Zur Karriere von Christine Hahn

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Handelsschule, danach war ich zwölf Jahre lang in einer Bank tätig. Da mein Mann die Trafik seiner Eltern im 1. Bezirk übernahm, verließ ich die Bank und half ihm im Geschäft. Wir bauten die Trafik als Pfeifenfachgeschäft aus, ich spezialisierte mich auf den Einkauf der Pfeifen. In der Folge hatten wir die Idee, ein Papierwarengeschäft zu eröffnen, das fiel mit der Geburt meines Sohnes zusammen und ich blieb zwei Jahre zuhause. Wir verkauften die Trafik, ich übernahm dieses Geschäft und baute es aus. Heute unterstütze ich meinen Sohn bei der Führung des Geschäftes, das ich an ihn übergeben habe. Ich spezialisierte mich im Zuge meiner Pensionierung auf mein ehemaliges Hobby, die Malerei. Dabei habe ich eigentlich schon sehr viel verschiedene Techniken, von der Aquarellmalerei über großflächige Acrylarbeiten und Tuschezeichnungen, ausprobiert. Ich hatte bereits drei Ausstellungen und habe gerade mein Atelier fertiggestellt.

Zum Erfolg von Christine Hahn

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich heute auch die nur teilweise Erfüllung der Ziele, die man sich gesetzt hat, wobei mir selbst der Weg als Ziel erscheint.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich lege mir die Latte selbst sehr hoch, bin sehr fleißig, da ich mit meinen Bildern nur selten ganz zufrieden bin. So teudiere ich zur Abstraktion, hier sollte mit größter Einfachheit und scheinbarer Leichtigkeit eine Aussage getroffen werden. Ich habe Seminare bei namhaften Professoren besucht und bin Schülerin Prof. Freundlingers. Er meint, meine Stärke liegt im raschen Aufnehmen und Wiedergeben von Situationen und Stimmungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Man könnte immer noch mehr erreichen, und ich habe auch noch viel vor.Wie begegnen Sie Problemen? Ich bin ein Mensch, der Probleme sofort und direkt löst, weil ich sie nur so hinter mir lassen kann. Zuerst analysiere ich die Sachlage, mit der daraus gewonnenen Erkenntnis handle ich unmittelbar. Ich löse Probleme auch lieber für mich, weil zu viele Meinungen nur verwirren, halte jedoch selbstverständlich Rücksprache mit allen anderen, wenn das Problem mehrere betrifft.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß ehrlich und authentisch bleiben. Ich denke, man wird am ehesten erfolgreich was die Qualität betrifft, wenn die Werke die innere Wahrheit darstellen. So wird man zu einer eigenen Handschrift kommen. Man sollte nicht kopieren, nur die eigene innere Antwort sollte zum Ausdruck gelangen. Die Einflüsse von außen sollen als innere Antwort weitergegeben, das Ich, in der Arbeit ausgedrückt werden. Weiters rate ich, vieles zu versuchen und nicht sofort aufzugeben, wenn etwas nicht beim ersten Mal klappt. Kontakte und Netzwerke sind gerade im musischen Bereich sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Obwohl ich sehr spät mit dem Malen begonnen habe, ist es heute mein Ziel, mir einen Namen zu schaffen. Das gelingt in der Malerei, wenn man sich gut verkaufen kann, was wiederum heißt, Kommerzbilder zu malen oder Skandale zu produzieren, das eigentlich schade ist. Ich glaube, man sollte heute generell die Jugend fördern, nicht mich, obwohl das natürlich sehr schön wäre. Weiters schreibe ich Gedichte, die ich in Kombination mit meinen Vernissagen veröffentlicht habe. Vielleicht erscheint auch irgendwann ein Bildband mit Lyrik von mir.