Zur Karriere von Gerhard Zettler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Als Einzelkind in bürgerlichen Verhältnissen, aber in einem schwierigen sozialen Umfeld, aufgewachsen, gab mir mein Elternhaus die notwendigen Werte des Lebens mit auf den Weg. Nach der Volksschule und der Unterstufe der Mittelschule besuchte ich die HTL für Tiefbau in Linz Goethestraße, wo ich 1978 maturierte. In dieser Zeit absolvierte ich jährliche Ferialpraktika bei verschiedenen Firmen und war jahrelang freier Mitarbeiter in der Sportredaktion der Kronen Zeitung Oberösterreich. Nach Ableistung des Bundesheers trat ich als Konstrukteur und Statiker im Brücken-, Eisenbahn-, Kanal- und Industriebau in das Zivilingenieur-Büro Schimetta ein. 1981 folgte mein Wechsel in die damalige OÖ Kraftwerke AG, wo ich die Bauleitung im Baunebengewerbe inne hatte. 1983 wurde ich hier Gruppenleiter für die Haustechnik, 1984 kam der Bereich Personal Computer dazu. 1984 begann ich das Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Linz, wo ich 1988 die Sponsion zum Mag. rer. soc. oec. feiern konnte. 1988 wurde ich zum Abteilungsleiter der Zentralen Verwaltung ernannt, 1995 übernahm ich zusätzlich die Interimsleitung der Abteilungen Fuhrpark, Gebäude und Liegenschaften. 1996 erfolgte die Ernennung zum Vertriebsleiter der Region Ost, 1999 zum Vertriebsleiter der Geschäfts- und Privatkunden, 2002 zum Leiter der Abteilung Billing/Customer Care. 2002 wurde ich zum Geschäftsführer der Wels Strom GmbH bestellt, einem regionalen Stromversorgungsunternehmen, das Strom und Wärme produziert. Im Jahr 2004 wurde ich zudem Geschäftsführer der EnergyLand Projektierungs GmbH.

Zum Erfolg von Gerhard Zettler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedenheit und Genugtuung darüber, daß mein Schaffen erfolgreich ist. Sichtbares Zeichen dafür ist das Vertrauen von entscheidenden Personen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, teilweise ist mein Erfolg in Zahlen meßbar, teilweise ist die Wahl in Gremien von Bedeutung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die vernünftige Eingliederung in das soziale System und die korrekten menschlichen Beziehungen zu anderen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt meiner ersten Funktion als Vorgesetzter. Anzeichen zur Führungskraft zeigten sich allerdings schon in der Jugend, wie zum Beispiel in der Fußballmannschaft oder beim Bundesheer.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Grundsätzlich in der Entscheidung, mich ständig weiterzubilden.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich meine, daß der gesunde Mittelweg am erfolgversprechendsten ist. Vorhandenes verbunden mit den eigenen Ideen ergibt sicher eine zielführende Mischung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Mutter, die mich auf den schulischen und beruflichen Weg geführt hat, prägte mich sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Bestellung zum Geschäftsführer war meine bisher größte Anerkennung. Des weiteren suchen mich die Mitarbeiter in schwierigen Situationen auf.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer Branche gibt es Probleme vom Gesetz her, die sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch auf die Menschen auswirken.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich gelte als menschlich und sachorientiert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz wesentliche - ohne gute Mitarbeiter gibt es kein erfolgreiches Unternehmen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Ausbildung ist hier entscheidend, da in dieser Branche Fachkenntnisse erforderlich sind. Weiters ist die Sozialverträglichkeit der Person eine bestimmende Größe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Belegschaft ist in ihrem Handeln weitgehend frei, wobei gewisse Grenzen und Zielvorgaben festgelegt wurden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ein gutes Betriebsklima, verbunden mit einer qualitativ hochwertigen Mitarbeiterstruktur, zeichnet uns aus. Unsere Kunden werden von einer eigenen Servicestelle bestens betreut, um Zufriedenheit zu garantieren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Völlig neutral - speziell in den Segmenten Industrie und Großgewerbe agieren wir sehr professionell. Natürlich kämpfen wir um jeden Kunden. Wir produzieren in fünf eigenen Kraftwerken, vier Laufwasserkraftwerken und einem Fernheizkraftwerk; letzteres wird mit Gas betrieben, Energie und Wärme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin beruflich weit über ein normales Maß hinaus engagiert und muß auch Abendtermine und Repräsentationspflichten wahrnehmen, sodaß ich privates Time-Management betreiben muß, damit die Familie nicht zu kurz kommt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich betreibe ständig Weiterbildung, angefangen vom Kurs am WIFI bis hin zum Studium an der Universität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine Ehrlichkeit zu entwickeln, an der man dann gemessen wird, erscheint mir sehr wichtig. Der damit verbundene Ruf eilt einem voraus und kann einem den Weg ebnen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Bereich der Traun wird ein neues Vorzeigekraftwerk errichtet, bei dem sechs Millionen Euro verbaut werden, was mit den gesetzlichen Auflagen eine große Herausforderung darstellt. Dazu wird in drei Jahren ein unterirdisches Umspannwerk gebaut. Mein beruflicher Wunsch ist es, die Balance zwischen Eigentümerinteressen, Ertragssituation und Betriebsklima herzustellen. Persönlich möchte ich so bleiben wie ich bin, weil ich denke, daß ich jetzt die ideale Verbindung zwischen Erfolg im Beruf und Freiraum als Mensch gefunden habe.
Ihr Lebensmotto?
Ich möchte so zufrieden sein, daß ich mit ruhigem Gewissen mit einem Glas Wein den Tag beschließen kann.