Zur Karriere von Harald Summer

Wie war Ihr Werdegang?
Abschluß der HTL für Textilingenieur, im Moment Handelswissenschafts-Studium an der WU und Prüfung als Verwaltungsinspektor für die EU in Brüssel. Als mein Vater im Februar 1998 verstarb übernahm ich die Strumpffabrik und führe das Unternehmen weiter. Diese Variante ist besser als den Betrieb zu schließen. Problematisch ist vor allem die Technik. Die Maschinen sind das komplizierteste am Textilsektor und ich hatte praktisch keinerlei Einblick seitens meines Vaters bekommen. Heute laufen von 16 wieder 15 Maschinen und der Betrieb läuft nach außen hin wieder so, wie unter meinem Vater.

Zum Erfolg von Harald Summer

Was verstehen Sie unter Erfolg? Zielerreichung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Von der Ausgangsposition her betrachtet ja.Sehen Außenstehende Sie als erfolgreich? Nein, das glaube ich nicht. Nur einer von 10 erkennt meinen Erfolg, die Anderen haben zu wenig Einblick und sehen, daß ich ständig schmutzige Finger und keine Statussymbole habe.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Der Betrieb wurde in den 30er Jahren gegründet und von meinem Vater 1964 gekauft. Seine Sturheit hat den Betrieb lange am Leben erhalten. Damals gab es in Wien noch 20 solcher Strumpffabrikationen, heute sind wir in Wien die Einzigen. Mein Vater hat sich nie mit Detailhandel abgegeben, sondern sich auf Palmers als größten Kunden konzentriert und immer hohe Qualität geliefert, darunter sind Standardartikel, die seit 25 Jahren unverändert produziert werden. So konnte sich der Betrieb einen eingeführten Namen schaffen und wir haben wahrscheinlich nach Wolford das beste Betriebsergebnis.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Nach dem Tod meines Vaters war es vor allem auch meine Mutter, die die Erfahrung mit einbrachte und der Erfolg ist im Teamwork zu suchen. Ich habe mein Know How von der WU eingebracht und ein beinhartes Controlling eingeführt und mir das technische Know How erarbeitet. Auch die Mitarbeiter haben aus der Notsituation eventuell den Arbeitsplatz zu verlieren, sehr mitgeholfen.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Beides waren und sind Säulen der Firma. Das gute Ergebnis, das wir jetzt haben verdanke ich besonders der Erfahrung meiner Mutter.
Kennen Sie Niederlagen?
Man macht immer wieder Fehler, auch während des Studiums habe ich welche gemacht. Ich finde aber immer eine Lösung für die Probleme.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meinem Freundeskreis.
Ihre Ziele?
Ich denke immer in Projekten. Mein derzeitiges Projekt ist die Firma weiter aus den Schulden zu führen. Ich suche immer Herausforderungen, das Leben muß spannend sein.
Ihr Lebensmotto?
Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume.
Ihr Erfolgsrezept?
Ein Unternehmen ist ein System, in dem alle Teile zusammenpassen müssen, die Konfiguration eines Systems macht seinen Erfolg.
Anmerkung zum Erfolg?
Wichtig ist zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Zuerst muß man überlegen, was man überhaupt will. Ich glaube aber nicht, daß eine strenge Karriereplanung funktioniert, dazu ändern sich die Voraussetzungen zu oft und man verpaßt wahrscheinlich die besten Chancen.