterführung.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Experte erfahre ich viel Wertschätzung, nichtnur von Angehörigen des Flughafensektors, sondern generell aus unterschiedlichen Bereichen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Immer wieder sind divergierende Vorstellungen von unterschiedlichen Entscheidungsträgern ins Kalkül zu ziehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ständige Kommunikation unter den Labormitarbeitern ist für fehlerfreies Arbeiten unentbehrlich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
In Gesprächen mit Mitarbeitern geht es darum, welche Möglichkeiten aus ihrer Sicht bei der Einräumung von Eigenverantwortung aufgrund einzelner Fähigkeiten umsetzbar erscheinen. Da viele bei mir im Labor tätigen Mitarbeiter später in leitende Funktionen aufstiegen, ziehe ich rückblickend interessante Schlüsse daraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gehe mit Menschen so um, daß sie Biß entwickeln und zu selbständigem Arbeiten angeregt werden. Bis Mitarbeiter Sicherheit in der Arbeitsausführung erwerben, erkläre ich Details, auf die es ankommt, choreographisch. Dies trägt zum Verständnis der Aufgabe bei, ohne jemandem das Gefühl der Bevormundung zu geben. Gute Kommunikation halte ich für essentiell, um Unbehagen nicht in sich zu tragen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Qualität von Kerosin als Flugzeugtreibstoff wird als besonders sauber und rein und daher auch als umweltschonend beschrieben. Entspricht der Treibstoff nicht, würden Turbinen ausfallen. Insofern tragen wir dem Risiko Rechnung und werden der hohen Verantwortung gerecht. Laufende Qualitätsverbesserung bedingt Genauigkeit im Vorgehen sowie die Neuentwicklung und permanente Modifikation von Labormethoden. Qualitätskontrolle hat höchsten Stellenwert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Sinne meiner Verantwortung bin ich für Mitarbeiter immer erreichbar. In Ausnahmefällen nehme ich ein zu lösendes Problem mit nach Hause, halte in der Regel in meiner Privatzeit den Kopf jedoch für andere Themen frei.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Breite Allgemeinbildung ist Gold wert. Eine Berufswahl gemäß den individuellen Neigungen bringt Spaß und Erfüllung im späteren Berufsleben höchstwahrscheinlich mit sich. Geistige Vitalität ist in jeder Altersstufe wertvoll.
Ihr Lebensmotto?
Die Wahrung meines Lebensstandards bei Erhaltung der Gesundheit.