Zur Karriere von Doris Szeli-Haas

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Aufgewachsen in Telfs, als Tochter eines selbständigen Metzgermeisters, lernte ich schon sehr früh im elterlichen Betrieb mit anzupacken. Nach der der Volks- und Hauptschule in Telfs besuchte ich die Hotelfachschule Villa Blanka in Innsbruck. Nach Beendigung der Schulzeit mit Diplomabschluß 1981 trat ich eine Stelle im damals noch Dreisternehaus Hotel-Garni Solstein, meiner Großtante in Seefeld an. Dort lernte ich alle Bereiche eines Hotelbetriebes von Grund auf kennen und fand sehr viel Freude im Umgang mit unseren Gästen und führte das Haus schon mit 18 Jahren nahezu alleinverantwortlich. Durch viele Auslandsreisen konnte ich meinen Horizont gewaltig erweitern und habe ich immer versucht diese weltweiten Einflüsse auch in das Hotel, zum Beispiel in unsere Küche einfließen zu lassen. Aber auch die verschiedenen Philosophien, und hier speziell die aus dem asiatischen Raum, haben mich sehr beeindruckt. 1991 gründeten meine Mutter, meine Schwester und ich die GmbH und ergänzt sich heute die Arbeit, vor allem gemeinsam mit meiner Schwester ideal. Unsere Mutter hat sich aus dem Tagesgeschehen weitestgehend zurückgezogen.

Zum Erfolg von Doris Szeli-Haas

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
die Befriedigung, gewisse gesteckte Ziele zum Wohle der Familie und des Unternehmens erreicht zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich schon viele meiner Visionen und Ideen erfolgreich umsetzen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Erziehung zur Selbständigkeit, die uns auch von den Eltern vorgelebt wurde und der bestehende familiäre Zusammenhalt sind da sicher eine gute Basis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Elan, Organisation und einem gewissen Grundkonzept läßt sich alles bewältigen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Dadurch daß ich schon sehr früh mich in der Männerwelt einer Metzgerei zurechtfinden mußte lernte ich rechtzeitig mich zu behaupten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich das Hotel mit 18 Jahren leiten durfte, war ich schon sehr stolz.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Insbesondere die Entscheidungen mehrmals umzubauen und das Haus in ein Viersterne-Hotel umzuwandeln, was ja auch mit einem nicht unbeträchtlichen Kapitaleinsatz verbunden war.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich muß selbst wissen was ich will und halte daher nichts davon, jemand oder irgend etwas zu kopieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt haben mich meine Eltern und insbesonders mein Vater, der immer sagte, daß auch eine Frau wirtschaftlich unabhängig sein sollte. Meine Großtante hat mich durch ihr Auftreten, sie war eine von allen hochgeschätzte Persönlichkeit, ihr Durchsetzungsvermögen, ihre Geradlinigkeit und direkte Art beeindruckt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Vor allem aus dem Freundeskreis der Familie und von Gästen immer dann, wenn ein positives Feedback kam.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Daß sich viele Untenehmen weit unter Wert verkaufen, weil sie den echten Wert ihrer Leistungen zu nieder einschätzen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß man meine Offenheit, meinen Humor und meine Handschlagqualität schätzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für mich sind die Mitarbeiter das Um und Auf und die Stützen des Betriebes.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach einem intensiven Gespräch eigentlich auf Grund meiner Menschenkenntnis und meines Bauchgefühls.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima, essen gemeinsam und haben immer wieder Gelegenheit miteinander oder in Einzelgesprächen Probleme, Anliegen und neue Ideen zu besprechen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben fast ausschließlich langjährige Mitarbeiter und daher denke Ich denke schon, daß ich sehr positiv gesehen werde.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Bestreben, einen hohen Qualitätsstandard zu halten und immer wieder Neuerungen einzubringen, sind unsere größten Stärken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann und ich haben eher spät geheiratet und wir wußten beide worauf wir uns da einlassen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich versuche nicht nur an fachspezifischen Seminaren teil zu nehmen, sondern interessiere mich auch für Seminare im psychosozialen und mentalen Bereich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollten vor allem einmal die Welt kennen lernen, was auch die Chance beinhaltet, sich selbst zu erfahren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Einmal etwas von Bestand für meine Kinder zu hinterlassen.
Ihr Lebensmotto?
„Just go for it!“